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0417 - Silbermond-Vampir

0417 - Silbermond-Vampir

Titel: 0417 - Silbermond-Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beherrschte. Und es wird auch nur kurze Zeit arbeiten. Es ist für diese Art von Belastung nicht gebaut.«
    »Das heißt, daß wir uns jetzt beeilen müssen?«
    Der Ewige nickte. »Wir haben nicht viel Zeit, eine Stelle auf der Erde zu finden, an der wir aussteigen können.«
    »Und Ash’Cant?« warf Zamorrra ein.
    »Glauben Sie im Ernst, ich kann mich dort jemals wieder sehen lassen?« Omikron lachte bitter auf. »Mir reicht’s, daß der ERHABENE einmal versucht hat, mich ins Nichts zu sprengen, weil ich einen Befehl verweigert habe. Ich bin ein Todeskanditat, dabei sind doch schon zu viele von uns den Weg hinüber gefahren, und eine Rückstufung auf einen niedrigeren Rang hätte doch gereicht…«
    Unzufriedenheit mit dem ERHABENEN sprach aus seinen Worten, die ihren Grund sicher nicht nur in dem Todesurteil hatte. Omikron hatte auch vorher schon Andeutungen gemacht. Aber welchen Befehl hatte er verweigert, und warum?
    Zamorra war ahnungslos!
    Aber da die Zeit drängte, hatte es wenig Sinn, noch mehr davon mit Reden zu vergeuden. Reden konnten sie später, wenn sie in Sicherheit waren. Dann würde sich wahrscheinlich so manches Rätsel aufklären.
    »Gut. Starten wir also in Richtung Heimat…«
    Und Zamorra lauschte dem Klang seiner Stimme nach, während Omikron begann, die erforderlichen Schaltungen durchzuführen…
    ***
    Eine seltsame Unruhe ließ Marina Valenco aufwachen. Sie spürte Cerrone neben sich, an den sie sich einschlafend geschmiegt hatte und der im friedlichen Schlaf lächelte, und auf ihrer Taille lag eine Hand, die Bianca gehörte.
    Was hat mich geweckt? fragte Marina sich. Sie konnte sich ihre grundlose Unruhe nicht erklären, die sie in dieser Form noch nie verspürt hatte. Es war eine Rastlosigkeit, die sie dazu drängte, das breite Bett zu verlassen, in dem es doch so gemütlich war. Es war eine für drei Personen ausreichende Spielwiese, die auch entsprechend genutzt wurde.
    Marinas Versuch, wieder einzuschlafen, scheiterte ebenso wie die Suche nach einem Grund für ihre Unrast. So vorsichtig wie möglich richtete sie sich auf und kletterte resignierend aus dem Bett.
    Cerrone bewegte sich, schlief aber weiter, als sie schon befürchtete, ihn geweckt zu haben. Biancas abgerutschte Hand lag jetzt auf der Decke, unter der die Freundin sich halb verkrochen hatte. Wahrscheinlich hätte nicht einmal ein Erdbeben Bianca wecken können, aber damit war derzeit nicht zu rechnen.
    Kennengelernt hatten sie sich in einer achtköpfigen Wohngemeinschaft während ihrer Studentenzeit, und aus der Freundschaft war mehr geworden - Harmonie, Verstehen und Liebe, die stark genug war, das Dreier-Gespann zusammenzuhalten. Daran hatten auch die Anfeindungen der Menschen nichts ändern können, die aufgrund ihrer traditionellen Moralvorstellungen nicht verstehen konnte oder wollte, daß Marina, Cerrone und Bianca ihre Art des Zusammenlebens als völlig normal empfanden.
    Daß sie auch noch beruflich harmonierten, machte alles perfekt. Sie gründeten ein Bilder-Studio, wie sie es nannten. Marina übernahm es, Kontakte mit Verlagen und Agenturen zu knüpfen, Cerrone war der Zeichner und Illustrator, und Bianca hatte sich den Medien Fotografie und Film verschrieben.
    Die Konkurrenz war hart, das Leben teuer, und in Rom und Mailand, wo die meisten und wichtigsten Verlage zu finden waren, erst recht. Der dörfliche Süden Italiens entsprach da schon eher den finanziellen Vorstellungen der drei, die gemeinsam ein Haus mieteten, aber schon bald an der Dorfbevölkerung scheiterten.
    Eine Odyssee begann.
    Aber dann hatten sie sich gegen die Konkurrenz trotz der räumlichen Entfernung zu den Schaltstellen des Geschäftes durchsetzen können, und die Honorare flossen kräftiger. Das erleichterte es, einen etwas teuren Bungalow anzumieten, der zwar im ländlichen Raum lag, aber mehrere Kilometer weit vom Dorfrand entfernt, so daß sie mit der Bevölkerung nur noch sehr wenig zu tun hatten. Buccina, rund hundert Autobahnkilometer von Neapel entfernt, war damit zwar relativ weit weg von der nächsten größeren Stadt mit Flughafen, aber damit ließ sich jetzt leben. Zumindest hatten sie hier ihre Ruhe.
    Daß die Dorfbewohner auch hier schon bald feststellten, wer sich da in ihrer Nähe angesiedelt hatte und sie daraufhin schnitten, wo man sich begegnete, damit ließ sich nun besser leben. Der bewaldete Berghang an dem der Bungalow stand, der als Wohnraum und Künstler-Atelier zugleich zu dienen hatte, erfreute mit seiner
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