Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0417 - Attentat auf die INTERSOLAR

Titel: 0417 - Attentat auf die INTERSOLAR
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er leise.
    Wenige Augenblicke später flogen sie nebeneinander über die Wüstenlandschaft dahin. Die Sonne war inzwischen untergegangen, aber aus Trichtern und Spalten drang genügend Licht, um sie alles erkennen zu lassen. Der Horizont schien in Flammen zu stehen. Jedesmal, wenn das Land unter den Nachwirkungen der Explosion zusammensackte, veränderte sich die Farbskala der Lichtquellen.
    „Es ist schön", sagte Tschubai unvermittelt. „Obwohl dies alles aus einer zerstörenden Kraft hervorgegangen ist, kann man es nicht anders bezeichnen."
    Rhodan verstand sofort.
    Obwohl sie der Anblick der Planetenoberfläche faszinierte, vergaßen sie nicht, nach dem Schrein Ausschau zu halten. Von Corello war nichts zu sehen. Er schien verschwunden zu sein.
    Rhodan gab sich jedoch keinen Illusionen hin. Schneller als ihnen lieb war, würde der Supermutant wieder auftauchen.
    Unbehelligt gelangten sie in das Gebiet, wo vor einigen Jahrzehnten terranische Techniker ein großes Ausrüstungs- und Waffendepot errichtet hatten.
    Rhodan strengte seine Augen an, konnte aber die Kuppel nicht sehen. „Das verstehe ich nicht!" Tschubai konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. „Wir müßten das Lager längst erreicht haben. Ob wir uns verirrt haben?"
    Es war nicht auszuschließen, daß ihre Peil- und Ortungsgeräte, die sie an Armbändern mit sich trugen, durch die Einwirkungen fremder Energie falsch angezeigt hatten.
    „Wir fangen hier an zu suchen", entschied Rhodan. „Der große spitze Felsen dort unten dient uns als Bezugspunkt. Wenn wir immer größere Kreise fliegen, müssen wir die Kuppel früher oder später entdecken."
    Nach einer Weile sahen sie weit vor sich ein Gebilde, das entfernt einer gigantischen Blumenknospe glich.
    Rhodan hielt unwillkürlich den Atem an.
    „Was... was ist das, Chef?" brachte Tschubai hervor.
    Rhodan ließ sich tiefer hinabsinken. Unter der Einwirkung der Quintadimenergie hatte sich die riesige Kuppel ebenso verändert wie das gesamte Land. Das, was von dem Gebäude noch übrig war, schien den Alpträumen eines Wahnsinnigen entsprungen zu sein.
    „Wir sind am Ziel, Ras!"
    In den Lautspechern ihrer Helmempfänger klang irres Gelächter auf.
    „Hier spricht Ribald Corello! Ich habe mir erlaubt, mich in eure Frequenz einzuschalten, damit ich euch sagen kann, daß ich schon auf euch gewartet habe."
    Aus den Überresten der Kuppel schwebte ein Gebilde empor, das in der Galaxis einmalig war: Corellos Schrein.
     
    8.
     
    Die Felsen türmten sich unter ihm zu seltsam verzwirbelnden Säulen empor. Aus einem schätzungsweise kilometerlangen Spalt fiel rötliches Licht. Das Gemurmel, das Alaska Saedelaere eine Zeitlang in seinem Helmempfänger gehört hatte, war längst verstummt. Entweder hatten sich die anderen noch weiter von ihm entfernt, oder sie waren nicht mehr in der Lage, sich miteinander zu unterhalten.
    Wie immer, wenn er allein war, fühlte Alaska auch diesmal einen inneren Drang, sich auf irgendeine Weise zu betätigen. Für dieses Gefühl gab es keine Erklärung, und Alaska hatte es längst aufgegeben, diesen „inneren Stimmen", wie er sie nannte, intensiv zu lauschen. Sicher war es verrückt, aber manchmal kam er sich auf unheimliche Art gespalten vor. In solchen Augenblicken fragte er sich, ob sich damals im Transmitter wirklich nur sein Gesicht und nicht auch sein Geist verändert hatte.
    Er biß sich auf die Unterlippe. Ärgerlich über sich selbst, daß er gerade jetzt an diese Dinge dachte, ließ er sich fünfzig Meter in die Tiefe sinken und flog dicht über den Felsen dahin.
    Nach seiner Berechnung würde es mindestens noch eine halbe Stunde dauern, bis er das Lager erreichte. Corello hatte er nicht mehr gesehen. Vielleicht ließ ihn der Mutant in Ruhe, weil er die kleinste von drei Gruppen bildete. Es war durchaus möglich, daß der Mutant ihn bis zum Schluß aufgehoben hatte.
    Als Alaska in einer instinktiven Bewegung nach seiner Maske greifen und ihren Sitz überprüfen wollte, stieß er mit den Händen gegen den Helm. Er lächelte in einem Anflug von Selbstironie. So sehr hatte er sich schon an dieses Plastikding gewöhnt, daß er die Kontrollen mehr oder weniger unbewußt durchführte. Er wunderte sich darüber, warum er sich so schnell mit seinem veränderten Gesicht abgefunden hatte. Manchmal ertappte er sich bei dem Gedanken, daß er sein Aussehen als normal empfand und nicht verstand, warum andere Menschen seinen Anblick nicht ertragen konnten.
    Saedelaere lenkte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher