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0423 - Die Monster-Insel

0423 - Die Monster-Insel

Titel: 0423 - Die Monster-Insel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein dürfte! Sir… die ganze Technik spielt hier verrückt!«
    »Können wir das Magnetfeld anmessen?« erkundigte Siccine sich, dem eine Idee durchs Hirn schoß.
    Sie konnten.
    Die Störungen waren prächtig. Das Magnetfeld der Erde, an sich ein homogener Spannungsbogen, war ausgerechnet punktuell an diesem Fleck eingebeult. Das war zwar nicht wissenschaftlich ausgedrückt, traf die Sachlage aber am nächsten.
    »Die Wirbel, die hier entstehen, müssen ja alle Messungen durcheinanderbringen und mit ihren Störfeldern auch in den elektromagnetischen, also den Funkbereich, Vordringen…«
    Zwischendurch war eine kurze klare Phase, in der sie für ein paar Sekunden wieder Kontakt mit dem Flieger bekamen. Der berichtete von Navigationsschwierigkeiten, aber auch davon, daß seit ein paar Minuten die Insel sprunghaft an Masse verlor.
    Der Schrumpfungsprozeß hatte sich ungeheuerlich beschleunigt!
    Gerade noch ein Fünftel der Insel existierte, und pausenlos wurde sie kleiner, aber diese Verkleinerung war auch jetzt nicht gleichmäßig, sondern fand mal hier und mal da statt.
    Siccine raufte sich die blonden Haare. »Ist ja prächtig… und wir sind nicht in der Lage, unsere verschwundenen Leute da ’rauszuholen und Zamorra zu warnen…«
    Es war bezeichnend für ihn, daß er trotz seiner Freundschaft zu Zamorra erst an seine Trooper dachte, für die er die Verantwortung trug. Und die lastete plötzlich unheimlich schwer auf ihm.
    Was wird bloß daraus? dachte er. Weshalb haben wir uns nur auf dieses grausige Spiel eingelassen?
    Die Hilflosigkeit, zu der die ANTARES verurteilt war, zerrte an seinen Nerven.
    ***
    Auch Zamorra und Nicole bekamen etwas von der seltsamen Irritation mit, von der Übelkeit, die sie abrupt überfiel. Ringsum knisterte es. Etwas Unheimliches ging auf der Insel vor.
    Sie machten eine kurze Pause. Rund drei Kilometer unter erschwerten Bedingungen zurückzulegen und dabei auch noch aufzupassen, daß niemand sie aus dem Nichts heraus angriff, zehrte an den Kräften.
    Zamorra konnte es immer noch kaum glauben, daß ein Chibb auf dieser Insel war. Vor Jahren hatten Nicole und er einige Male mit diesen silberhäutigen Wesen zu tun gehabt, die in einer anderen Dimension lebten und innerhalb dieser mit Raumschiffen von Stern zu Stern flogen. Sollte an der Raumschiff-Theorie des Japaners somit doch etwas dran sein?
    Die Chibb und die dämonischen Meeghs - sie waren Todfeinde gewesen, und wo die einen auftauchten, waren die ändern nicht fern, um sie zu bekämpfen. Aber nach der Auslöschung der Meeghs hatte Zamorra auch von den Chibb nichts mehr gehört. Sie mußten sich völlig zurückgezogen und abgekapselt haben. Dabei hatte es einmal so ausgesehen, als würden sie eine größere Rolle in seinem Leben spielen, denn das Amulett, Merlins Stern, war bei ihnen als das »Medaillon der Macht« bekannt und Zamorra kannten sie als den »Auserwählten«. Aber wozu er auserwählt war und woher sie ihn und das Amulett kannten, hatte er nie in Erfahrung bringen können. Darüber zu sprechen, war unter den Chibb anscheinend ein Tabu.
    Und jetzt hatte sich einer von ihnen hier telepathisch gemeldet…
    Wie kam er hierher?
    Plötzlich verschwamm die Umgebung. Die Dimensionen verschoben sich. Abermals spürten Zammorra und Nicole die Übelkeit, die sie zu überwältigen drohte, und als sie schwand und sie wieder halbwegs klar denken und sehen konnten, hatte sich ihre Umgebung verändert.
    Sie war geschrumpft!
    Alles war viel kleiner geworden und viel näher gekommen, und schon hinter dem nächsten Streifen aus Sträuchern und Bäumen befand sich eine Lichtung, auf der sich Lebewesen befanden.
    Zum ersten Mal sahen die beiden Menschen Chachfah und Rroll.
    Erstere auf den Knien vor einem nackten Sauroiden, der eine Nadelwaffe in der Hand hielt, und letztere an Pflöcken gefesselt auf dem Boden, aber zwischen ihnen auch zwei gefesselte Menschen: Freeman und Yushitse!
    Sie sahen auch den Chibb.
    Der war tot. Deshalb war die Verbindung zu ihm so abrupt abgerissen. Aber wenigstens hatte er ihnen noch den Weg hierher zeigen können!
    »Und der Sauroide…«
    »Reek Norr?« staunte Zamorra.
    »Zamorra?« schrie Reek Norr, vor dem ein anderer Sauroide tot lag, den Körper von Eiskristallen und Rauhreif überdeckt; deutliches Zeichen, daß er mit Kältenadeln erschossen worden war.
    Da schlug das Unheimliche schon wieder zu.
    Von einem Moment zum anderen fehlte wieder ein Stück in der Landschaft, wurde durch schwarzes Brodeln
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