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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan
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dummen Phrasen auf, ja?«
    »Wie du willst, Danny. Es war mein Fehler, daß ich mich mit dir eingelassen habe. Ich hätte es spüren müssen, daß du größenwahnsinnig bist. Daß du nicht genug kriegen kannst. Daß du kein Maß kennst.«
    »Du langweilst mich, Rocky, alter Freund.«
    »Siehst du dich schon als großen Boß, Danny?«
    »Das wirst du leider nicht mehr erleben, Rocky. Es tut mir sogar ein bißchen leid«.
    »Du wirst dich wundern, Danny. Das Syndikat ist ab morgen früh hinter dir her, daß dir die Zunge zum Halse heraushängen wird. Sobald die ersten Morgenblätter erschienen sind. Verlaß dich drauf!«
    »Und warum, Rocky, wenn ich fragen darf?«
    »Weil du einen wichtigen Mann vom Syndikat umgebracht hast.«
    Danny Blancher lachte plötzlich. Er lachte so laut, daß ihm die Tränen übers Gesicht liefen. Und dabei zeigte er mit der Pistole auf Rocky Adams:
    »Du, was? Du bist ein wichtiger Mann vom Syndikat, was? Daß ich nicht lache! Burschen wie dich kriegt das Syndikat an jeder Straßenecke! Du und ein wichtiger Mann!« Er lachte schallend.
    Rocky Adams wartete geduldig ab, bis das Gelächter versiegte. Dann erst sagte er ruhig und gelassen:
    »Ich bin ja nicht größenwahnsinnig, Danny. Ich weiß, daß ich nur ein ganz kleines Rädchen war. Aber Carl Wellers, das war ein wichtiger Mann! Es war der Mann, den das Syndikat geschickt hatte, um das Rauschgiftgeschäft an der Ostküste zu organisieren. Und den, Danny, den hast du doch umgebracht, nicht wahr?«
    Danny Blancher stutzte. Das Lachen gefror ihm gleichsam in der Kehle. Mit einer fahrigen Bewegung fuhr er sich an den Hals.
    »Das — das ist doch reine Erfindung von dir«, krächzte er. .
    »Es ist die Wahrheit«, sagte Adams. »Meine Lieferungen kamen alle von Carl Wellers. Jetzt weißt du Bescheid, Danny. Wenn dich das Gericht nicht auf den Elektrischen Stuhl schickt, werden dich die Mäner vom Syndikat umbringen. Dein Leben, Danny Blancher, ist keinen verrosteten Nickel mehr wert!«
    Danny Blancher schluckte krampfhaft. Er war kreidebleich geworden. In diesem Augenblick gab es ein Geräusch am Fenster. Myrna Sattler stellte eine schwere Ledertasche herein und kletterte dann selbst über die Brüstung.
    »Da bin ich, Rocky«, sagte sie. »Und ich habe alles mitgebracht, was du verlangt hast.«
    ***
    Ich kauerte auf der äußersten linken Seite des Fensters, Phil auf der rechten. Wir hatten die Smith & Wesson gezogen und auf die unterste Kante des geöffneten Fensters aufgelegt.
    »Gehen Sie da drüben an die Wand!« herrschte Blancher die mutige Frau an.
    Sie verhielt sich unseren Anweisungen entsprechend und gehorchte wortlos und unverzüglich. Wir zogen die Köpfe ein und die Pistolen weg, als Blancher näher kam. An seinen Schritten hörten wir, daß er die Tasche aufhob. Einen Augenblick fürchtete ich, er würde vielleicht zum Fenster herausblicken. Obgleich ihm das natürlich auch nichts mehr genützt hätte. Aber dann entfernten sich seine Schritte wieder.
    Wir hoben vorsichtig die Köpfe, brachten unsere Waffen wieder in Anschlag und warteten.
    »Wirf den Schlüssel herüber!« kommandierte Blancher drinnen.
    Adams wühlte in seinen Taschen. Schließlich warf er Blancher einen kleinen, silbrig glänzenden Schlüssel zu. Blancher bückte sich, hob ihn auf und schloß die Tasche auf. Er kippte Sie auf der Couch um.
    Banknotenbündel flatterten heraus. Blancher stellte sich so, daß er die Couch zwischen sich und Adams brachte.
    »Mann«, entfuhr es ihm, »Mann, das ist ja dreimal mehr, als ich gehofft hatte! Rocky, wieviel Geld ist das?«
    »Knapp sechzigtausend.«
    Blancher stieß einen schrillen Pfiff aus.
    »Okay«, sagte er triumphierend. »Damit kann ich verschwinden! Wenn es mit dem Syndikatsgeschäft schon nichts wird, dann reicht das immerhin, um zu verschwinden!«
    »Und was haben Sie mit uns vor?« fragte Myrna Sattler.
    Mir blieb die Luft weg. Wir hatten ihr natürlich genau erzählt, warum wir sie überhaupt in das Zimmer ließen, aber daß sie den Mut fand, die Dinge nun von sich aus in die von uns gewünschte Richtung zu treiben, das hatte ich nicht erwartet.
    »Dreimal dürfen Sie raten«, erwiderte Blancher.
    »Myrna, es —«, fing Adams an, der jetzt sichtlich nerövs wart
    »Okay, Liebling«, sagte die Frau schnell. »Ich habe doch alles mitgebracht! Und ich habe genau aufgepaßt, Rocky. Weil doch der Tragbügel nicht mehr so festsitzt!«
    Danny Blancher hörte nicht zu. Er schaufelte mit der linken Hand das Geld
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