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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber
Autoren: Jason Dark
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»Nur so. Und ich werde diesen alten Gesetzen folgen. Mein Leben für dich. Ich bin die Auserwählte, ich gebe meinen Lebenssaft und…«
    Sie sprach nicht mehr weiter, weil eine Bewegung der Schlange sie irritiert hatte.
    Dabei hatte der rote Ryan nur den Kopf gedreht, so daß er sie direkt ansehen konnte.
    »Nimm das Messer!« flüsterte er.
    »Ja.« Sie holte tief Luft. »Und wo soll ich den Schnitt ansetzen?«
    »An den Pulsadern!«
    Es sah für einen Moment so aus, als wollte sie es sich noch einmal überlegen, denn der Körper des Mädchens versteifte sich. Zudem zuckte die Hand zurück, aber sie gab sich einen innerlichen Ruck und drückte das Messer vor.
    Ein Lichtreflex sammelte sich auf der Klinge und wurde als helles Blitzen zurückgeworfen.
    Der rote Ryan drehte seinen Kopf zur Seite und öffnete seinen Mund so weit, daß die Blutfontäne direkt hineinspritzen würde.
    Eileen drehte das Messer und setzte die Klinge dort an, wo sich unter der dünnen Haut die Ader abzeichnete.
    Dann stach sie zu!
    ***
    Er schaute mich an, und ich sah es an seinem Blick, daß er getrunken hatte. Die Augen wirkten irgendwie schwammig. Doch nicht allein der Alkohol trug daran die Schuld. Tief in den Augen sah ich noch etwas anderes. Gefühle negativer Art.
    Angst und Furcht…
    Wovor?
    Ich dachte an meinen Weg bis zu diesem Ziel. Stets war ichdem Licht nachgegangen, hatte dieses erste Haus erreicht und wäre fast vorbeigelaufen, als mir zwei Dinge aufgefallen waren.
    Zunächst das zerstörte Fenster und anschließend die Reaktion meines Kreuzes.
    Es hatte sich leicht erwärmt.
    Für mich immer ein Warnsignal, denn es reagierte nur, wenn sich eine Magie in der Nähe befand. Und zwar schon so dicht, daß mein Kruzifix von ihr gestreift wurde.
    Ich hatte das Haus betreten und sofort gewußt, an der richtigen Stelle zu sein.
    Natürlich war ich beobachtet worden. Nachbarn mußten das Splittern der Scheibe gehört haben, aber sie trauten sich nicht, das Haus zu betreten. Ich war hineingegangen und hatte mir zunächst die Küche genauer angesehen. Dort sah ich das Durcheinander. Es war irgend etwas geschehen, das nach einem Kampf aussah.
    Blut hatte ich nicht entdecken können.
    Dafür stand ich jetzt vor dem Mann, der im Sessel hockte und einen Eindruck machte, als wäre ihm alles egal. Vor mir schien er keine Angst zu haben, seine Furcht ging tiefer. Sie lauerte mehr in seinem Innern, und er bewegte plötzlich den Mund.
    »Ich bin Pernell Hendricks. Und was ich hinter mir habe, wird mir kaum jemand glauben.«
    »Ich vielleicht.«
    »Nein, Mister, nein. Das ist der nackte Wahnsinn, glauben Sie mir. Der nackte Wahnsinn.«
    »Wollen Sie es nicht erzählen?«
    Er grinste schief. »Glauben Sie an Elfen und Riesenschlangen?« fragte er stockend.
    »Ich weiß, daß es sie gibt.«
    Er lachte mich rauh an. »Dann sind Sie besser als ich. Aber Riesenschlangen mit Menschenköpfen akzeptieren Sie nicht, oder?«
    »Es kommt darauf an.«
    »Wer sind Sie eigentlich?«
    »Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen.«
    »Gegen die Schlangen, wie?«
    »Auch das.«
    »Wollen Sie sich auch fressen lassen?« Er fragte es aggressiv, hob den Kopf und auch das Kinn an.
    »Das hatte ich nicht vor.«
    »Verdammt«, sagte er. »Sie wird Sie fressen, schlucken, verschlingen, was weiß ich. Sie hat eine Elfe verschlungen, und sie hat meine Frau verschluckt…«
    In den nächsten Minuten berichtete er mir von dem Grauen, das er erlebt hatte.
    Ich hörte aufmerksam zu. Auch wenn er eine große Phantasie gehabt hätte, eine solche Geschichte hätte er sich kaum einfallen lassen können. Die mußte er einfach erlebt haben. Und auch ich wußte schließlich über Aibon einiges.
    Hendrick begleitete seine Rede mit wilden Handbewegungen, als wollte er irgend etwas greifen, das nicht vorhanden war. Dann machte er plötzlich Schluß und ließ sich in den Sessel zurücksinken.
    Lauernd sah er mich an. Seine Zungenspitze fuhr aus dem Mund und bedeckte die Lippen mit Speichel.
    »Glauben Sie mir immer noch?«
    »Mehr denn je!«
    Meine Antwort riß ihn wieder hoch. Er blieb aber steif sitzen.
    »Das sagen Sie doch nur so.«
    »Nein, nicht. Ich bin extra hergekommen, um mich um diese Sache zu kümmern.«
    »Dann sind Sie wohl ein Schlangenjäger, wie?«
    »So ähnlich, Mr. Hendricks. Aber ich nehme auch andere Sachen in Angriff.« Auf Einzelheiten ging ich nicht ein. Der Mann sollte von mir nicht noch weiter durcheinandergebracht werden. Als er zur Flasche griff, war ich
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