Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
liegen. Alles andere war unwichtig.
    Ich blieb an der Tür stehen. Das Kreuz hielt ich fest. Die Beretta ließ ich noch stecken. Silberkugeln gegen Aibon einzusetzen erschien mir irgendwie lächerlich.
    Behutsam drückte ich meinen Oberkörper zur Seite und blickte um die Türecke in den Raum.
    Ich hatte richtig kalkuliert. Es war mir nicht gelungen, Ziana zu vernichten. Sie schaffte es, wieder auf die Beine zu kommen. Mit einer Hand stützte sie sich ab und drückte sich so aus den Trümmern des kleinen Schreibtisches hoch.
    Ich hatte sie an der rechten Seite erwischt. An der Wange klaffte die Wunde. Ein Stück Haut hing nach unten. Aus dem Spalt rann das dicke grüne Druidenblut.
    Sie war also eine Dienerin von Aibon, auch wenn sie eine menschliche Gestalt hatte.
    Und der rote Ryan war auch noch vorhanden. Ein Mutant, ein Wesen zwischen Mensch und Schlange. Der Kopf jagte aus dem dicken grünen Körper hervor, das Gesicht war verzerrt, und als Ziana näher kam, sprach sie ihn auch an.
    Sie grinste und schüttelte den Kopf. »Deine Zeit ist abgelaufen, Verfluchter. Ich bin jetzt diejenige, die regieren wird. Du kannst nicht mehr nach dem Dunklen Gral suchen. Ichwerde sein Geheimnis erforschen und zertreten, denn Schlangen zertritt man. Dabei hattest du dir gedacht, durch das Blut einer Unschuldigen den Zauber rückgängig machen zu können.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, so leicht ist es nicht. Wenn ich in der Nähe bin, habe ich auch die Kontrolle über dich. Schade, ich hätte dich gern weiter leiden sehen. Du hast den anderen Gesetzen gehorchen müssen. Du hast Menschen getötet, das freut mich sogar, aber jetzt ist Schluß. In wenigen Sekunden habe ich dich zer…«
    Da stockte sie.
    Auch ich wurde aufmerksam. Gleichzeitig hatten wir die Melodie vernommen, die wir beide kannten.
    Der Song des roten Ryan.
    Nur diesmal nicht auf einer Flöte gespielt, sondern von einem Glockenspiel.
    Ich schob mich ein wenig vor, damit ich einen besseren Blickwinkel hatte.
    Jetzt konnte ich schräg in das Zimmer blicken, sah das Fenster und die Bewegung dort.
    Es war die Elfe, die ich schon im Wald gesehen hatte, und sie rammte in diesem Moment die Scheibe ein…
    ***
    Sie schwebte in den Raum, wurde von dem Splitterregen begleitet.
    Die einzelnen Stücke verteilten sich zwischen den Trümmern des Schreibtisches.
    Ich mußte daran denken, daß der rote Ryan eine Elfe verschluckt hatte. Und jetzt tauchte ein weiterer gefallener Engel auf. Vielleicht um sich zu rächen?
    Eine Antwort darauf würde ich wohl nicht erhalten, denn es war keine Zeit mehr vorhanden, die entsprechenden Fragen zu stellen.
    Der hereinfliegende Engel wandte sich sofort an Ziana. Nun erst sah ich, daß er auch bewaffnet war.
    An seiner linken Seite hing ein gläsern wirkendes Schwert herab.
    Es war unwahrscheinlich, als die Elfe es zog. Ich sah es blitzen und glänzen.
    Die beiden weiblichen Wesen starrten sich an.
    Für mich hatte niemand einen Blick übrig. Vielleicht hatte mich Ziana auch schon abgeschrieben, doch den Zahn wollte ich ihr ziehen. Ich schlich in das Zimmer hinein. Auf Zehenspitzen ging ich, und mein Blick war hart und fordernd.
    Bestimmt nahmen sie mich wahr, nur kümmerten sie sich nicht um mich. Sie trugen es untereinander aus.
    Ich hörte die Elfe sprechen. Es war mehr ein Wispern, das geheimnisvoll durch den Raum schwebte. »Die Kräfte des Druiden-Paradieses werden es nicht zulassen, daß die andere Seite siegt und die großen Geheimnisse des Lebens und der Urzeit erfährt. Deshalb hat man mich geschickt, um den roten Ryan zu retten und dich zu vernichten.«
    Da lachte Ziana. »Du willst mich vernichten? Du sprichst von einer guten Seite? Du bist doch selbst nicht besser. Was ist schon eine Elfe? Nicht mehr als ein gefallener Engel.«
    »Der auch noch kämpfen kann!« hörte ich wieder die zischende Stimme, bevor die Elfe zuschlug.
    Sie war sehr schnell, vielleicht sogar zu schnell, aber Ziana bewies, daß sie keine Furcht hatte. Sie ging in den Schlag hinein, ließ es zu, daß ihr ein Ohr abgeschlagen wurde. Es fiel zu Boden, gefolgt von einem Schwall grünen Blutes, das sich auf dem Teppich verteilte. Zu einem zweiten Hieb kam die Elfe nicht mehr, denn Ziana umfaßte sie und bewies, welche Kräfte in ihr steckten.
    Mit beiden Händen hatte sie einen Flügel gepackt. Sie drückte und riß gleichzeitig. Ich vernahm ein Geräusch, als würde Glas brechen, und gleich darauf gelang es ihr, auch den zweiten Flügel zu zerreißen.
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher