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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber
Autoren: Jason Dark
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nichtszu tun.«
    Er wiederholte das Entscheidende noch einmal und sprach auch von den sieben fahlweißen Kreuzen. »Es war ein unheimlicher Anblick. Wissen Sie, ich bin kein ängstlicher Mensch, aber was man mir da präsentierte, das hat mich tief getroffen. Ich würde sagen, unterhalb der Gürtellinie. Auch Ihr Mißtrauen kann ich verstehen. Dieser Kommissar war ebenfalls sehr skeptisch, bis er Ihnen Bescheid sagte.«
    »Und was erwarten Sie von uns? Sollen wir warten, bis Sie wieder einen Ihrer Anfälle bekommen?«
    Erstaunt schaute er erst mich, dann Suko an. »Nein, so sehe ich das wirklich nicht.«
    »Wie denn?« fragte Suko.
    Tremper beugte sich vor. »Ich kann Ihnen beweisen, daß es dieses Tal gibt, denn ich kenne es, meine Herren.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Moment, da müssen Sie genauer werden.«
    »Gern. Dieses Tal existiert. Und zwar nicht allzu weit von hier. Auch das kleine Dorf.«
    »Und die sieben Kreuze?«
    »Die wohl nicht.«
    Ich hob meine Hände von der Tischplatte und spreizte die Finger.
    »Sie behaupten also, das Tal zu kennen, das Sie gesehen haben, als Sie in der Tür des Hotelzimmers standen?«
    »So ist es.«
    »Und es liegt hier in der Nähe?«
    »Nähe ist zuviel gesagt, Herr Sinclair. Wir müßten schon ein Stück fliegen. Vertrauen Sie sich mir an?«
    »Fliegen?«
    »Ja.« Er lächelte plötzlich. Siegerlächeln nennt man das. Frauen fallen vielleicht darauf herein, ich nicht, denn mein Mißtrauen blieb auch weiterhin bestehen.
    »Bitte weiter«, sagte ich.
    »Ganz einfach. Einer von Ihnen steigt zu mir in das Segelflugzeug. Es ist ein ideales Flugwetter. Ich werde Ihnen das Tal zeigen. Ich hätte Sie gern beide mitgenommen, leider ist das nicht möglich, da die Maschine nur zwei Personen faßt.«
    Es lag auf der Hand, daß Tremper jetzt von uns eine Entscheidung verlangte. Wir überlegten, ich fragte Suko, er fragte mich und sagte schließlich. »Flieg du mit.«
    »Dann haben Sie sich entschieden, Herr Sinclair?«
    »Sagen Sie weiterhin Mister, wenn Sie wollen. Herr hört sich ein wenig komisch an.«
    »Okay, Mister…«
    »Ja, ich habe mich entschieden. Und einen Flug über die Höhen des Schwarzwalds wollte ich schon immer mal machen.«
    »Den werden Sie nie in Ihrem Leben vergessen. Es ist ein herrliches Gefühl, so zu schweben wie ein Vogel.«
    »Und wo steht Ihr Flugzeug?«
    »Ich habe meinen Wagen draußen stehen. Wir müssen etwa eine Viertelstunde fahren. In Richtung Titisee.«
    Ich winkte der Bedienung, um zu zahlen. Suko fragte mich: »Hat Will eigentlich einen genauen Termin genannt?«
    »Er wollte heute kommen.«
    »Ich denke an die Uhrzeit.«
    »Nein, das nicht. Warte hier im Hotelcafe. Wenn du willst, kannst du ja mit der Seilbahn hoch zum Feldberg fahren…«
    »Darauf kann ich verzichten.« Suko wandte sich an den Stuntman. »Sagen Sie mal, wo liegt das Tal?«
    »In Richtung Titisee.«
    »Hat es einen Namen?«
    »Vielleicht, ich weiß es nicht.«
    »Wenn Sie es doch kennen…«
    Er lachte. »Kennen ist gut. Ich habe mich von meinem Instinkt leiten lassen, verstehen Sie? Nur von meinem Instinkt. So etwas ist wichtig. Ich konnte meine Halluzinationen realisieren. Ich wußte plötzlich, wo ich das Tal finden kann, und bin bisher einige Male drüber geflogen. Es liegt übrigens kein Schnee dort unten, aber der Flug wird trotzdem herrlich sein, das kann ich Ihnen versprechen.«
    Endlich kamen wir dazu, unsere Rechnung zu begleichen.
    »Muß ich etwas Besonderes mitnehmen?« fragte ich.
    »Ja, eine Sonnenbrille.«
    »Die trage ich bei mir.«
    »Dann sind Sie ja gerüstet.« Tremper grinste und schritt vor mir auf die Tür zu.
    Suko und ich folgten ihm gemächlicher. Mein Freund schüttelte den Kopf. »John, sei nur vorsichtig. Das alles riecht mir zu sehr nach einer Falle. Wenn Mallmann kommt, werde ich ihn vorwarnen. Vielleicht machen wir uns auch auf die Suche nach dem Tal.«
    »Bis dahin sind wir zurück.«
    »Hoffentlich.«
    Wir waren vor dem Café stehengeblieben. Links von uns lag eine Ladenpassage, wo ein unwahrscheinliches Gedränge herrschte. An den Kiosken und Buden stauten sich die Skifahrer, denn in den Bergen war noch Winter.
    »Sei ja vorsichtig!« warnte Suko mich. »Ich kann mir nicht helfen, aber ich mag diesen Sonnyboy Tremper nicht. Der ist mir einfach zu glatt und zu schön.«
    »Neidisch.«
    Suko boxte gegen meine Schulter. »Alter Witzbold. Wie gesagt, halt die Ohren steif.«
    Ich winkte ihm zu und drehte mich um. Tremper hatte in all dem Trubel in
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