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0400 - Menschheit im Zwielicht

Titel: 0400 - Menschheit im Zwielicht
Autoren: Unbekannt
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Runde.
    „Sehen Sie, meine Herren, diese Offenheit ist einer der Gründe, warum Julian Tifflor seit vielen Jahrhunderten Solarmarschall ist. Ich verstehe Sie vollkommen, Tiff. Wenn Laurin mißlingt, erhalten Sie weitere Befehle. Ich bin aber überzeugt, daß niemand unter Ihnen gezwungen sein wird, auf die Nachkommen unserer galaktischen Auswanderer zu schießen. Noch etwas, Tiff: Ich nehme Ihnen Ihre Geheimbesprechung nicht übel. Ihre Abwehrplanung für den Fall der Fälle ist exzellent."
    Tifflor sah den Großadministrator etwas fassungslos an. Reginald Bull schmunzelte diskret, zwinkerte Tifflor zu und folgte Rhodan.
    Die Endbesprechung begann. Rhodan gab letzte Erklärungen ab.
    „Der solare Notstand tritt nach Paragraph hundertneun der Verfassung am 29. Oktober, zwölf Uhr Terrazeit, in Kraft. Ich übernehme in meiner Eigenschaft als Großadministrator und auf Grund der verfassungsmäßig verankerten Sondervollmachten für den amtierenden Regierungschef die alleinige Verantwortung. Die Mitglieder des Kontrollrates sind anwesend. Sind die Herren mit der Anordnung des Notstandes einverstanden? Haben Sie nach der vorangegangenen Unterrichtung über meine Absichten untereinander abgestimmt?"
    Homer G. Adams, Erster Finanzsenator des Solaren Imperiums, meldete sich.
    „Die Abstimmung ist erfolgt. Wir stimmen der Ausrufung einheitlich zu. Wir sind ebenfalls einstimmig zu der Auffassung gelangt, daß wir keine Wahl mehr haben. Wir hoffen jedoch zuversichtlich, daß die Abwehr der bevorstehenden Offensive nicht mit Waffengewalt durchgeführt werden muß."
    „Ich danke Ihnen, Mr. Adams. Der Erste Gefühlsmechaniker des Imperiums, Solarmarschall Galbraith Deighton, hat Ihnen noch etwas zu erklären."
    Der Chef der Solaren Abwehr erhob sich. Ein großer Bildschirm leuchtete auf. Die Szenen waren den meisten Anwesenden unbekannt. Es handelte sich um Filmaufnahmen, die während der Unterwasserbohrung im Tonga-Graben angefertigt worden waren.
    Deighton erklärte die Vorgeschichte. Dann kam er zu seinem Anliegen.
    „Die Abwesenheit des Regierungschefs zwang mich, nach eigenem Ermessen zu handeln. Ich glaube immer noch, damit einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmen Laurin geleistet zu haben. Wenn der Gegner im Verlauf seiner Offensive ins Leere stößt, wird er nach den Ursachen fragen. Mir liegt daran, eine einigermaßen plausible Erklärung anzubieten.
    Das ist gelungen."
    Die Bildfolge wechselte. Zwei Männer in Schutzanzügen erschienen. Einer filmte mit einer Mikrokamera.
    „Sie sehen zwei Agenten des Imperiums Dabrifa.
    Ich habe sie gewähren lassen. Sie beobachteten die Bergung der fremdartigen Geräte und die Rettung des Neandertalers. Die Abwehr hat anschließend für die Verbreitung von fingierten Geheiminformationen gesorgt. Sie sind von den Agenten weitergeleitet worden. Daraus kann man ableiten, daß die terranischen Wissenschaftler den Verdacht hegen, bisher noch unbekannte Invasoren nichtmenschlicher Herkunft wären für die Vorkommnisse verantwortlich. Ich ließ später Pseudonachrichten durchsickern. Man könnte annehmen, wir befürchteten eine Offensive aus der Vergangenheit.
    Sie soll in der Form eines hyperenergetischen Ausbruchs von größter Gewalt erfolgen."
    Lord Zwiebus, der Neandertaler, wurde auf dem Schirm erkennbar. Er ruhte auf einem Speziallager.
    Tasterprojektoren waren auf seinen Kopf gerichtet.
    Wissenschaftler standen vor Meßgeräten.
    „Sie sehen die schmerzlose Abhörung des bewußten und unterbewußten Gedächtnisinhaltes auf paramechanischer Basis. Alle Erlebnisse werden in einem Geisterfilm wiedergegeben."
    Eine weite Landschaft erschien. Die Wogen eines großen Meeres brandeten gegen die Steilklippen.
    Zwiebus und andere Angehörige seines Stammes standen in einem erbitterten Abwehrkampf gegen Lebewesen, die dem Neuzeitmenschen glichen. Sie waren bewaffnet, besaßen bereits Wurfspeere sowie Pfeile und Bogen. Steinäxte hingen in Ledergürteln.
    Zwiebus floh mit anderen seines Stammes. Das Bild wechselte. Moderne Gebäude erschienen.
    Fluggeräteunbekannter Form landeten auf ausgebauten Pisten. Menschenähnliche Lebewesen in Schutzanzügen hatten Zwiebus eingefangen. Ihre Gesichter waren hinter Helmen nicht erkennbar. Ab und zu wallten Nebel. Zwiebus hatte die Fremden niemals genau gesehen. Sie waren nicht so vollendet in seinem Gedächtnis verankert wie die Neuzeitmenschen, die den Fremden behilflich waren.
    Zwiebus wurde durch einen endlosen Schacht in die Tiefen der Erde
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