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0420 - Aibons Schlangenzauber

0420 - Aibons Schlangenzauber

Titel: 0420 - Aibons Schlangenzauber
Autoren: Jason Dark
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schneller und nahm sie an mich. Ich stellte sie weg und kümmerte mich auch nicht um seine Proteste. »Sie haben nicht zufällig noch eine Person hier im Haus gesehen?«
    »Wen meinen Sie?«
    »Eine junge Frau. Poppig gekleidet…«
    »Nein, nur meine war hier. Und die hat es erwischt. Aber was soll die andere für eine sein?«
    Ich winkte ab. »Lassen wir das zunächst. Wichtig ist nur, daß Sie hier allein sind. Die Schlange wird wohl noch…«
    Plötzlich begann er zu lachen. Es war ein fieses, leises und gleichzeitig kehliges Gelächter. »Keine Schlange mehr hier. Sie war im Haus und hat meine Frau verschluckt.«
    »Das sagten Sie. Und weiter?«
    »Dann ging sie nach oben und veränderte sich. Sie bekam einen Menschenkopf mit roten Haaren. Aber oben ist sie nicht allein, Mister. Wissen Sie eigentlich, wer bei ihr ist?«
    »Wie sollte ich?«
    »Meine Tochter Eileen. Ja, meine eigene Tochter. Sie hat die Schlange erwartet. Sie hatte keine Furcht vor ihr. Sie freute sich sogar auf sie. Eileen war wie besessen vor Glück. So etwas habe ich bei ihr noch nicht erlebt. Glauben Sie mir. Das ist der nackte Wahnsinn gewesen.«
    »Und Ihre Tochter lebt?«
    »Als ich sie verließ, ja. Sie wollte nicht, daß ich bei ihr blieb. Für sie gab es nur die Schlange.«
    Obwohl es mich drängte, nach oben zu laufen, blieb ich zunächst einmal stehen und wartete gespannt ab. »Okay, die Schlange und Ihre Tochter verstehen sich gut.«
    »So ist es.«
    »Wie ging es weiter, verdammt?«
    »Ich weiß es nicht. Eileen wollte mit der Bestie allein bleiben. Sie sprach davon, die Schlange zu erlösen. Sie könnte es schaffen. Nur sie allein.«
    »Und woher wußte sie das?«
    Er hob beide Hände zu einer flehenden Geste. »Ich kann es Ihnen nicht sagen, verdammt. Ich kann es Ihnen wirklich nicht sagen. Mein Kontakt zu Eileen beschränkte sich zwangsläufig auf nötigste Informationen. Glauben Sie mir. Ich war beruflich viel unterwegs, kam oft nur am Wochenende nach Hause. Eileen war immer ein sehr stilles Mädchen. Sie vergrub sich in ihren Büchern, glaubte an die Geschichten, die sie las. Es waren Legenden, Märchen, Sagen, die von Ländern und Reichen berichteten, die wir nicht sehen können.«
    Er wollte noch weitersprechen, das gefiel mir nicht. Ich hatte genug erfahren, jetzt mußte gehandelt werden.
    »Ihre Tochter befindet sich noch im Haus?«
    »Ja.« Er deutete in die Höhe. »In der ersten Etage liegt ihr Zimmer. Dort können Sie die Schlange und auch Eileen finden. Vielleicht noch lebend, ich weiß es nicht.«
    »Danke.« Ich machte kehrt, verließ den Raum, hörte den Mann noch rufen, kümmerte mich aber nicht darum, denn aus der ersten Etage hörte ich ein schallendes Lachen und dann eine eiskalt klingende Stimme, die mir Schauer über den Rücken jagte.
    »Nein, du erlöst ihn nicht, du kleine Hexe!«
    Ziana hatte gesprochen!
    ***
    Die Masse der ringelnden, zuckenden und sich bewegenden Schlangen war nicht zu stoppen. Wie eine grüne Woge wälzten sie sich auf Suko und Shao zu, als wollten sie die beiden mit der Last ihrer Körper zerdrücken und überschwemmen.
    Es interessierte den Inspektor nicht, ob die vier Männer in Grau bei oder hinter ihnen standen. Für ihn war es wichtig, aus dieser Gefahr herauszukommen.
    Zuerst dachte er an Shao.
    Bevor sich die Chinesin versah, hatte Suko sie schon gepackt und zur Seite geschleudert. Er wollte sie aus der unmittelbaren Gefahrenzone haben, um sich der Gefahr stellen zu können.
    Es waren ungewöhnliche Tiere. Sie reagierten auch ungewöhnlich, denn sie schnellten vor, öffneten dabei ihre Mäuler und taten so, als wollten sie kräftig beißen.
    Mit einem Tritt erwischte der Chinese gleich zwei dieser Viecher.
    Er wirbelte sie in den übrigen Schlangenwirrwarr zurück, und eine dritte grüne Schlange zertrat er mit dem rechten Absatz, so daß es unter seinem Fuß ein klatschendes Geräusch gab.
    Dann war es aus mit der Herrlichkeit, denn die Männer in Grau griffen ein.
    Und sie waren eiskalt. Sie besaßen zudem Waffen, die sie auch rücksichtslos einsetzten.
    Suko erging es wie Shao, als man ihn in den Gang hineinbeförderte, damit die anderen freie Bahn hatten.
    Sie bauten sich dabei so auf, daß sie mit den Rücken die eine Hangwand berührten. Die Arme hielten sie dabei ausgestreckt. Auf den Handflächen lagen die grünen Steine, die wie übergroße ovale Augen wirkten und plötzlich anfingen zu strahlen.
    Von vier verschiedenen Seiten jagten die steinbreiten Lichtspeere in die
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