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0407 - Das neue Element

Titel: 0407 - Das neue Element
Autoren: Unbekannt
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Planeten Labrone, Demicheit-System, zusammen. Wir versuchen es dort."
    Ärgerlich grunzend ließ er sich in einen Sessel fallen.
    Die Geschäfte waren in letzter Zeit schlecht gegangen. Wie alle Prospektoren, so lebte auch die Grazia-Sippe davon, daß sie Erzlagerstätten auf besitzerlosen Planeten fand, eine Ausbeute-Analyse erstellte und Proben mitnahm. Die Koordinaten des betreffenden Planeten versuchte man dann gegen eine einmalige Abfindung an große Minengesellschaften zu verkaufen. Hin und wieder beuteten die Sippen die Lagerstätten auch selbst aus, doch mußte man dazu entweder einen Kredit bei der „Bank der freien Prospektoren" aufnehmen oder sich mit einigen anderen Sippen zusammenschließen. Beides schmälerte den eigenen Profit und band die Sippe vor allem zu lange an ein- und denselben Planeten.
    Das durchdringende Summen des Ortungsalarms riß den Patriarchen aus seinen Grübeleien. Er stülpte seinen Funkhelm über und fragte: „An Ortung! Was gibt es?"
    „Treibendes Kugelraumschiff geortet." Die Daten folgten. „Durchmesser achtzig Meter, keine Energie-Emissionen. Wahrscheinlich ein Wrack, Chef."
    Derbolav spürte, wie jeder Muskel seines Körpers sich anspannte.
    „Danke! Weitere Daten ermitteln. - Juan, du wirst das Schiff vorsichtig in die Nähe des Wracks manövrieren. Am besten so, daß das Wrack genau zwischen der ROSSA OBERA und Obsunthys steht.
    Ich möchte wissen, was das zu bedeuten hat."
    Er klappte das Innenfach seiner Rückenlehne auf und zog die schwarze Raumkombination hervor.
    Während er sie anzog, beorderte er drei seiner Leute in den Schleusenhangar der kleinen Pinasse.
    „Willst du 'rüber, Chef?" fragte Juan.
    Derbolav grinste.
    „Die hervorstechendste Charaktereigenschaft eines Prospektors ist seine Neugier, Vetter. Ohne diese Eigenschaft kann er seinen Beruf gar nicht ausüben."
    „Hier Ortung!" tönte es aus den Lautsprechern des Funkhelms. „Das andere Schiff wurde durch Transformbeschuß zerstört. Es dürfte nur noch ein ausgeglühtes Wrack sein. Ein Wunder, daß seine Deuteriumvorräte nicht explodierten."
    „Wahrscheinlich änderte es unmittelbar vor dem Beschüß den Kurs und wurde nicht direkt getroffen", meinte Derbolav de Grazia nachdenklich. „Möglich, daß es ebenfalls auf Obsunthys landen wollte."
    Er nahm den Funkhelm ab, klappte den Druckhelm des Raumanzugs nach vorn und aktivierte den Helmtelekom. Anschließend überprüfte er den Schirmprojektor. Das Gerät konnte ein HÜ-Feld um seinen Träger erzeugen und war in der fünfundzwanzig Zentimeter durchmessenden Gürtelschnalle installiert. Es handelte sich bei dem Projektor um eine sehr leistungsfähige siganesische Konstruktion.
    Derbolav gab seinem Vetter Juan einige Anweisungen, dann begab er sich in den kleinen Schleusenhangar, wo die angeforderten drei Männer ihn bereits vor der Pinasse erwarteten. Sie trugen Desintegratoren und Impulsstrahler wie ihr Patriarch.
    Einer meldete die Pinasse startklar. Derbolav wies ihnen ihre Aufgaben zu, dann stiegen die vier Männer in das kleine Verbindungsboot. Sekunden später wurde es vom Feldkatapult in den Raum geschleudert.
    Der Patriarch steuerte die Pinasse selbst. Aus zusammengekniffenen Augen starrte er hinüber zu dem schwarzen Fleck, der den größten Teil des Lichts von Obsunthys verdeckte. Die blaue Sonne des Systems stand schräg über dem Wrack.
    Gleißende Lichtreflexe zuckten auf, wenn das Wrack taumelte und gezackte Metallteile der Sonne zuwandte.
    Derbolav schluckte.
    In einer Entfernung von fünfhundert Metern schaltete er die starken Bugscheinwerfer ein. Die runden Lichtflecken tasteten sich gespenstisch über erstarrte Metallschmelze, geborstene Hangartore und die Fäden kondensierten Metalldampfes an der Polkuppel.
    „Da lebt niemand mehr", sagte einer seiner Begleiter mit tonloser Stimme.
    „Wir nehmen trotzdem den Medokasten mit", bestimmte der Patriarch.
    Er visierte drei Stellen rings um die aufgewölbten Ränder einer Schleuse an und verankerte die Pinasse mit drei Magnetfeldern an dem Wrack. Danach verschloß er das Helmvisier. Seine Begleiter taten es ihm nach.
    „Nehmt euch vor scharfen Kanten in acht!" meinte Derbolav. „Mir nach! Wir versuchen, in die Zentrale zu gelangen."
    Sie zwängten sich in die enge Schleusenkammer.
    Als das Außenschott lautlos auffuhr, warf Derbolav de Grazia sich hinaus. Seine vorgestreckten Hände zeigten auf die zerstörte Schleuse des Kugelschiffes.
    Sekunden später landete er mit den Füßen
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