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0409 - Der Mann, der doppelt starb

Titel: 0409 - Der Mann, der doppelt starb
Autoren: Unbekannt
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schaltete seinen Funkempfänger ein und hörte Deightons Stimme. Sie rief immer wieder seinen Namen. Zuerst wollte der Mausbiber sich nicht melden, aber dann tat er es doch. „Könnt ihr mir helfen? Ich habe ihn verloren."
    Deighton hörte auf zu rufen. Nach einer winzigen Pause sagte er: „Es ist sinnlos, unten planlos weiterzusuchen. Wir haben eine schwache Energiestrahlung registriert, nördlich von hier. Sie wandert langsam nach Westen, der Sonne entgegen."
    „Das muß er nicht unbedingt sein..."
    „Unsere Instrumente im Gleiter sind besser als deine, Gucky. Wir werden die Spur verfolgen, notfalls ohne dich."
    „Sei vernünftig, Galby. Ich bleibe hier, und wenn du mir die Richtung anzeigst, haben wir ein ungefähres Peilergebnis, sobald ich auch etwas empfange. Wir können ja eure Energiemessungen mit meinen GehirnwellenmusterAnmessungen kombinieren."
    Zu Guckys Überraschung willigte Deighton ein. „Einverstanden, aber wir müssen in Verbindung bleiben. Wir fliegen jetzt nordwestlich. Geschwindigkeit fünfzig Kilometer pro Stunde."
    Gucky schaltete das Flugaggregat ein und erhob sich wenige Meter über die Oberfläche. Dann segelte er in die angegebene Richtung, und zwar mit gleicher Geschwindigkeit. „Er wechselt die Richtung", gab Deighton bekannt. „Wieder genau nach Norden. Wir haben jetzt bessere Meßwerte. Die Robotortung hat hyperenergetische Abstrahlungen entdeckt. Sie müssen von einem HÜ-Schirm stammen."
    „Ich registriere sie auch", sagte Gucky. „Er muß vor uns die Ebene überquert haben und im Gebirge angelangt sein. Vielleicht will er sich dort verbergen."
    „Suchen wir weiter."
    Es war ein wild zerklüftetes Gebirge an der Grenze zwischen Tag und Nacht. Einige Stellen des Gebirges waren ständiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt, andere wiederum ewiger Weltraumkälte. Hier gab es mehr tiefschwarze Schatten als anderswo.
    Und mehr Verstecke.
    Caraldo wußte, daß er der angreifenden INTERSOLAR nicht mehr entkommen konnte. Selbst wenn er jetzt noch versuchte, in den Linearraum zu gehen, würde das sinnlos sein. Der Halbraumspürer der Terraner würde ihn auch dort finden.
    Im Normalraum hatte er noch immer eine geringe Chance. „Funkspruch vorbereiten!" befahl er hastig. „Meldung an Corello mit allen Einzelheiten."
    In der Funkzentrale wurde der Befehl sofort befolgt und ausgeführt. Aber kaum verließ der erste Hyperfunkimpuls die Antennen, als drüben bei der INTERSOLAR ein Thermostrahl aufblitzte und die Kugelhülle von Caraldos Schiff derart streifte, daß alle Antennen abgeschmolzen wurden.
    Der Funkspruch konnte nicht mehr ausgestrahlt werden.
    Caraldo ließ das Feuer auf die nähergerückte INTERSOLAR mit allen verfügbaren Waffen eröffnen. Gleichzeitig schaltete er die Anlage für mechanisch-Hypnosuggestive Beeinflussung ein und richtete sie auf den Verfolger.
    Ein Schauer paramechanischer Hypnowellen raste auf die INTERSOLAR zu und durchdrang alle Isolierschichten der Hülle. Sie fielen über die Besatzung her und versuchten, sie im Sinne Caraldos zu beeinflussen. Gleichzeitig begannen alle Geschütze zu feuern. Grell aufblitzende Energiebündel prallten gegen den Schutzschirm des Riesenschiffes und flossen wirkungslos nach allen Seiten ab.
    Erst als Caraldo das wirksamere Punktfeuer einrichten ließ, entschloß sich Rhodan zum vernichtenden Gegenschlag. Außerdem erkannte er die Gefahr, die ihm und seiner Besatzung aus der paramechanischen Hypnobeeinflussung entstehen konnte, auch wenn sie schwächer war als zum Beispiel die Strahlung, die Corello selbst verschickte.
    Eine Salve aus den Transformkanonen der INTERSOLAR beendete das Gefecht.
    Caraldos Schiff verwandelte sich in eine grell aufflammende Sonne, und dann schwebte eine ausglühende Atomwolke an seiner Stelle.
    Damit wurde klar, daß tatsächlich nur die Temporalschleuse ausgefallen war, das Sonnensystem selbst sich aber konstant in der Zukunft hielt und somit nicht entdeckt werden konnte. Wenn Rhodan auch die wahren Zusammenhänge nur ahnen konnte, empfand er diese Tatsache als Beruhigung.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten.
    Einmal mußten ja die Notaggregate anlaufen.
     
    7.
     
    Inzwischen war Ras Tschubai eingetroffen. Er war durch eine besonders eingerichtete Energieschirm-Schleuse gekommen und gleich in den Gleiter Deightons teleportiert. Nachdem er von den Ereignissen erfahren hatte, nahm er Verbindung mit Gucky auf, der noch immer allein unten auf Merkurs Oberfläche nach dem Agenten suchte.
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