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0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

0422 - Der Kopfjäger von Manhattan

Titel: 0422 - Der Kopfjäger von Manhattan
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Dann fragte Rocky Adams mit heiserer Stimme:
    »Du willst mich umbringen, Danny, ja?«
    Danny Blancher nickte gelassen. »Stimmt. Dich und die Puppe. Mit deiner Pistole. Und deine Kugel kriegst du so haargenau verpaßt, daß der Schußkanal einwandfrei einen Selbstmord bestätigt.«
    »Darauf fällt die Polizei nicht ‘rein, Danny!«
    »Die Polizei ist schon auf ganz andere Dinge hereingefallem, Rocky. Es wird hinterher bildschön nach einem Doppelselbstmord aussehen.«
    »Und warum hätten Myrna und ich ausgerechnet in dieser Wohnung Selbstmord begehen sollen, Danny?«
    Blancher grinste.
    »Woher soll ich denn das wissen, Rocky? Die Motive und die Handlungen von Selbstmördern sind manchmal reichlich verworren. Sonst würden sie sich ja nicht umbringen. Laß doch der Polizei auch ein kleines Rätsel, wenn sie schon alles andere so einwandfrei serviert kriegt.«
    »Und was wird aus dem Morphiumgeschäft? Glaubst du, das Syndikat läßt sich so einfach aus dem Geschäft ‘rausdrängen?«
    »Das sollen sie doch gar nicht! Ich mache das Geschäft weiter, Rocky! Denn sogar das Syndikat muß daran glauben, daß du mit deinem Schatz Selbstmord begangen hast! Wenn die hohe Polizei es doch sagt?«
    Rocky Adams straffte sich.
    »Du vertust dich, Danny«, sagte er und grinste auf einmal. »Du vertust dich ganz gewaltig! Das Syndikat macht mit dir keine Geschäfte mehr!«
    »Ach nein?« höhnte Blancher. »Woher willst du denn,das wissen?«
    »Du bist dem Syndikat so auf die Füße getreten, daß sie dich hetzen werden wie einem tollwütigen Hund!«
    »Du bist verrückt, Rocky! Verrückt vor Angst! Ich bin doch nicht so blöd, mich mit dem Syndikat anzulegen!«
    »Du hast es aber bereits getan!« rief Adams triumphierend.
    , Gayton gähnte laut. »Brüllt doch nicht so«, murmelte er müde. »Ihr schreit ja noch die Nachbarn zusammen!«
    Er rutschte in seinem Sessel zurück und legte den Kopf bequem gegen die Lehne. Danny Blancher musterte ihn eine Weile. Dann lächelte er zufrieden. Sniff Gayton war eingeschlafen. Er würde es nicht einmal spüren, wenn er aus Adams' Pistole die tödliche Kugel bekam.
    »Quatsch«, murmelte Blancher. »Du willst mich bloß ablenken, Rocky. Aber mein Plan hat keine Löcher. Hinterher wird es so aussehen, als hättest du Gayton wegen irgendeiner Auseinandersetzung erschossen. Darüber bist du so erschrocken, daß du mit deiner Geliebten gemeinschaftlich Selbstmord begangen hast. Damit bin ich für das Syndikat der neue Mann für die Verteilung in New York. Denn daß sie den stupiden Ward Fitchum wählen werden, glaubst du doch selbst nicht. Ich aber bin für sie der beste Mann, denn ich habe eine gute Nummer bei der Polizei! Ich bin der Privatdetektiv, der unter Lebensgefahr dem FBI einen steckbrieflich gesuchten Gangster zur Strecke brachte! Ist das nichts? Abgesehen davon, daß ich neben deiner Tasche auch noch die Belohnung für Wellers kassiere! So, Rocky, so macht man Geschäfte!«
    Rocky Adams brach in ein schallendes Gelächter aus. Es war ein schrilles, sich überschlagendes Gelächter.
    Danny Blancher sprang von der Couch herab. Sniff Gayton räkelte sich in seinem Sessel und schlief weiter. Blancher sprang auf Adams zu und schlug ihm den Revolver ins Gesicht.
    Adams stöhnte laut.
    »Noch einen Ton, und ich mach dich mit dem Messer fertig!« zischte Blancher wütend.
    Rocky Adams preßte die Lippen aufeinander und schwieg. Trotz seiner Schmerzen wagte er nicht einmal mehr zu stöhnen. Zufrieden kehrte Blancher auf seinen Platz auf der Couch zurück. Er schüttelte das Whiskyglas, daß die Eiswürfel glirrten.
    »Prost, Rocky«, sagte er. »Prost!«
    Rocky Adams sagte nichts. Er warf einen kurzen Blick auf seine Uhr.
    »Keine Angst«, rief Danny munter. »Ich verschlafe den Zeitpunkt nicht. Wir haben noch zwei Minuten. Denk daran, Rocky, daß du echt wirken mußt, wenn du dem Hausmeister gleich erzählst, du hättest in der elften Etage einen Schuß gehört! Es muß so richtig wie die verschlafene Stimme eines Nachbarn klingen, der von einem Schuß aus dem Schlaf gerissen wurde! Du wirst dir alle Mühe geben, Rocky, mein Freund, nicht wahr?«
    Danny kam wieder mit dem Messer heran. Das Glas hatte er beiseite gestellt.
    Adams fing erneut an zu schwitzen. Er nickte eifrig. »Laß das Messer«, krächzte er angsterfüllt. »Ich tu doch alles genauso, wie du es haben willst, Danny!«
    Danny Blancher sah auf die Uhr.
    »Jetzt!« sagte er und nickte Adams auffordernd zu.
    Zum zweiten Male
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