Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0409 - Der Mann, der doppelt starb

Titel: 0409 - Der Mann, der doppelt starb
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf eigene Faust suchen."
    „Du bleibst im Gleiter", befahl Deighton, während Gucky seinen Helm schloß. „Ich trage die Verantwortung für dich. Wenn du aus Leichtsinn und Unbesonnenheit..."
    Er verstummte abermals.
    Diesmal aus einem sehr guten Grund.
    Gucky hatte die Kabine längst durch eine überraschend durchgeführte Teleportation verlassen.
    Er war irgendwo dort unten auf der lebensfeindlichen Oberfläche des Höllenplaneten Merkur und suchte den Gegner.
     
    6.
     
    Das Objekt war auf den Orterschirmen deutlich zu erkennen. „Wir erwischen es schon", blieb der Kommandant gelassen. „Major Cuasa ist auf seinem Posten."
    Major Pecho Cuasa befehligte die Feuerleitzentrale der INTERSOLAR.
    Die Messungen stimmten. Es handelte sich um einen sechzig Meter durchmessenden Kugelraumer vom ähnlichen Typ wie die Korvette. Das Schiff reagierte nicht auf die Anordnung, sich zu identifizieren.
    Das war kein Wunder, denn der Kommandant des Schiffes, ein gewisser Major Rex Caraldo, gehörte zu den engsten Vertrauten des Supermutanten Ribald Corello. Er stand nicht unter Hypnobeeinflussung.
    Caraldo flog los. Er stammte von einer Siedlerwelt des Solaren Imperiums, aber das Leben dort war ihm schnell zu langweilig geworden. Er fand den Weg zu Corello und wurde einer seiner zuverlässigsten Freunde.
    Bei einer Ruhepause im Normaluniversum empfing er neue Informationen von Corello. So erfuhr er, was inzwischen geschehen war und daß der Anti in der Maske eines terranischen Mutanten zum Sonnensystem unterwegs war - zumindest zu dem Raumsektor, in dem früher einmal neun Planeten um eine Sonne kreisten.
    Die Aufgabe begann für Caraldo interessant zu werden.
    Nach der letzten Linearetappe tauchte er dort in den Normalraum zurück, wo einst die Erde gestanden hatte. Jetzt war der Raum leer, wie erwartet. Einige terranische Wachschiffe ignorierte er, und seltsamerweise wurde er auch von ihnen nicht weiter beachtet.
    Doch dann, knapp zehn Stunden später, erlebte Caroldo die größte Überraschung seines Lebens. Dort, wo früher der Merkur gewesen sein mußte, wurde plötzlich ein riesiger Transmitter sichtbar. Er tauchte aus dem Nichts auf und streckte seine Energiebögen in das All hinein. Freiwerdende Hyperenergien rissen den Raum auf und ließen für Sekunden das Rot des Hyperraums erkennen. Dann blieben nur der Transmitter und seine Leuchtbögen zurück.
    Sein Erster Offizier kam aus der Orterzentrale zurück. „Ein Kugelraumer mit zweieinhalbtausend Meter ist aus dem Linearraum gekommen. Er steht dicht vor dem Transmitter. Vielleicht erfahren wir endlich, was das alles bedeutet."
    „Kann sein." Caraldo blieb vorsichtig und skeptisch. „Wir müssen das Schiff im Auge behalten, es ist uns weit überlegen."
    „Es hat das Erkennungssignal von uns verlangt."
    „Keine Antwort geben. Wir müssen es darauf ankommen lassen."
    „Klar, Kommandant. Haben Sie Befehle für die Waffenkontrolle?° „Feuerbereitschaft!"
    Der Erste Offizier kümmerte sich um die Befehle. Caraldo blieb vor dem Panoramaschirm sitzen. Er konnte den fernen Transmitter mit bloßem Auge erkennen. Und dann sah er auch das angekündigte Riesenschiff.
    Er wußte plötzlich, was für ein Schiff das war, und eine Gänsehaut lief ihm den Rücken hinab! Wenn er ehrlich sich selbst gegenüber sein wollte, mußte er zugeben, daß er ein Verräter an der Solaren Menschheit war.
    Und Rhodan mußte das ebenfalls wissen.
    Der Erste Offizier meldete über den Interkom: „Kommandant, das Schiff nimmt Fahrt auf. Es hat Kurs auf uns."
    Caraldo bemerkte es, als er den Panoramaschirm studierte. Kein Zweifel, der Riese verfolgte sie. Es wurde Zeit, etwas zu unternehmen. „Höchste Beschleunigungswerte", befahl er dem Piloten. „Direkter Linearflug zu Koordinaten BH-81-P0. Kampfstand feuerbereit. Kein Funkverkehr."
    Dann lehnte er sich im Sessel zurück und wartete.
    Etwas anderes konnte er im Augenblick auch nicht tun.
    Gucky landete etwas unsanft auf dem Gestein einer Talsenke. Über ihm kreiste der Gleiter und versuchte ihm zu folgen. Es würde schwer sein, ihn hier in der Zwielichtzone des Merkur zu entdecken, aber sie hatten ja ausgezeichnete Meßgeräte an Bord.
    Wichtiger war es jetzt, den Verräter und indirekten Mörder Goratschins zu finden. Der Miniaturorter in Guckys Kampfanzug war siganesischer Herkunft und absolut zuverlässig. Seine Zeiger jedoch schlugen kaum aus. Was sie anzeigten, waren mit Sicherheit Energiestreuungen von Merkurs Anlagen.
    Gucky
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher