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0409 - Der Mann, der doppelt starb

Titel: 0409 - Der Mann, der doppelt starb
Autoren: Unbekannt
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Westgebirges.
    Davor lag die Wüste.
    In ihr gab es keine Twiesel, denn die bevorzugten den Urwald. Aber in der Wüste lebten die kleinen Ruggets, kaninchengroße Tiere mit einem seidigen, wertvollen Pelz. Ranchold jagte sie nur selten, denn ihr Pelzwert wog das Risiko einer Begegnung mit den gefährlichen Hornelefanten nicht auf. Nur wenn das Geld wirklich knapp wurde, begab er sich widerstrebend und mit sehr gemischten Gefühlen auf Ruggetsjagd.
     
    2.
     
    Heute plante er nichts dergleichen. Er wollte einfach mal allein mit sich sein und faulenzen. Er hätte auch zu Hause bleiben können, aber da gab es immer wieder Arbeit. Die Ausbesserung des Gartenzaunes hatte er kurzerhand verschoben.
    Die Begegnung mit Goratschin ging ihm nicht aus dem Kopf. Er war von Natur aus nicht besonders neugierig, aber das Auftauchen dieses wichtigen Mutanten begann ihn zu interessieren. Hier draußen konnte er in Ruhe darüber nachdenken.
    Er packte zusammen und fuhr weiter. Einmal sah er in großer Höhe einen Gleiter nach Norden ziehen, aber er kümmerte sich nicht darum. Vielleicht ein Jäger oder Händler, der eine der abgelegenen Siedlungen besuchte. Ihn ging das nichts an. Er hatte seine eigenen Sorgen.
    Die Schneise wurde breiter, dann trat links und rechts der Wald zurück. Allmählich ging er in die Wüste über, die sich bis zum fernen Horizont erstreckte.
    Abrupt hielt Ranchold plötzlich an, als er weit vor sich, mindestens zwanzig Kilometer entfernt, einen grellen Lichtblitz sah. Geblendet schloss er die Augen und stellte den Motor ab. Der Jeep rollte noch ein Stück, bis er in der Mitte einer Mulde zum Stillstand kam. Ranchold kletterte steifbeinig aus dem Sitz und sah sich nach allen Seiten um.
    Er konnte sich den Lichtblitz nicht erklären, aber wahrscheinlich stammte er von einer Explosion, allerdings von einer, die in großer Höhe stattgefunden hatte. Von der Mulde aus konnte er nur einen Sektor des Himmels sehen, rund und nicht sehr groß. Aber im Norden blitzte es noch mehrmals auf, allerdings außerhalb seines Sichtbereiches.
    Er ließ sein Fahrzeug stehen und ging am nördlichen Rand der Mulde weiter, bis er die Wüste wieder überblicken konnte. Erst jetzt bemerkte er die dunklen Punkte, die vom Himmel schwebten und ebenfalls kleine aber intensive Energieblitze von sich gaben. Ranchold besaß genug Kenntnisse, um zu wissen, dass Kampfroboter ein Gefecht lieferten. Sie griffen irgendein Ziel auf der Oberfläche an, das er jedoch nicht erkennen konnte. Er wagte es auch nicht, näher heranzufahren.
    Die Explosionen wurden immer heftiger und greller. Eine Welle hypnosuggestiver Befehle streifte Ranchold, konnte ihn jedoch nicht weiter beeinflussen. Immerhin bewirkte sie, dass er in seiner Mulde blieb und sich nicht weiter um die rätselhaften Geschehnisse kümmerte.
    Fast drei Stunden lang.
    Dann raffte er sich auf, kehrte zum Jeep zurück, startete und fuhr nach Norden, genau nach Norden.
    Als er die zwanzig Kilometer zurückgelegt hatte, waren seit Beendigung des Energiegefechtes exakt drei Stunden vergangen. Ausgerechnet jene drei Stunden, die aus Captain Skopins Leben gestrichen worden waren.
    Er näherte sich den Dünen und entdeckte den gelandeten Gleiter. Davor lag ein Mann im Sand. Er richtete sich gerade auf. Wahrscheinlich hatte er geschlafen und erwachte in diesem Moment.
    Ranchold fuhr bis zu ihm, stellte den Motor ab und stieg aus.
    Er erkannte den Händler Skopins. „Mann, Skopins, was tun Sie denn hier? Kann ich Ihnen helfen?"
    Ranchold kam nicht der Gedanke, den Händler mit den Geschehnissen in Verbindung zu bringen, die er beobachtet hatte. Er stellte nur fest, dass Skopins selbst nicht zu wissen schien, was mit ihm geschehen war. Er richtete sich auf, sah Ranchold verwundert an und schien sich erst dann zu erinnern, dass etwas Ungewöhnliches passiert war. „Goratschin! Was ist mit ihm?"
    Ranchold sah ihn forschend an. „Was soll mit dem Mutanten sein?"
    „Er ist mein Gast. Wir unternahmen einen Flug in die Wüste und wurden von Kampfrobotern überfallen." Er stutzte und blickte Ranchold forschend an. „Sie kennen Goratschin ebenfalls?"
    „Ich begegnete ihm, Skopins."
    Skopins nickte beruhigt. „Goratschin berichtete mir davon. Er tötete einen Twiesel bei Ihrer Falle."
    Ranchold setzte sich zu ihm. „Was ist geschehen, Skopins? Ich habe das Energiegefecht aus einer Entfernung von zwanzig Kilometern beobachten können. Seitdem sind Stunden vergangen. Wo steckt Goratschin?"
    „Ich
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