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0404 - Tod im Schlangensumpf

0404 - Tod im Schlangensumpf

Titel: 0404 - Tod im Schlangensumpf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu werden schienen. Uschi in ihrem geblümten Kleid hatte da weniger Schwierigkeiten. »Meinst du, das wäre jetzt noch passend?« fragte sie. »Bei der Figur dürfte ich kaum noch attraktiv sein…«
    Tendyke berührte mit der Handfläche ihren Bauch. Er spürte die Wärme durch den dünnen Stoff hindurch. »Die Schwangerschaft macht dich noch attraktiver«, raunte er und küßte sie auf die Stirn. »Was macht unser Kleines?«
    »Wächst und gedeiht prächtig«, sagte Monica an Uschis Stelle. »Was man von uns beiden nicht gerade sagen kann.«
    »Wieso? Seid ihr etwa krank?« Besorgt sah er von einer zur anderen. Wie alles andere, pflegten die beiden blonden Schönheiten, deren Wiege in Deutschland stand, sich auch Krankheiten schwesterlich zu teilten…
    »Krank vor Einsamkeit. Wir sind hier wie eingesperrt, Mann«, hielt Monica ihm vor. »Es wird Zeit, daß wir das Gelände auch mal wieder verlassen können und etwas anderes sehen. Inzwischen kennen wir hier jeden Grashalm und Kieselstein mit Namen, und nur ständig vor dem Video, in deiner Bibliothek oder im Swimmingpool herumzuhängen, ist auch so eine dumme Sache, die man rasch leid wird. Ich möchte mal eine richtige Alligatorjagd erleben!«
    Tendyke legte ihr den Arm um die Schultern.
    »Du weißt genau, warum ihr hier innerhalb der Schutzglocke bleiben müßt. Uschi bekommt unser Kind. Die Dämonen lecken sich schon jede Kralle danach. Außerhalb der Abschirmung ist das Ungeborene nicht vor ihnen sicher! Und ihr zwei erst recht nicht. Wenn sie das Kleine in die Klauen bekämen, wäre das ein zu großer Triumph für die Höllenmächte. Vergeßt nicht, daß es etwas Besonderes sein wird.«
    Monica und Uschi verzogen die Gesichter.
    »Sag mal, wer langweilt sich denn da noch in deinem Wagen?« fragte Uschi plötzlich. Tendyke lächelte. Er winkte zum Auto hinüber, und ein kleinwüchsiger, quirliger Chinese sprang aus dem Fond und eilte herbei.
    »In der Wiedersehensfreude hätte ich fast vergessen, daß ich ja noch jemanden mitgebracht habe«, schmunzelte Tendyke. »Das ist Chang, von Beruf Koch und Nervensäge.«
    »Das nicht wahl, Mistel Tendyke«, protestierte Chang sofort. »Ich keine Nelvensäge. Das wissen Sie. Ich bin bestel Koch von Welt. Sie beide müssen Lady Monica und Lady Ursula sein. Mistel Tendyke hat viel von Ihnen erzählt. Fleue mich, so hübsche Damen kennenzulernen. Welde besondeles Menü zubeleiten, extla fül Sie.«
    Die Zwillinge sahen sich an. »Au weia«, seufzte Monica. »Wo hast du den Mann denn aufgegabelt, Rob?«
    Tendyke grinste. »Er ist mir zugelaufen«, behauptete er. »Im Ernst: er war der Koch der Expedition. Da die jetzt aufgelöst wurde, wurde er arbeitslos. Und da dachte ich, er könnte erst einmal hier einen Job bekommen, weil unsere Köchin ja vor ein paar Wochen gekündigt hat. Bis Chang eine bessere Stellung bekommt, kann er erst einmal dafür sorgen, daß wir alle richtig satt werden.«
    »Au weia«, wiederholte Monica.
    »Glaubst du nicht, daß wir beide auch kochen können? Was meinst du wohl, wer hier in deiner Abwesenheit täglich für einen gut gedeckten Tisch gesorgt hat?«
    »Sie sind ausgebildete Köchinnen?« fragte der Chinese schnell.
    Die beiden Mädchen sahen sich wieder an. »Natürlich nicht. Aber es reicht, das Wasser nicht anbrennen zu lassen.«
    »Sehen Sie, es leicht eben nicht«, stellte Chang fest. »Sie welden sehen, wenn ich koche, alles schmeckt viel bessel.« Er entdeckte Scarth, der abwartend im Hauseingang stand, und wieselte sofort auf ihn zu. »Sie müssen Mistel Scalth sein, ja? Zeigen Sie mil die Küche? Dann kann ich mich veltlaut machen und schnell anfangen…«
    Scarth verzog keine Miene. »Wenn Sie so freundlich wären, mir zu folgen, Mister Chang…?«
    »He, Chang! Packen Sie doch erst mal Ihren Koffer aus!« rief Tendyke ihm nach. »So hungrig sind wir alle bestimmt noch nicht.«
    »Man muß nicht hunglig sein, um gut zu essen. Essen ist Genießen, wenn ich habe gekocht«, zirpte Chang und verschwand hinter Scarth im Haus. Tendyke und die Mädchen sahen ihm kopfschüttelnd nach. Der Abenteurer legte die Arme um die Taillen der beiden Mädchen. »Ich denke, wir haben uns gegenseitig eine Menge zu erzählen«, sagte er.
    »Sowohl mit Worten als auch mit Taten«, strahlte Monica ihn an. »Wir haben dich vermißt, großer Ledermann, weißt du das? Wir haben einiges nachzuholen…«
    ***
    Später, als die Sonne den Abendhimmel im Westen blutrot färbte, saßen sie draußen auf der
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