Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0414 - Satanische Bilder

0414 - Satanische Bilder

Titel: 0414 - Satanische Bilder
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
des Wagens waren geschlossen. Er konnte nicht weit genug entkommen. Es gab keinen Spalt, aus dem er schnell genug fliehen konnte. Die Amulett-Energie erfüllte das gesamte Innere des Autos.
    Etwas schmorte und brannte, und als das Kreischen leiser wurde und verstummte, wußte Zamorra, daß er eine höllische Kreatur ausgelöscht hatte. Der Unheimliche war vernichtet worden.
    Nicole brachte den Wagen, den sie nur mühsam in der Spur gehalten hatte, zum Stehen. Sie warf einen Blick in den Rückspiegel und sah Ascheflocken auf der Rückbank.
    »Ist er - erledigt?« fragte sie heiser.
    »Er ist«, sagte Zamorra. »Es hat funktioniert.«
    Nicole atmete einige Male tief durch. Dann drehte sie sich herum und funkelte Zamorra wütend an.
    »Ich ahnte es. Was hast du dir dabei eigentlich gedacht? Er hätte mich umbringen können, ist dir das überhaupt klar? Wenn du nur eine Zehntelsekunde langsamer gewesen wärest…«
    Wieder berührte er ihre Lippen mit dem Zeigefinger und brachte sie zum Verstummen. Er deutete auf die Frontscheibe, und Nicole sah den jetzt verblassenden Spiegeleffekt.
    »Ich hatte ihn unter Beobachtung«, sagte Zamorra. »Ich wußte, daß ich schneller sein würde. Er muß uns im Haus belauscht haben. Ich war sicher. Ich habe die Dämonenbanner deshalb absichtlich so schwach ausfallen lassen. Er glaubte, dadurch alle Trümpfe in der Hand zu haben, und wurde leichtsinnig. Er muß sich in den Wagen geschlichen haben, nachdem ich das Höllen-Bild versiegelte. Dem dürfte er nämlich diesmal entstiegen sein. Bei allen bisherigen Auseinandersetzungen hatte er immer eine Möglichkeit, ins freie Gelände zu entkommen. Hier war er in engem Raum eingesperrt. Das war sein Verhängnis.«
    Nicole schluckte.
    »Trotzdem - war es mein Leben, das wir aufs Spiel gesetzt haben.«
    »Haben wir das nicht immer? Mein Leben und dein Leben? Bei jedem Kampf gegen die Höllenmächte riskieren wir es, dabei zu sterben. Und hast du nicht bei unserem kurzen telepathischen Rapport erkannt, was geschehen sollte? Warst du nicht einverstanden? Zumindest war mir so, als würdest du mir dein Einverständnis signalisieren.«
    Sie lehnte sich zurück. »Natürlich«, sagte sie leise. »Ich ahnte es alles. Ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen konnte. Wie immer. Trotzdem… hatte ich Angst. Und als ich dann seine Hände an meinem Hals spürte…«
    Zamorra lächelte. »Du darfst dir dafür auch etwas wünschen«, sagte er.
    Sie schloß die Augen.
    »Ich wünsche mir dich, cherie«, sagte sie. »Und daß unsere Liebe niemals endet.«
    Zamorra küßte sie.
    Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander. »Eines ist schade«, sagte Nicole.
    »Was?«
    »Daß wir wahrscheinlich nicht erfahren werden, wie diese seltsame Magie zustande kam. Der Poltergeist, der Dämonische oder was auch immer er war, ist vernichtet. Wir können ihn nicht mehr befragen.«
    Zamorra lächelte wieder.
    »Oh, ich bin sicher, daß wir es noch erfahren werden«, sagte er. »Aber nur, wenn wir jetzt nicht zum Beaminster-Cottage fahren.«
    »Wohin dann?« fragte Nicole erstaunt.
    Zamorra sagte es ihr.
    ***
    Jener, der sich Jorge nannte, spürte, wie die Entität vernichtet wurde.
    Er war zutiefst bestürzt.
    Er hatte nicht damit gerechnet, daß jemand diese Entität durchschauen und eine Möglichkeit finden würde, sie auszulöschen. Aber genau das war geschehen.
    Er mußte seine Planung umstellen. Er mußte jetzt selbst eingreifen, um die Erfüllung des Paktes zu erzwingen. Das gefiel ihm gar nicht. Es exponierte ihn selbst zu sehr. Jorge war eher der Mittler als der Vollstrecker.
    Aber nun blieb ihm nichts anderes übrig.
    Er hatte lange gebraucht, um die Entität zu erzeugen und soweit zu bringen, daß sie selbständig zu handeln in der Lage war. Und es war ihm sehr gut gelungen, bloß hatte der Unsichtbare etwas zu selbständig gehandelt und eigene Interessen entwickelt, die er über seinen Auftrag stellte.
    Aber an sich war er die perfekte Kreatur gewesen.
    Da er kein natürlich entstandenes Dämonenwesen war, sondern künstlich erzeugt, verfügte er zwar über dämonische Magie, aber er war mit normalen magischen Mitteln nicht festzustellen. Sein Nachteil war natürlich, daß er selbst, solange er eine Verbindung mit einem Kontrollkörper einging, seinerseits keine andere Magie feststellen konnte. Deshalb war er anfangs in den Sperrschirm um das Beaminster-Cottage geraten, und deshalb hatte er später das Amulett nicht als magische Waffe erkannt.
    Jorge
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher