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0415 - Roboter-Grauen

0415 - Roboter-Grauen

Titel: 0415 - Roboter-Grauen
Autoren: Jason Dark
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Geschöpfe. Wir werden uns bald sehen, dann bekommt ihr die Chance, nach dem alten Ritual alles zu bezahlen.«
    Seine Worte klangen aus. Suko und ich schauten uns an. Jedem von uns stand die Frage im Gesicht geschrieben, und wir suchten nach einer Antwort. Der Inspektor gab sie schließlich.
    »Ich bin zwar kein Japaner, aber ein wenig weiß ich schon von ihrer Tradition.«
    »Denkst du auch an den Finger?«
    »Ja.«
    Ich wurde bleich. Man hatte uns auf der Fahrt zu diesem Ziel über Autotelefon mitgeteilt, dass im Hauptquartier der Polizei ein Päckchen abgegeben worden sei. Darin lag der Finger eines Europäers, von dem wir annahmen, dass es sich dabei um Yakup Yalcinkaya handelte. Auch er hatte demnach eine Schuld zu begleichen gehabt.
    Jetzt waren wir an der Reihe.
    Ich räusperte mir die Kehle frei und atmete tief durch. Etwas verlegen strich ich über mein Haar. Auf eine gewisse Art und Weise kam ich mir hilflos vor. Es ist ein dummes Gefühl, von Feinden umgeben zu sein, die man nicht sieht.
    »Okay, John«, sagte Suko. »Wir wissen jetzt wenigstens, woran wir sind. Machen wir es wie immer. Gehen wir zu zweit.«
    Ich nickte.
    Ein Ziel hatten wir auch. Es war die Tür, durch die Yago verschwunden war. Irgendwo musste es ja einen Weg geben, um in die geheimnisvollen unteren Räume dieses Hauses zu gelangen.
    ***
    »Na, hast du die Krone?«
    Der Teufel hatte diese Worte gesprochen, und für den Mann, dem sie galten, brach eine Welt zusammen.
    Yakup Yalcinkaya hatte sich schon als lachender Dritter gesehen, weil sich Shimada und Asmodis bis aufs schwarze Blut duelliert hatten. Das war nun vorbei. Einer war Sieger geblieben.
    Eben der Teufel.
    »Nein!« Yakup gab die Antwort, und seine eigene Stimme kam ihm dabei selbst fremd und dumpf vor. Er starrte nach vorn in die Staubwolken hinein, die sich noch immer nicht völlig gesenkt hatten und wie Schleier über das in der Schlucht liegende Geröll trieben.
    »Weshalb nicht?«
    »Ich kam einfach nicht dazu.«
    Asmodis lachte meckernd. Es hallte bis gegen die Wände und erzeugte dort ein hartes Echo. »Ausreden lasse ich nicht gelten. Ich gab dir die Zeit, als ich mich mit Shimada beschäftigte. Er liegt unter dem Geröll begraben, dir wird er nicht mehr gefährlich werden können, ich habe das große Duell gewonnen.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Geht man so mit seinem Lebensretter um?« fragte Asmodis. »Ich will, dass du die Krone holst, und zwar jetzt. Deshalb setz dich in Bewegung und geh wieder zurück in die Höhle. Aber denke daran, dass ich in deiner Nähe bleibe und dich dabei beobachten werde. Ich lasse keine Verzögerungen und Tricks mehr zu.«
    Yakup hörte die Worte, er spürte seine Niedergeschlagenheit und war mit seinen Gedanken auf Wanderschaft gegangen.
    Der Weg hatte ihn von seinem Kloster aus der Nähe von Frisco nach Japan geführt. Yakup hatte den Ruf der Toten vernommen.
    Aus dem Leichenkeller war der Befehl zu ihm gedrungen, und dort hatte sich der weise Zii aus dem Jenseits gemeldet, um ihm von der Krone der Ninja zu berichten. Sie war sehr wertvoll. Wer sie besaß, konnte die Sonnengöttin Amaterasu stärken, die bisher im Dunklen Reich gefangen war, wohin sie der Fluch ihres Bruders Susanoo gebannthatte. Aber nicht nur Yakup hatte die Krone haben wollen, auch zwei andere, der Teufel und Shimada, wollten sie in ihren Besitz bringen.
    Versteckt im Tal der Schatten lag sie. Yakup hatte lange gesucht, das Tal auch gefunden und war überwältigt worden. Eine starke Magie hielt ihn tagelang eingeschlossen von undurchdringlichen Felsen. Eine Höhle im Berg, ohne Ein- und Ausgang.
    Dass Yakup noch lebte, hatte er allein seinem Willen und seinem Training zu verdanken. Er überlebte also die schlimme Zeit, wenn auch geschwächt, und hatte nichts dagegen tun können, als Shimada bei ihm erschien und die alte Schuldfrage stellte.
    Yakup hatte sich gebeugt und dafür den Finger der linken Hand eingebüßt. Dann war der Teufel erschienen und hatte Yakup einen Vorschlag gemacht. Er sollte für ihn die Krone der Ninja holen. Dem Türken war nichts anderes übrig geblieben, als diesen Pakt einzugehen.
    Ans Ziel war er nicht gelangt. Auch Shimada erschien, der ebenfalls die Krone hatte haben wollen.
    Er und der Teufel lieferten sich ein spannendes Duell, das mit der Niederlage Shimadas geendet hatte, denn er lag unter tonnenschwerem Fels begraben.
    Auch die drei blinden, untoten Samurai-Wächter hatte der Teufel besiegen können, und es war ihm tatsächlich
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