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042 - Dämonenbrut

042 - Dämonenbrut

Titel: 042 - Dämonenbrut
Autoren: Larry Brent
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Droge atmete sie die süße,
schwere Luft ein.
    »Komm, ruh
dich ein bißchen aus. Ich werde dir dann alles erzählen.« Er nahm sie um die
Schultern, und wie ein willenloses Instrument ließ sie sich führen. Wie
hypnotisiert.
    »Was ist mit
den Dämonenkindern?« wollte sie wissen.
    »Es gibt sie
nicht! Eine Halluzination! Ich werde dir alles erklären. Nicht jetzt. Später.«
Er lächelte. Etwas in ihrem Unterbewußtsein sagte, daß sich Larry doch etwas
anders verhielt, als sie es von ihm gewohnt war. Aber sie war zu benommen, um sich
weitere Gedanken darüber zu machen.
    Er war
zärtlich zu ihr. Sie ließ es sich gefallen. Sie hatte überhaupt keinen Wunsch
mehr. Es war, als hätte sie den Auftrag, der sie hierher geführt hatte,
vollkommen vergessen.
    Aber dann
warnte die innere Stimme sie. Morna mußte an die Erklärungen von X-RAY-1
denken. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen.
    Sie lag
nachdenklich auf dem weichen Bett. Larrys Hände liebkosten sie. Er knöpfte ihre
Bluse auf und strich sie von ihren Schultern.
    Da stimmte
doch etwas nicht?!
    Sie reagierte
mechanisch, als wäre sie ein Roboter und nicht mehr in der Lage, selbstständig
zu denken und zu handeln.
    »Nein!«
Dieses eine Wort kam bestimmt und wie ein Schrei über ihre feucht schimmernden
Lippen. Sie richtete sich auf. Mit beiden Händen drückte sie den sich nähernden
Mann zurück. Ihr Stoß erfolgte so heftig, daß Larry Brent zurückflog, genau
gegen den hohen, alten Kleiderschrank, der bedrohlich in allen Fugen ächzte.
    Morna
Ulbrandson versuchte die Benommenheit abzuschütteln. Mit weit aufgerissenen
Augen starrte sie auf die Gestalt, die langsam an dem Kleidersehrank
herabrutschte, als wäre alles Leben aus ihr gewichen.
    Die Schwedin
sprang auf. Sie machte sich nicht die Mühe, den BH wieder zu befestigen und die
Bluse wieder zu schließen. Sie taumelte zum Fenster - und riß es
kurzentschlossen auf. Diese Handlung war intuitiv und genau das richtige, was
sie tun konnte. Die kühle, feuchte Nachtluft traf ihr Gesicht, die Benommenheit
verflog. Morna Ulbrandson glaubte aus einem Traum zu erwachen, der ihr jedoch
noch so gegenwärtig war, daß sie in Gedanken daran erschauerte. Sie wirbelte
herum und näherte sich der am Boden liegenden Gestalt.
    In dem
schummrigen Licht blickte sie in ein zerfallendes Gesicht, auf einen bebenden,
zitternden Körper, der sich nicht mehr aus eigener Kraft erheben konnte.
    Die Augen des
Mannes am Boden sahen sie an.
    Noch eine
Spur von Ähnlichkeit mit Larry Brent war vorhanden. Sie verlor sich aber immer
mehr.
    Morna
Ulbrandson registrierte das Geschehen und war außerstande, auch nur einen
Finger zu rühren. Ihre Augen wurden größer und größer.
     
    ●
     
    Larry warf
sich zum drittenmal gegen die Bohlentür. Jetzt gab sie endlich nach. Krachend
und splitternd flogen ein paar Holzspäne davon. Der rostige Riegel sah aus wie
ein gebogener Fleischerhaken. Rutigan warf einen bewundernden Blick auf den
PSA-Agenten, sagte jedoch kein Wort.
    Sie hasteten
durch den Korridor. Larry kam es darauf an, erst mal Abstand von den Dingen zu
gewinnen, an einer ungefährlichen Stelle über die Ereignisse nachzudenken und
einen neuen Schlachtplan zu entwickeln.
    Doch der Lauf
der Dinge war gegen ihn.
    X-RAY-3
verhielt abrupt in der Bewegung und konnte gerade noch James Rutigan
zurückhalten.
    »Da ist
einer!« wisperte Larry. Rutigan sah die dämonische Gestalt, die keine zwei
Schritte von ihnen entfernt um eine Gangbiegung kam und nach links im Dunkeln
verschwand.
    Lautlos wie
Schatten huschten die beiden Amerikaner hinter der Gestalt her.
    Die passierte
zwei türlose Abstellräume. Ratten huschten davon. Es stank.
    Dann folgte
ein Schacht im Boden. Eine hölzerne, grobzusammengezimmerte Leiter, die in die
Tiefe führte.
    Deutlich
beobachtete Larry Brent, wie der Dämon dort verschwand, eilte dann selbst auf
das Loch im Boden zu und beugte sich vorsichtig darüber.
    Was er sah,
gehörte in einen Science-Fiction-Film mit HorrorEffekt, aber nicht in die
Wirklichkeit. Aber dies war die Wirklichkeit, dies war der 17. November 1969,
daran rüttelte niemand.
    Eine graue,
fluoreszierende Masse dehnte sich unter ihm aus. Eine Kuppel, die an einer
Stelle geöffnet war, und von dieser Stelle aus konnte man in das Innere eines
kreisrunden, mit zahlreichen fremdartigen Instrumenten angefüllten Raumes
sehen.
    Fünf
Dämonenkinder saßen auf hellen Plastikschalen, der sechste Angehörige der
Dämonenbrut, den sie bis hierher
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