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0419 - Der Grusel-Star

0419 - Der Grusel-Star

Titel: 0419 - Der Grusel-Star
Autoren: Jason Dark
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Stechen.
    Wieder blickte ich zurück – und sah ein Chaos.
    Die Yacht hatte den Fischkutter erwischt. Ungefähr in der Mitte hatte sich der verstärkte Bug dieses dunklen Schiffes in den Trawler hineingesägt und hatte das Schiff in zwei Hälften geteilt und gleichzeitig unter Wasser gedrückt.
    Zum Glück lief die Yacht nicht mehr mit voller Kraft. Sie hätte uns sonst längst erwischt. Die Maschinen waren auf volle Kraft rückwärts gestellt worden, und die Yacht löste sich wie das Maul eines gewaltigen Raubtiers von dem kleinen Trawler.
    Ich schwamm noch weiter dem Land entgegen. Abermals tauchte ich, um nicht gegen die langen und manchmal hohen Wellen ankämpfen zu müssen. Unter Wasser kam ich besser voran.
    Beim zweiten Auftauchen hatte ich von Suko und Nikos nichts gesehen. Hoffentlich hatten sie es auch so weit geschafft wie ich, denn Nikos hatte sich ziemlich störrisch angestellt. Das Schiff sank schnell. Ich sah es zwar nicht, dafür merkte ich es sehr deutlich.
    Strudel entstanden, gegen die ich nicht anschwimmen konnte. Es gelang mir nicht einmal, aufzutauchen, etwas hielt meine Beine fest und wollte mich dem Meeresgrund entgegenziehen.
    Wäre ich näher am Trawler gewesen, hätte ich es sicherlich nicht geschafft. So aber konnte ich mich freikämpfen und spürte plötzlich, wie mich der Strudel wieder losließ. Ich kammir vor wie ausgespuckt, als ich mit dem Kopf die Wasseroberfläche durchbrach, endlich Luft holen konnte und mich umsah.
    Diesmal sah ich die beiden. Sie befanden sich dicht zusammen und wurden von einer langen Welle in die Höhe getragen. Suko winkte mir zu, Nikos schaute auf das sinkende Schiff, von dem soeben die Mastspitze verschwand.
    Dahinter aber stand, drohend wie eine Wand und fast tödlich aussehend, die schwarze Yacht. Sie erinnerte mich an ein Raubtier, das auf dem Sprung war und im nächsten Augenblick sein Opfer reißen wollte.
    Ich sah Gestalten an Deck. Sie schauten dem sinkenden Trawler zu und mußten auch uns längst gesehen haben.
    Dann schwamm ich zu Suko und Nikos. Das Gesicht des jungen Griechen war verzerrt. »Mein Vater!« keuchte er. »Ich habe ihn nicht mehr gesehen. Er ist tot!«
    Da konnte ich nicht widersprechen und dachte auch an die beiden anderen Kerle, die wir gefangengenommen hatten. Sie mußten ebenfalls ertrunken sein.
    »Wir müssen an Land schwimmen!« rief ich Suko zu. »Es ist unsere einzige Chance.«
    »Hältst du das auch durch?« fragte der Inspektor seinen Schützling.
    »Ich versuche es!«
    »Okay, Nikos, dann los.«
    Natürlich hätten wir wie die Wilden schwimmen können. Das aber hielt ich nicht für gut. Wir mußten unsere Kräfte einteilen. Ich dachte nicht so sehr an die Yacht, sondern mehr an das Beiboot, mit dem die Entermannschaft zum Kutter geschickt worden war. Wenn sie das zu Wasser ließen und uns damit jagten, hatten wir keine Chance.
    Manchmal wird ein Gedanke Wirklichkeit. So wie hier, denn ich hörte plötzlich den Motor des Bootes. Ein heulend klingendes Geräusch, vermischt mit einem satten Brummen.
    Suko und ich blickten gleichzeitig zurück. Wir sahen das Boot vor und über uns, als es von einer breiten Woge in die Höhe getragen wurde. Im Vergleich zur Yacht war es winzig, aber nicht minder gefährlich. Und darauf mußten wir uns einstellen.
    »John, wenn die wollen, schießen sie uns ab wie die Hasen!« rief Suko und hatte damit ins Schwarze getroffen. Um dem Boot zu entkommen, hätten wir schon fliegen müssen.
    Es »ritt« heran.
    Am Bug lauerten die beiden Typen mit ihren Maschinenpistolen.
    Das Schwarz der Waffen harmonierte mit der Kleidung. Bei der schnellen Fahrt hatte sich die Bugspitze aus dem Wasser geschoben, und wir sahen unter ihr den weißen breiten Gischtstreifen, der sich zu beiden Seiten des Boots verteilte.
    »Sollen wir tauchen?« schrie ich Suko an.
    »Die Küste erreichen wir nicht mehr.«
    »Vielleicht können wir sie trotzdem ent…«
    »Kopf weg, John!«
    Ich hatte nicht hingeschaut. Dafür Suko. Seine Warnung kam gerade rechtzeitig, denn die Kerle begannen wieder zu feuern. Sie zielten nicht direkt auf uns, die beiden Garben aus ihren MPis rahmten uns praktisch ein, und die Kugeln schlugen hart auf die Wasserfläche, bevor sie verschwanden.
    Wir verstanden das Zeichen und gaben auf. Ich hob einen Arm an und winkte ihnen zu.
    Es wurde nicht mehr geschossen. »Vielleicht können wir sie an Bord überwältigen«, rief ich Suko noch zu, dann konzentrierten wir uns auf das flache Beiboot, das an
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