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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht
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gebündelt auf einen kleinen Schreibtisch, vor dem der Funker saß.
    Er drehte sich herum, als wir hereinkamen. Wir sahen in ein blasses Gesicht mit tief liegenden Augen, die schwarz umrändert waren. Zwischen den braun gefärbten Fingern qualmte eine Zigarette.
    »Was ist denn mit euch los?«, fragte er und starrte ungläubig in die kleinen Mündungen unserer Revolver.
    »Nimm die Hände hoch!«, befahl ich ihm.
    Er begriff sofort und streckte darauf die Arme in die Luft.
    Phil suchte in einer Schublade herum und fand ein Stück Kabel. Phil zog dem Funker die Arme auf den Rücken und fesselte ihn. Auch er bekam einen Knebel.
    Diesmal musste Phil sein Taschentuch dafür zur Verfügung stellen.
    Wir setzten den Funker in die Ecke, fesselten seine Beine und wandten uns dem Gerät zu.
    Der Funker lallte etwas, das ich nicht verstehen konnte. Ich beschäftigte mich mit dem Funkgerät. Phil ging zur Tür und rief Ronda herein. Dann riegelten wir uns ein.
    Ich versuchte alles Mögliche, aber es gelang mir nicht, das Gerät in Betrieb zu setzen.
    »Haben Sie vielleicht etwas davon gehört, dass das Gerät nicht in Ordnung ist?«, fragte ich Ronda.
    Die Chinesin verneinte.
    »Fragen wir den Funker«, sagte Phil und nahm dem gefesselten Gangster den Knebel aus dem Mund. »Was ist mit deinem Gerät los?«, richtete Phil an ihn die Frage.
    Er grinste hämisch. »Ihr superklugen Schnüffler werdet den Kasten nie in Gang bekommen«, sagte er.
    Phil rüttelte ihn an der Schulter. »Was ist los mit dem Gerät? Sag uns, wie wir es anstellen können.«
    »Fahrt zur Hölle«, knurrte er.
    Wir versuchten es nochmals, von ihm etwas über das Funkgerät zu erfahren, aber er schwieg. Phil schob ihm wieder den Knebel in den Mund. Ich beschäftigte mich mit der Anlage, aber Sender und Empfänger blieben tot. »Das Gerät muss einen Defekt haben«, sagte ich. »Vielleicht war er gerade dabei, es zu reparieren. Es führt keinen Strom.«
    »Und nun?«, fragte Phil, als er den Funker wieder sprechunfähig gemacht hatte.
    »Jetzt bleibt uns nur noch das Fallreep«, erwiderte ich.
    Phil schätzte die zierliche Chinesin ab. »Sie wird es nicht schaffen, das Land schwimmend zu erreichen«, meinte er dann.
    »Ich habe auch nicht vor, Ronda der Gefahr des Ertrinkens auszusetzen«, erklärte ich. »Hört zu. Phil, du bleibst mit Ronda hier in der Kabine. Ich werde zum Land schwimmen und Hilfe herbeiholen.«
    »Okay«, murmelte mein Freund.
    Ich legte meinen Revolver auf den Tisch, zog Schuhe, Mantel, Jackett und Hose aus.
    »Hoffentlich schaffst du es«, sagte Phil. »Das Wasser ist kalt.«
    »Es wird schon gehen, Phil«, erwiderte ich. »Das Schiff ist noch nicht allzu weit vom Land entfernt. Macht’s gut.«
    »Du auch, Jerry.«
    Ich zog die Tür auf und lief hinaus. Ich hörte noch, wie Phil die Tür hinter mir abschloss, da erreichte ich die Reling, rannte geduckt an ihr entlang, bis ich an die Stelle kam, wo sich das Fallreep befand. Ohne zu zögern, kletterte ich die Strickleiter hinab.
    Mein Unternehmen wurde nicht bemerkt. Alles blieb ruhig.
    Wasser leckte an meinen Füßen hoch, als ich auf der untersten Stufe stand. Ich sah zum Land hinüber. Es war nicht allzu weit entfernt, da das Transportschiff nur langsam Fahrt gewann.
    Ich glitt ins Meer. Meine Zähne klapperten von der Kälte, die in meinen Körper eindrang. Nach den ersten Schwimmstößen hatte ich mich daran gewöhnt. Ruhig schwamm ich auf das Land zu.
    Auf dem Schiff bahnte sich ein Drama an.
    ***
    »Jo, wo steckst du?«, rief der kleine Duke laut. Er schlenderte an der Funkkabine entlang, in der sich mein Freund Phil und die Chinesin befanden. Ronda drückte sich eng an meinen Freund und zitterte vor Angst. Ihr war klar, was ihr Schicksal sein würde, wenn sie wieder in die Hände der Bande fallen würde. Phil legte eine Hand über ihren Mund, damit sie nicht vor Angst aufschrie.
    »Jo?«, rief Duke laut.
    Seine Schritte entfernten sich langsam. Seine Rufe verstummten. Phil atmete auf.
    »Samedi hat ihn losgeschickt, um Tomaten-Jo zu suchen«, flüsterte Ronda aufgeregt. »Hoffentlich findet er ihn nicht.«
    »Beruhigen Sie sich«, versuchte Phil die Frau zu trösten, »noch ist es nicht so weit. Er schaut vielleicht gar nicht in die Kabine, in der Jo liegt.«
    Phil irrte sich.
    Duke stieg nach unten, ging bis zum vordersten Laderaum, in dem die Autos standen, und kehrte wieder zurück. Dann gelangte er in den Schiffsteil, in dem die Kabine mit den Bahren lag. Duke zog die Tür
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