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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht
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entscheiden.«
    Er und Ronda kamen langsam, wie in einem feierlichen Ritual, auf uns zu.
    An meiner Seite stellten sie sich auf. Samedi zog die weißen Stoffhandschuhe aus, die er bis dahin getragen hatte. Er übergab sie Ronda.
    Er griff eine der Spritzen aus der Schale und hielt sie gegen das Licht.
    Er senkte sie auf meinen entblößten Arm.
    Unser Schicksal lag jetzt in den kleinen Händen der Chinesin. Wenn sie zu uns hielt, überlebten wir; wenn nicht, erlitten Phil und ich ein grausames Schicksal. Die Injektionsnadel bohrte sich in meine Haut.
    ***
    Die Tür flog auf.
    Captain Harding stürmte in die Zentrale. »Immer noch nichts von Cotton und Decker?«, rief er Barrymore zu.
    »Nein, Chef. Ich hätte Sie schon angerufen, wenn sich einer von den beiden gemeldet hätte. Wir haben wiederholt versucht, sie über Funk zu erreichen. Die Verbindung ist abgerissen.«
    James Harding wanderte durch den langen Raum und blieb am Fenster stehen. »Diese Sache ließ mir einfach keine Ruhe, Barrymore. Ich konnte nicht schlafen, deshalb bin ich hergekommen. Den beiden könnte doch etwas passiert sein.«
    »Meinen Sie?«, fragte Barrymore.
    »Cotton und Decker sind zuverlässige Männer. Sie hätten uns bestimmt über Erfolg oder Misserfolg schon eine Zwischenmeldung gegeben«, meinte Harding.
    »Und wenn noch nichts entschieden ist, Chef?«, bemerkte Barrymore.
    Harding stand eine Weile still und überlegte. Plötzlich kam wieder Leben in den großen Mann mit dem bräunlichen Gesicht. »Barrymore, wecken Sie den zweiten Mann. Wir fahren in die Riti Berge und sehen nach, was dort los ist.«
    Barrymore sprang auf und lief in den Nebenraum hinüber. Kurz darauf kam er mit dem zweiten Cop zurück.
    Wenig später fuhr der schwarze Dienstwagen vom Hof herunter. Barrymore saß am Steuer.
    Sie durchquerten die Stadt, erreichten den Highway. In Springs bogen sie ab und fuhren zu der Fähre hinunter. »Vielleicht sind sie bereits dort«, sagte Harding dabei.
    Das flache Fährschiff lag an der Landungsbrücke. Harding und Barrymore stiegen aus und gingen zu dem kleinen, spitzgiebeligen Haus hinüber, in dem der Fährschiffer wohnte.
    Es dauerte eine Weile, bis sie den Mann herausgeklingelt hätten. Er hatte einen Regenmantel übergeworfen und machte ein brummiges Gesicht. »In der Nacht ist die Fähre nicht in Betrieb«, knurrte er.
    »Wir wollen nicht übersetzen«, erklärte ihm Harding. »Ich bin Captain Harding. Haben Sie heute Abend einen Jaguar hier gesehen?«
    »Kommen Sie doch herein«, wurde der Fährmann freundlicher.
    »Wir können uns nicht lange aufhalten«, erklärte Harding.
    »Ich habe schon seit einiger Zeit geschlafen«, entgegnete der Mann. »Mir schwebt aber so vor, als ob an meinem Fährhaus Autos vorbeifuhren.«
    »Mehrere?«
    Der graue Kopf nickte. »Ja. Aber, Captain, ich bin mir nicht sicher.«
    Harding dankte dem Fährmann und ging zu dem alten Weg hinüber, der zum Hafen und zum Fort führte. Sie suchten dort nach Reifenspuren, konnten aber keine entdecken, da der Nieselregen die Erde mit einem feinen nassen Hauch überzogen hatte.
    »Sollen wir zum Hafen fahren?«, fragte Barrymore.
    »Später. Jetzt sehen wir uns erst mal in den Bergen um.« Sie stiegen wieder ein, wendeten und brausten in die Ortschaft. Dann hielten sie sich nach Norden und fuhren in die Riti Berge.
    Conny Barrymore kannte sich gut in der Gegend aus. Sie ließen die Ziegelei links liegen. Sergeant Barrymore lenkte den Wagen auf den schmalen Weg, der zur Steilküste führte. Als sie den alten Schuppen sahen, stoppten sie.
    »Hier in der Gegend muss der Jaguar gestanden haben, als Agent Decker mich über Funk erreichte«, erklärte Sergeant Barrymore.
    »Wir wollen sehen«, sagte Captain Harding. Die beiden stiegen aus, nahmen Taschenlampen mit und gingen zum Schuppen hinüber.
    »Nichts«, brummte Harding.
    Conny Barrymore leuchtete den Boden ab. »Sehen Sie sich das an«, meinte er zu Harding. »Ölspuren. Hier hat vor gar nicht langer Zeit ein Wagen gestanden. Das Öl ist noch nicht in den Boden eingedrungen. Wir wissen nur nicht, ob es sich um den Jaguar oder einen anderen Wagen handelt.«
    »Es handelt sich nicht um den Jaguar«, meinte Captain Harding.
    »Wieso sind Sie so sicher, Captain?«
    »Es muss sich um den resedagrünen Austin gehandelt haben, Barrymore. Als Decker mit Ihnen sprach, saß er ja im Jaguar. Er sah, wie eine schwarze Gestalt zum Schuppen hinüberlief. Also befand sich der Jaguar nicht hier an dieser Stelle, sonst
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