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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man
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Sie herbestellt?«
    »Ja. Mit der ausdrücklichen Auflage, den Wunsch nicht zu ignorieren, es könnte mir sonst schlecht bekommen.«
    »Darauf sind Sie eingegangen?«
    »Ich war neugierig.«
    »Mister Spencer, wofür halten Sie mich? Sie sind ein reicher, mächtiger und einflussreicher Mann. Wollen Sie mir im Ernst erzählen, dass Sie sich ohne plausiblen Grund den Forderungen eines kleinen Gangsters beugen würden?«
    »Hätte ich wegen der Lappalie zur Polizei laufen sollen? Solche Dinge bringe ich gern selbst in Ordnung.«
    »McNally wollte Sie erpressen«, sagte ich scharf. »Sie hofften, ihn umstimmen zu können - mit einer Gegenerpressung. Deshalb warteten Sie, bis er seine Wohnung verließ. Dann drangen Sie hier ein und durchwühlten seine Sachen. Haben Sie gefunden, was Sie suchten?«
    Er schluckte, gleich zweimal hintereinander. »Das ist eine unverschämte Anschuldigung!«, beschwerte er sich.
    Ich blickte ihm hart in die Augen. »Hat sie nicht den Vorzug, wahr zu sein?«
    Er erwiderte meinen Blick, nicht weniger hart. »Ja, sie ist wahr«, sagte er dann. Offenbar hatte er sich entschlossen, seine Taktik zu ändern.
    »So kommen wir besser voran«, erklärte ich. »Womit hat er Sie erpresst?«
    »Darüber möchte ich nicht sprechen.«
    »Sie wissen, weshalb wir hinter McNally her sind?«
    »Das ist mir ziemlich egal«, meinte Spencer. »Mich interessieren nur meine persönlichen Belange.«
    »Zufälligerweise nehmen wir an diesen Belangen sehr starken Anteil«, sagte ich.
    »Sie können nicht erwarten, dass ich diese unerwünschte Anteilnahme noch fördere«, meinte er.
    »Oh, doch, das werden Sie«, versprach ich. »Irgendjemand wird bald den Mund aufmachen. McNally, Miss Goodwin, Carter oder Sie. Sie wissen, dass Ihre Frau mit Carter ein Verhältnis hat, nicht wahr?«
    Er starrte mich an. In den Winkeln seines Mundes geisterte ein spöttisches Lächeln. »Ich müsste ein Narr sein, wenn ich darüber nicht informiert wäre.«
    »Sie hatten vermutlich gute Gründe, das Verhältnis zu tolerieren«, bemerkte ich.
    »Vielleicht!«
    »Sie arbeiten mit Carter zusammen…«
    »Warum nicht? Ich finanziere ihn.«
    »Er hat Ihnen immerhin die Frau weggenommen.«
    »Oh, als Geschäftsmann weiß ich sehr wohl zwischen finanziellen Transaktionen und privaten Gefühlen zu trennen«, meinte er.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Carters Theaterstücke geschäftlichen Nutzen bringen?«
    »Genau das wollte ich ausdrücken.«
    »Sie wissen, dass das nicht stimmt. Im Augenblick hat es zwar den Anschein, aber bisher konnten Carter und seine Geldgeber auf eine stattliche Reihe von Fehlschlagen zurückblicken.«
    »Jedes große Geschäft birgt ein großes Risiko.«
    »Verschonen Sie mich mit diesen Allgemeinplätzen. Was steckt in Wahrheit hinter Ihrer Verbindung mit Carter? Weshalb duldeten Sie, dass er Sie mit Ihrer Fraü betrügt, und wie kommt es, dass Sie ihn trotzdem finanziell unterstützen?«
    »Er hat Zukunft, das ist alles. Eines Tages wird man Superpreise bezahlen, um eine Inszenierung von Bennet Carter sehen zu können. Er ist ein Mann mit Ideen. Wer kann das schon von sich behaupten? Seine Einfälle sind brillant. Er schüttelt sie aus dem Ärmel - einfach so! Einem Genie verzeiht man vieles.«
    »Aber nicht alles«, sagte'ich.
    »Ich liebe meine Frau nicht mehr«, meinte er kühl. »Sie ist blond, attraktiv und ein wenig dumm. Genügt Ihnen diese Erklärung?«
    »Warum lassen Sie sich nicht von ihr scheiden?«
    Er zuckte die Schubern. »Offen gestanden fehlt mir dazu im Moment die Zeit. Und die Lust. Eines Tages würde ich vermutlich erneut heiraten, und sehr wahrscheinlich würde ich dann wieder den gleichen Reinfall erleben. Junge, verwöhnte Frauen suchen nach einiger Zeit das Abenteuer. Besonders dann, wenn der Mann damit beschäftigt ist, seine Millionen zu erhalten und zu vermehren.«- »Okay«, sagte ich. »Sie können gehen.«
    Er schien verwundert. »Nanu, so plötzlich?«
    »Ich brauche Sie nicht mehr.«
    »Werden Sie Anzeige gegen mich erstatten?«, begehrte er zu wissen.
    »Dazu muss ich erst das notwendige Material in den Händen haben«, sagte ich.
    Er zog ein arrogantes Gesicht und rauschte ab, ohne »Auf Wiedersehen« zu sagen. Ich schaute mich in der Wohnung um, entdeckte aber nichts, was mich interessierte.
    Ich suchte den Hausmeister auf und sprach mit ihm. Er war ein älterer, brummiger Mann, der sich sichtlich 58 bemühte, kein Wort zu viel zu sagen. Immerhin erfuhr ich, dass McNallys Freundin
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