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0416 - Der Supermutant

Titel: 0416 - Der Supermutant
Autoren: Unbekannt
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Vielleicht war es falsch, den relativ jungen Kommandanten allein in die Nähe Ribald Corellos zu schicken.
    Aber der geflohene Baalol-Priester hatte ihn doch bestimmt vor den Fähigkeiten Corellos gewarnt!
    Wenn Corellos Fähigkeiten nicht gerade das verhindert haben! wisperte es in Rhodans Gehirn.
    Überrascht wölbte der Großadministrator die Brauen. Was Whisper, der Symbiont von Khusal, ihm da mitgeteilt hatte, eröffnete ganz neue Perspektiven.
    So ist es! antwortete Whisper auf seine Gedanken.
    Das hauchzarte transparante Gespinst wogte über Rhodans Schultern und Rücken. Das irisierende Feuer der zahllosen Nerventaster erzeugte ein Funkeln wie von Tausenden von Diamanten.
    Das kann nicht sein! gab Perry Rhodan zurück.
    Denn das hieße, Ribald Corello hätte den Anti absichtlich entkommen lassen.
    Whisper ging nicht darauf ein. Offenbar war er der Meinung, sein terranischer Freund hätte vorerst genügend Stoff zum Nachdenken.
    Und so war es auch. Rhodan verabschiedete sich von Major Freyer und kehrte in die Kommandozentrale zurück. Die INTERSOLAR hatte inzwischen Fahrt aufgenommen. Zweihundert Großkampfschiffe folgten ihr mit einer halben Lichtsekunde Abstand in halbschalenförmiger Gefechtsformation. Kommandant korom-Khan und der Erste Offizier, Oberstleutnant Senco Ahrat, saßen unbeweglich auf ihren Kontursesseln und hatten die silbrig glänzenden SERT-Hauben über die Köpfe gestülpt. Die beiden Emotionauten dirigierten das Ultraschlachtschiff ausschließlich durch ihre Gedankenimpulse. Positronische Übertragungseinheiten wandelten die menschlichen Vorstellungsbilder in Befehlsimpulse um, die mit Lichtgeschwindigkeit zu den entsprechenden Schaltanlagen jagten.
    Atlan saß mit dem Mausbiber und Ras Tschubai am Kartentisch. Der Arkonide winkte dem Großadministrator zu.
    „Major Heublein antwortete nicht auf die Aufforderungsimpulse", gab er bekannt. „Ich bin beunruhigt."
    „Dafür kann es viele Gründe geben", erwiderte Atlan nachdenklich. Rhodan lächelte, weil der Freund das gleiche Argument gebrauchte, das er gegenüber Major Freyer verwendet hatte. Doch sofort wurde er wieder ernst.
    „Whisper meint", sagte er bedächtig, „daß unser Freund Corello ein Zusammentreffen zwischen Major Heublein und Harkh Tonos verhindert haben könnte, damit der Anti den Major nicht vor ihm warnen kann."
    „Aber dann müßte der Mutant den Anti absichtlich haben entkommen lassen!" entfuhr es dem Arkoniden.
    „Zu dem gleichen Schluß bin ich auch gekommen, Freund. Hoffentlich war Perricone Heublein nicht unvorsichtig. Leider kenne ich ihn nicht persönlich, um beurteilen ..."
    „Aber ich, Perry!" rief der Mausbiber. „Ich hatte vor rund drei Jahren einmal das Vergnügen. Heublein ist kein schlechter Kerl, aber sehr ehrgeizig. Der bringt es fertig und fliegt den Planeten Galaner an, um von sich reden zu machen."
    Rhodans Miene verfinsterte sich. „Hoffentlich ist ihm und der Besatzung der ATLANTA nichts zugestoßen. Jetzt mache ich mir Vorwürfe, daß ich Major Heublein zum Drofronta-System geschickt habe."
    „Der Major war gewarnt!" entgegnete Atlan ärgerlich. „Du kannst nicht für alle Leute Kindermädchen spielen, Perry!" Er seufzte. „Entschuldige, aber ich sorge mich genauso um Heublein und seine Leute wie du."
    Der Großadministrator schwieg. Während die INTERSOLAR und der Kampfverband in die Librationszone des Zwischenraums eintauchten und im Reliefschirm die blutrote Scheibe der Sonne Drofronta erschien, überlegte er, ob sie nicht den Supermutanten unterschätzt hatten. Erneut tauchte der Wunsch auf, Joak Cascal hätte während seiner Zeitreise die potentielle Mutter Ribald Corellos getötet und damit die Geburt des Monstrums verhindert. Doch obwohl er genau wußte, daß dadurch der Galaxis unvorstellbares Leid erspart geblieben wäre, schämte er sich seines Gedankenganges. Wenn man so dachte, müßte man wahrscheinlich noch heute die potentiellen Mütter zahlloser Verbrecher und Diktatoren umbringen lassen. Das aber wäre ein Massenmord gewesen, der den, der ihn befahl und seine Ausführenden ebenfalls zu Verbrechern gemacht hätte. Ein Teufelskreis - gewiß, aber einer, der sich nicht durchbrechen ließ, wollte man Mensch bleiben.
    Er grübelte immer noch, als die INTERSOLAR in das vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurückstürzte.
    Mitten im Frontsektor der Panoramagalerie leuchtete blutrot die Scheibe der Sonne Drofronta.
    Der Interkom sprach an.
    „Wie geht es weiter, Sir?" fragte
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