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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in den Händen…
    Es war eine unglaubliche Heerschar, die sich da näherte. Die letzten Strahlen der Abendsonne vermochten keinen einzigen Lichtreflex auf dem Metall ihrer Rüstungen zu erzeugen. Aber es hüllte sie insgesamt in einen feurigen Schein.
    Leonardos Knochenhorde kam, um nach Caermardhin nun auch Cwm Duad zu überfallen…
    ***
    Der MÄCHTIGE hatte den Silbermond wieder erreicht. Er manifestierte sich. Und er streckte sofort seine geistigen Fühler aus und versuchte, Kontakt aufzunehmen. Er fand ihn vordringlich zu seinen Robotern.
    Jene, die wie Druiden aussahen, in Wirklichkeit aber keine waren. Sie waren seine Hausmacht, seine Armee, auf die er sich felsenfest verlassen konnte. Denn sie brauchte er nicht auf subtile Weise unter hypnotischer Kontrolle zu halten, dabei immer Gefahr laufend, daß sie sich durch einen dummen Zufall dieser Kontrolle entzogen. Ihnen brauchte er nur seine Befehle zu erteilen und konnte absolut sicher sein, daß sie auch ausgeführt wurden. Schwierige Befehle, die normale Druiden möglicherweise in Gewissenskonflikte gestürzt hätten.
    Der MÄCHTIGE fand seine robotischen Diener sofort wieder. Er gewann die Kontrolle über sie in dem Moment zurück, in welchem er Kontakt aufnahm. Er stellte fest, daß sie in der Zwischenzeit ziemlich haltlos gewesen waren. Jene, die keine feste Daueraufgabe hatten, wären fast als Nicht-Druiden entlarvt worden, weil sie absolut nicht wußten, was sie tun sollten und auf neue Anweisungen warteten – Anweisungen, die ihnen niemand gab. Der MÄCHTIGE registrierte auch, daß andere Roboter beliebige Befehle von irgendwem ausgeführt hatten, nur um gehorchen zu können. Wie stupide, dressierte Tiere…
    Das wurde jetzt anders.
    Der MÄCHTIGE war wieder da. Nicht als Hohe Lady, aber immerhin verfügte er über seine Untergebenen.
    Und er begann, sie ganz allmählich wieder einzusetzen.
    Einen nach dem anderen holte er wieder unter seine Kontrolle.
    Er war ein Viel-Denker. Er konnte auf verschiedenen geistigen Bahnen zugleich verfolgen, was an verschiedenen Orten geschah. Das war sein großer Vorteil.
    Das war die Stütze seiner Macht. Er war ein MÄCHTIGER.
    Gryf bemühte die Wand des Organhauses und sah, wie sich vor ihm die Türöffnung bildete. Gemeinsam mit Zamorra trat er ein.
    Er hätte seine Fähigkeit des zeitlosen Sprungs einsetzen können. Auf diese Weise eindringend, hätte er den Roboter sicher völlig überrascht. Aber zum einen wollte er seine Kräfte schonen. Jeder zeitlose Sprung kostete geistige Konzentration und magische Kraft, und so gern sich Gryf dieser Art der Fortbewegung bediente, weil sie über große Strecken führen konnte, ohne Geld zu kosten, so gern verzichtete er hier darauf, solange es andere Möglichkeiten gab. Niemand wußte, was noch auf sie wartete. Daß der MÄCHTIGE geflohen war, konnten sie zwar als Erfolg verbuchen. Aber solange Zamorras magische Waffen noch verschwunden waren, solange sie nicht den Weg in ihre Zeit und ihre Welt zurück gefunden hatten, waren sie hier in ständiger Gefahr. Und Gryf wollte es nicht darauf ankommen lassen, seine Fähigkeiten plötzlich zu benötigen und dann zu erschöpft zu sein, weil er sich vorher für unwichtige Dinge verausgabt hatte.
    Außerdem schätzte er die Roboter so ein, daß sie nur auf Befehl aktiv wurden. Da es aber niemanden gab, der ihnen einen Angriffsbefehl erteilen konnte, war es den Aufwand nicht wert, einen von ihnen zu überrumpeln.
    »Was schätzt du, wie viele von diesen Maschinenmenschen es hier gibt?« fragte Zamorra.
    Gryf zuckte mit den Schulter. »Frag mich was Leichteres. Ich weiß nicht einmal, wie viele Druiden es hier gibt.«
    Er sah sich in dem Eingangsraum um, in dem sie angelangt waren. Von dem Roboter in seinem weißen Overall gab es keine Spur. Es gab ein offenes Fenster in der Seitenwand, aber nichts deutete darauf hin, wo der Weg weiter ging. Dieser Raum war zwar nicht gerade klein, aber er war sicher nicht der einzige in diesem Organhaus. Etwas hatten die Häuser mit Merlins Burg gemeinsam - sie waren innen weit größer, als sie von außen erschienen. Hier war nicht nur ein organisches Gebäude gezüchtet worden, sondern es wuchs auch in eine Dimensionsfalte hinein, um die Welt an sich um ein winziges Stück zu erweitern.
    Zamorra hatte sich schon manchmal gefragt, wie so etwas eigentlich von der »anderen Seite« her aussehen müßte. Aus jenem Nichts oder Irgendwas heraus, in das diese Blase hineinreichte. Theoretisch konnte er
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