Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0427 - Sie entführten ihren Killer

0427 - Sie entführten ihren Killer

Titel: 0427 - Sie entführten ihren Killer
Autoren:
Vom Netzwerk:
gezahlt, die größte Firma, die auch die Hausverwaltung unter sich hatte.
    Ich war gerade mit den Vernehmungen fertig geworden, als Phil wieder herauf kam. Er nickte mir zu, dass alles erledigt war. Ich wandte mich an die Leute, die um mich herumstanden, und denen man die Erschöpfung ansah. Ich bat sie, am nächsten Tag zum FBI zu kommen, um ihre Aussagen zu Protokoll zu geben.
    »Wo wohnst du?«, fragte ich Collin Coleman.
    Er lächelte mir vertrauensvoll zu und sagte dann offen: »Ich habe Angst!«
    »Wohnst du allein?«
    »Nein, bei…« Er brach ab und sah sich nach Hadley um, der nicht zugehört hatte, weil er damit beschäftigt war, etwas in seinem Notizbuch zu kontrollieren; als er sich jetzt plötzlich beobachtet fühlte, fuhr er auf und schnarrte: »Collin wohnt bei uns! Kein Haar wird ihm gekrümmt werden, solange wir ihn bei uns haben!«
    »Wer wohnt alles in dem Haus?«
    »Außer Collin noch meine Frau, Ned Gillan und ich.«
    »Ned Gillan auch?«, fragte ich verwundert.
    Hadley lachte höhnisch auf: »Ich wollte, es wäre nicht so, aber ich brauche ihn. Leider! Aber das Haus ist groß genug, wir sehen uns nur zu dienstlichen Zwecken. Im Nachbarhaus wohnt Erle Bodman!«
    »Und gleich gegenüber ich, wir sind eine große Familie!«, sagte Davie Jones.
    »Es klingt albern, ich weiß«, begann Collin Coleman wieder, »aber es ist mir egal, ich habe Angst. Auch mit all den Menschen um mich herum. Könnte ich nicht… ich meine, könnte ich nicht irgendeinen Schutz bekommen?«
    »Unsinn!«, knurrte Hadley.
    Ich fragte, ohne auf ihn zu achten: »Schutz? Du meinst, es könnte noch einmal etwas passieren?«
    Collin nickte heftig.
    Jetzt sagte Ned Gillan: »Wenn Sie Lust haben, G-man, können Sie ein paar Tage bei mir wohnen, bis die Angelegenheit geklärt ist.«
    Hadley warf wieder wütende Blicke um sich, dann klopfte er Collin kräftig auf die Schulter und krächzte: »Aber, aber, wer wird sich denn fürchten, my Boy?«
    Collin grinste verlegen und schielte zu Davie Jones hinüber. Der hatte sein hübsches glattes Gesicht zu einer höhnischen Grimasse verzogen, sagte aber nichts. Collins Blick wanderte zu Eve Nono, sie nickte ihm ermunternd zu, aber dann fing sie einen Blick von Davie Jones auf und wandte sich ab.
    Jetzt mischte sich Erle Bodman ein und erklärte: »Hadley, ich denke, Gillans Vorschlag ist nicht schlecht. Wenn der G-man Lust hat, soll er sich bei euch einquartieren, es wird Collin beruhigen. Vergiss nicht, dass wir wenig Zeit haben!«
    Ich verstand die Bemerkung nicht ganz und wollte gerade zu einer Frage ansetzen, als in der Ecke das Telefon schrillte. Dickson Hadley ging hin und hob den Hörer ab. Er meldete sich und lauschte dann eine Zeit lang, dann sagte er: »Ja, Alice. Es ist eine Menge passiert, wir werden heute Abend einen Gast mitbringen.« Er legte auf, ich sah unwillkürlich auf meine Uhr, es war kurz nach Mitternacht.
    ***
    Phil und ich saßen in meinem Jaguar. Wir fuhren in die 69. Straße Ost. Vor dem FBI-Gebäude bremste ich.
    »Ich nehme an, dass Mr. High noch da ist. Sag ihm Bescheid, was geschehen ist, ich habe wenig Zeit. Ich will mir nur schnell eine Tasche mit ein paar Klamotten holen und zu der reizenden Schlagerfamilie hinausfahren!«
    »Du meinst tatsächlich, der Mörder wird es noch einmal versuchen?«
    »Er hat schon ziemlich viel riskiert, bisher hat er Glück gehabt, aber vermutlich ist er jetzt in Panikstimmung. Irgendein Grund treibt ihn dazu, Collin Coleman zu töten. Untersuche alles, was du über die Leute erfahren kannst, rufe mich in meiner Wohnung an, ich werde in einer halben Stunde dort wegfahren.«
    »Schön, falls ich dich nicht mehr erreiche, rufe ich dich bei Hadley oder Gillan an. Du wirst sehr vorsichtig sein müssen. Es sieht so aus, als wäre der Mörder einer der Leute, die um Collin herum leben!«
    »Ja, und zwar mit ziemlicher Sicherheit. Der Lift stand im vierten Stock. Der eine, mit dem Collin hinuntergefahren war, stand im Keller, der andere, mit dem der Mörder gefahren ist, war noch im vierten. Versuch, etwas über mögliche Motive herauszubekommen!«
    Phil sprang hinaus, und ich drückte das Gaspedal durch. Vor meiner Wohnung parkte ich und lief hinauf.
    Ich hatte ein paar Sachen zusammengepackt und wollte gerade wieder weitersausen, als das Telefon auf meinem Tisch läutete. Ich nahm ab. Es war Phil.
    »Ich habe ein feines Motiv!«, sagte er. »Der Manager Dickson Hadley ist mit Collin verwandt. Collin ist ein entfernter Neffe seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher