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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter
Autoren: Unbekannt
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es aber nicht als Grab erkennen. Wir zogen weiter, ich mit Bitterkeit und Stolz zugleich im Herzen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Wir erreichten Sokaton und die wartenden Schiffe. Man hatte uns schon verlorengegeben, um so größer war nun der Jubel, als wir zurückkehrten. Für meinen Vater empfing ich die Ehrungen, die der Tamaron ihm zugedacht hatte. Niemals mehr wieder ist ein Lemurer in das Land Thoronis eingedrungen - bis auf heute."
    „Der Tod Ihres Vaters war nicht sinnlos", versuchte Atlan einen schwachen Trost. „Er wies uns den Weg."
    Rasony nickte, gab aber keine Antwort. Eine Weile später kehrte er zu Waringer zurück und sah zu, wie eine neue Karte entstand.
    Das Gebirge unter der ARGON erhob sich höchstens dreihundert Meter über der Steppe. Es war flach und selbst für flugunfähige Shifts ungefährlich und ohne Schwierigkeiten. Drokars waren nicht mehr gesichtet worden, was aber nicht ausschloss, dass es weitere gab.
    Rhodan wandte sich an Gucky, der herbeigeschlendert kam.
    „Neuigkeiten?"
    „Keine. Bei Cascal alles in bester Ordnung. Sein Shift rumpelt ein bisschen von dem Sturz, läuft aber reibungslos. Scheinen nur ein paar Schrauben locker geworden zu sein."
    „Impulse?"
    „Immer noch und keine Veränderung. Allerdings können sie Fellmers Gedankenimpulse nicht völlig überlagern, weil sie nicht stärker wurden. Entfernungen spielen also bei ihnen keine Rolle."
    „Richtung gleichbleibend?"
    „Ja. Von der Insel her."
    „Danke, Gucky. Pass weiter auf, bitte."
    Unter ihnen lag der Pass. Siebenhundert Meter darüber zog die ARGON dahin, einem Hochplateau entgegen, das sich bis zum Horizont erstreckte. Aber es war ein Plateau, dessen Untergrund reichlich Wasser enthalten musste, denn abermals tauchten riesige Urwälder auf, mit glitzernden Seen durchzogen und mehrmals durch breite Ströme aufgeteilt. Dazwischen lagen Wüsten, ohne jede Vegetation, sicherlich durch Ablagerungen entstanden. Der Boden musste wasserdurchlässig sein, sonst hätte er niemals derart austrocknen können.
    „Wir überfliegen fast den Äquator", sagte Waringer von seinen Instrumenten her. „Also brauchen wir uns auch nicht zu wundern, eine tropische Landschaft vorzufinden. Hier gibt es bestimmt wieder diese Saurier."
    „Mehr noch als das", murmelte plötzlich der Kommandant Osonoton besorgt und deutete nach vorn in Flugrichtung.
    „Fliegende Drachen!"
    Rhodan und Atlan folgten seinem Blick und erkannten etwa ein halbes Dutzend Flugechsen, die jedoch nicht länger als zwei Meter lang sein konnten.
    „Sie können uns nichts anhaben", beruhigte Rhodan den Lemurer.
    „Vielleicht doch. Die Hülle unseres Schiffes ist nicht sehr widerstandsfähig, da sie leicht sein muss. Die fliegenden Drachen haben scharfe und spitze Schnäbel. Ich würde es nicht darauf ankommen lassen."
    „Vielleicht greifen sie uns nicht an. Und wenn, dann wehren wir uns."
    Gucky kam wieder zu Rhodan gewatschelt und blieb neben ihm stehen.
    „Du tust doch nur so ruhig, was?" erkundigte er sich so leise, dass der Lemurer ihn nicht hören konnte. „Wenn die Biester uns die Luft ablassen, fallen wir ganz schön auf die Nase."
    „Du meinst das Helium", verbesserte Rhodan ruhig, ohne die Flugechsen aus den Augen zu lassen. „Ich glaube, wir öffnen ein paar der Fenster, damit wir die Handstrahler notfalls einsetzen können. Es wird ein bisschen ziehen, aber das ist nicht so schlimm."
    „Schlimm genug für mein Ischias", meckerte Gucky und brachte sich in Sicherheit, als die Seitenfenster herabgelassen wurden.
    In dieser Hinsicht war er schon immer empfindlich gewesen.
    Als Rhodan seine Aufmerksamkeit wieder den Flugechsen zuwandte, sah er nur noch vier der urweltlichen Tiere. Sie hatten ihren Kurs ein wenig geändert und schienen vorbeifliegen zu wollen.
    „Wo sind die anderen zwei?" fragte er den Kommandanten.
    Der Lemurer deutete nach oben.
    „Sie sind höher gestiegen und fliegen über uns hinweg."
    Rhodan runzelte die Stirn.
    „Wir hätten sie nicht aus den Augen lassen sollen. Wenn sie von oben angreifen, haben wir keine Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen."
    Osonoton wurde nun unruhiger. Atlan ging zu den Seitenfenstern und versuchte, einen Blick nach oben auf die Hülle des Luftschiffs zu werfen, aber natürlich versperrte ihm die Unterseite jede Aussicht. Vom Heck her wurde gemeldet, dass die beiden vermissten Echsen noch nicht wieder zum Vorschein gekommen waren.
    „Dann sitzen sie uns auf der Pelle", stellte
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