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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen
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nicht. Er hatte keine Chance, zu entkommen. Mit einem Hechtsprung warf er sich durch das geschlossene Fenster, landete auf dem Rasen, kam mit blutbeschmiertem Gesicht wieder auf die Beine und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Im nächsten Augenblick flammten ringsum starke Scheinwerfer auf.
    »Ergebt euch«, donnerte eine Stimme über Lautsprecher. »Das ganze Viertel ist von Polizei umstellt.«
    Irgendwo ratterte eine Maschinenpistole los.
    Gleich darauf brach die Hölle los.
    ***
    Der Kampf dauerte nur wenige Minuten. Die Gangster wehrten sich verzweifelt. Aber wir hatten vorgesorgt. Unsere Männer waren alle mit kugelsicheren Westen ausgerüstet. Das ganze Viertel war hermetisch abgeriegelt. Als wir Tränengas einsetzten, mussten sie sich ergeben.
    Einzeln wurden sie auf den Rasenplatz vor dem Hauptgebäude geführt und mit Handschellen aneinandergeschlossen. Starke Scheinwerfer leuchteten die Szenerie taghell aus.
    Auf der Terrasse hatte sich eine kleine Gruppe von Männern versammelt. Da waren Mr. High, Hewey Long, der Attorney, ein weiterer Vertreter der Staatsanwaltschaft und ein Captain der City Police, die uns bei dieser Aktion unterstützt hatte. Phil gesellte sich in seiner weißen Dienerjacke dazu. Er hatte vorher den Butler gespielt.
    Wie ließen die gefangenen Verbrecher an uns vorbeiführen. Es waren alle alten Freunde dabei und ein paar neue.
    Nur der Mann, auf den es uns ankam, fehlte. Charles Adams.
    »Der alte Fuchs scheint den Braten gerochen zu haben«, sagte Phil. »Unsere Leute haben das ganze Gebiet durchkämmt. Wäre er hier gewesen, hätten wir ihn.«
    »Seit wann riechen Füchse Braten?«, murmelte ich.
    Über Funk kam eine Meldung von der Gruppe, die auf den Möbelwagen mit dem eingebauten Gefechtsstand angesetzt war.
    »Der Wagen ist verschlossen, Sir«, meldete der Kollege. »Der Fahrer behauptet, nicht öffnen zu können.«
    Mr. High nahm das tragbare Sprechgerät.
    »Fragen Sie ihn nochmals, Miller. Wenn er dann nicht klein beigibt, brechen Sie den Wagen auf! Ich wünsche, dass der Wagen sofort durchsucht wird.«
    »Geht in Ordnung, Sir!«
    »Ein kapitaler Fang«, sagte der Attorney begeistert. »Ich sehe schon die Zeitungen vor mir. Der größte Erfolg…«
    »… in meinem nimmermüden Kampf für ein sauberes Amerika«, fiel Phil lächelnd ein.
    »Sie kennen meine Wahlparolen ja ganz gut, Agent Decker.«
    »Ich möchte nur wissen, wo Charles Adams steckt«, sagte Mr. High. »Jerry, sind Sie sicher, dass er dabei war?«
    »Nun, ich nehme das zumindest an. Nach seinen Äußerungen schien es für mich keinen Zweifel zu geben, dass er den Coup leitet. Vielleicht hält er sich in dem Möbelwagen auf.«
    Aber das war ein Irrtum. Inzwischen war das Fahrzeug mit Gewalt geöffnet worden. Es war leer.
    Wie Charles Adams es geschafft hatte, zu entkommen, war uns allen rätselhaft. Ich beschloss, die Männer zu fragen.
    Sie waren inzwischen vollständig versammelt, gefesselt und von uniformierten Cops bewacht. Ich trat vor sie hin.
    »Alles herhören«, sagte ich, »ihr habt wohl inzwischen begriffen, wie tief ihr in der Patsche sitzt. Dass es so weit kam, verdankt ihr euren} Boss Accatone. Ihr mögt geglaubt haben, dass er ein großartiger Anführer ist. Aber in Wahrheit handelt es sich um einen gefährlichen Geisteskranken. Vermutlich kann er nicht einmal zur Rechenschaft gezogen werden, sondern kommt in eine Anstalt. Fest steht jedenfalls, dass er euch nicht mehr helfen kann. Wenn ihr also die Aussage verweigert, wird euch das keiner mehr honorieren. Wo ist euer Boss?«
    Die Männer schwiegen und musterten mich feindselig.
    Ich nahm einen erneuten Anlauf.
    »Ihr habt vielleicht Angst, Accatone könnte es euch noch im Zuchthaus heimzahlen, wenn ihr jetzt redet. Aber das ist ein Irrtum. Accatone ist ein Stümper. Er mag vielleicht fähig sein, einen Menschen kaltblütig zu ermorden. Aber er ist nicht imstande, eine Aktion erfolgreich zu planen.«
    Ich musste sie genau da packen, wo ihr Unfehlbarkeitsglaube an ihren Boss ansetzte.
    »Der beste Beweis dürfte wohl die Tatsache sein, dass ich hier vor euch stehe.«
    Ich wartete. Niemand sagte etwas.
    »Sergeant«, sagte ich zu dem Polizisten, der die Aufsicht führte. »Bringen Sie Leisetreter-Johnny auf die Seite!«
    Der Gangster wurde in die Halle geführt, sodass man ihn von außen zwar sehen, aber nicht mehr hören konnte.
    »Johnny«, sagte ich, »wo ist der Boss!«
    Er spuckte aus.
    »Fahr zur Hölle, Schnüffler!«
    »Ziemlich unfair von
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