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0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

Titel: 0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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Teil seiner Wucht nehmen.
    Jean hatte mich losgelassen, sodass ich wieder auf die Beine kommen konnte.
    Auch er war so weit. Den heftigen Tritt hatte er überwunden. Geduckt jagte er auf mich zu, den Kopf eingezogen, um ihn in meinen Unterleib zu rammen.
    Ich brachte es in diesem Augenblick nicht fertig, mein Knie hochzureißen und es in sein Gesicht zu rammen. Mit einem blitzschnellen Sidestep wich ich aus und stellte ihm ein Bein.
    Fast hätte er einen Salto geschlagen. Ich hörte ihn fluchen, aber ich erkannte meinen Fehler im selben Augenblick. Durch den Schwung war er verdammt nahe an seine weggerutschte MPi herangekommen. Jean wäre ein Dummkopf gewesen, hätte er diese Chance nicht genutzt.
    Das Risiko war mir einfach zu groß, deshalb stieß ich mich hart ab und spielte Flieger.
    Wie ein bulliges Geschoss landete ich in seinem Rücken und drückte ihn zu Boden. Er hatte die Arme ausgestreckt, die angewinkelten Fingerspitzen bewegten sich über das glatte Parkett. So versuchte er verzweifelt, an seine Waffe zu gelangen.
    Wenn er noch ein paar Millimeter weiterkam, hatte er es geschafft.
    Die Chance ließ ich ihm nicht.
    Mit einer Hand hielt ich ihn fest, mit der anderen schlug ich zu. Es waren zwei Karatehiebe, die ihn ins Reich der Träume schickten.
    Unter mir wurde er schlaff. Seine Fingerspitzen stießen direkt gegen den Griff der Uzi, ohne die Waffe allerdings festhalten zu können. Ich war schneller gewesen.
    Durch eine Drehung nach rechts ließ ich mich von ihm herabrollen, blieb auf dem Boden liegen und atmete zunächst einmal tief durch. Ich war mehr innerlich geschafft als äußerlich, drückte mich in eine sitzende Stellung und holte eine aus reißsicherem Kunststoff bestehende Acht hervor. Die modernen Handfesseln.
    Den schweren Tisch konnte ich schlecht bewegen, also rollte ich den bewusstlosen Jean in seine Nähe und klemmte den zweiten Kreis der Fessel um das Bein.
    Jetzt sollte er mal versuchen, sich zu befreien. Mochte er noch so stark sein, diesen massiven Holztisch auf die Schulter zu nehmen, schaffte auch er nicht.
    Wie lange der Kampf gedauert hatte, war mir unbekannt. Jedenfalls zu lange, denn die elf Werwölfe samt ihrer Anführerin mussten schon einen gewaltigen Vorsprung haben, den ich unmöglich aufholen konnte. Zudem dachte ich an den Herold. Der konnte sich durchaus noch in der näheren Umgebung herumtreiben.
    Auf die Maschinenpistole verzichtete ich. Ich nahm nur das Magazin heraus und schleuderte es zwischen die Büsche. Dann suchte ich nach dem Ersatzpferd.
    Ich wusste noch genau, wo es angepflockt gewesen war, aber dort stand es nicht mehr.
    Es lag auf dem Boden.
    Und der Kopf zwei Schritte daneben. Jemand hatte ihn mit einem glatten Streich vom Rumpf getrennt…
    ***
    Plötzlich bekam ich eine Gänsehaut. Ich ahnte, wer für diese ruchlose Tat verantwortlich war. Maurice de Medoque, der Herold des Satans!
    Er war hier, er musste in der Nähe sein, denn das aus der Wunde strömende Blut war noch warm und dampfte. Meine Gänsehaut blieb, und es war besser für mich, Deckung zu suchen.
    Ich fand meine Deckung hinter dem Baum, an dem das Tier angebunden gewesen war. Die Furcht blieb. Es ist nicht jedermanns Sache, gegen einen Unsichtbaren zu kämpfen. Der konnte überall lauern, nur eine Handspanne von mir entfernt, ohne dass ich ihn sah.
    Wenn er sich durch ein Geräusch verriet, konnte ich das Kreuz schleudern. So aber blieb mir nichts anderes übrig, als auf das Glück des Tüchtigen zu vertrauen.
    Bewaffnet war er mit einem Schwert. Es konnte auch sein, dass er sich die Lanze zurückgeholt hatte, die in der Brust des toten Gress steckte.
    In meiner unmittelbaren Umgebung blieb es ruhig. Nur die Geräusche der Nacht umgaben mich. Hin und wieder ein geheimnisvolles Rascheln, dann das Wehen des Windes, wenn er durch die Büsche und Kronen der Bäume strich. Auch die Tiere der Nacht blieben nicht lautlos. Das Flattern erschreckte mich, es war nur eine Eule, die über meinem Kopf ihre Bahn zog und in der Dunkelheit verschwand.
    In den ersten Minuten war ich dicht am Baumstamm stehen geblieben. Das änderte sich, und ich begann damit, meine Kreise zu ziehen. Etwas musste ich einfach tun, und wenn ich noch mal zurück in das Schloss ging, um es zu durchsuchen. Irgendwo musste es schließlich Unterlagen über dessen Besitzerin geben.
    Aber er war draußen. Der Herold des Satans verhöhnte mich sogar, denn ich erschrak, als ich den Fanfarenstoß vernahm. Kurz und schmetternd klang er
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