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0409 - Der Mann, der doppelt starb

Titel: 0409 - Der Mann, der doppelt starb
Autoren: Unbekannt
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Deflektorschirm ein und aktivierte das Flugaggregat. Dann schloß er den Helm und überprüfte die Luftzufuhr.
    Alles in Ordnung.
    Sekunden später verließ er das kleine Beiboot, das seine Geschwindigkeit erhöhte und direkten Kurs auf die Sonne nahm. Es beschleunigte mit hohen Werten und raste dicht an Merkur vorbei. Ehe die Ortungsgeräte es richtig erfassen konnten, verglühte es in der Chromosphäre der Sonne.
    Sacon Hashey näherte sich Merkur und legte den Rest des Weges im Sturzflug zurück. Dann strich er in geringer Höhe nach Norden, bis er die Verteilerstation entdeckte.
    Er konnte ihre Wichtigkeit nicht beurteilen und landete unbemerkt im Innenhof. Nachdem er in die Station selbst eingedrungen war, erkannte er, daß sie unbedeutend war. Als er umkehren wollte, mußte er feststellen. daß man ihn geortet hatte.
    Er war in eine Schalthalle eingedrungen, indem er die Tür mit seinem Thermostrahler geöffnet hatte. Als der Mann mit dem Roboter kam, konnte er an ihnen vorbei fliehen. Auf dem Hof angelangt, schaltete er das Flugaggregat ein und verschwand in nördlicher Richtung.
    Er schaltete den Funkempfänger seines Kampfanzuges ein und erfuhr so, daß der Chef der solaren Abwehr Großalarm gegeben hatte. Die Jagd auf ihn hatte mit allen Mitteln begonnen. Er glaubte nicht mehr daran, daß er seinen Gegnern entkommen konnte, aber bevor sie ihn hatten, mußte er Ribald Corello ein sichtbares Zeichen geben.
    Unter sich entdeckte er zwischen ausgedehnten Gebäudekomplexen und Tiefbunkern ein kuppelartiges Bauwerk von imponierender Größe.
    Aus den gigantischen Antennen strahlte ein irisierendes Flimmern, das sich Hashey nicht erklären konnte, er war jedoch sicher, daß es etwas mit dem Zeitfeld zu tun hatte.
    Kurz entschlossen landete er neben dem Kuppelbau und schaltete den Deflektorschirm ab, um so wenig Energie wie möglich abzustrahlen. Seine Ortergeräte und Detektoren liefen an und verrieten ihm die vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen der Terraner.
    Der Bau mußte der Hauptgezeitenwandler sein, sonst hätte man ihn nicht so stark mit Tasterstrahlen und Energiesperren abgeriegelt. Hier konnte er selbst mit seinem Deflektorschirm nicht eindringen, ohne sofort bemerkt zu werden. Einen Augenblick lang kämpfte er mit dem Entschluß, sich schon jetzt zu opfern, aber ganz tief in seiner Seele glomm noch ein Funke Mißtrauen. Vielleicht zerstörte er nicht die richtige Anlage und starb umsonst. Dann würde Corello niemals erfahren, was mit dem Sonnensystem geschehen war.
    Sacon Hashey entschloß sich, vorsichtig zu bleiben.
    Er sortierte einige Hyperschall-Schwingbomben aus und legte sie beiseite. Die restlichen Vorräte, zu denen sogar Antimaterie-Bomben gehörten, legte er in den Tragbeutel zurück, den er am Gürtel trug.
    Die kleinen Bomben verfügten über eine unvorstellbare Sprengwirkung. Sie würden reichen, das Koppelgebäude zu zerstören, selbst dann, wenn die Bomben außerhalb gezündet wurden. Und das schien Hashey unter den gegebenen Umständen der einzige Weg zu sein, noch einmal zu entkommen. Über Funk erhielt er die Information, daß ein Jet-Gleiter mit dem obersten Chef der Abwehr in seiner Richtung unterwegs war. Also stimmte seine Vermutung doch, daß er ins Herz der Zeitanlage vorgestoßen war.
    Er machte die Bomben scharf und stellte sie auf eine Frist von fünf Minuten ein. Das mußte reichen, sich in Sicherheit zu bringen. Da er sich nun vor einer Entdeckung durch Tasterstrahlen nicht mehr fürchtete, schaltete Brauch wieder den Deflektorschirm ein, damit er wenigstens nicht gesehen werden konnte.
    Unsichtbar erhob er sich vom Boden und flog mit rasender Geschwindigkeit roden dunklen Himmel hinauf, bis er so hoch war, daß die bevorstehende Detonation ihn nicht mehr gefährden konnte.
    Die Sekunden wurden nur langsam zu Minuten.
    Dann flammten unten auf der Merkuroberfläche zwei grelle Blitze auf, denen weitere in unregelmäßigen Abständen folgten. Die riesige Kuppel schien sich aufzubäumen, dann wurde sie durch Explosionen in ihrem Innern endgültig auseinandergerissen. Eine Stichflamme schoß viele Kilometer hoch und riß Trümmerstücke der Anlage mit sich.
    Sacon konnte zufrieden sein. Er hatte ganze Arbeit geleistet, wenn er die richtige Stelle gefunden hatte.
    Als er im Süden den silberblitzenden Jet-Gleiter auftauchen sah, beschleunigte er und stieß weiter nach Norden vor. Dann aber verspürte er plötzlich einen heftigen Stoß, der ihn mit rasender Wucht nach unten
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