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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie
Autoren: A.F.Morland
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äußerst verlockend finde«, gab Fonda zurück. »Ich denke, wir werden die Sache realisieren. Sobald ich auf den Cent genau weiß, was es mich kostet, hören Sie wieder von mir.«
    Der zweite Mann – breitschultrig und blond – reichte Wyatt Fonda die Hand. »Die Scheidung hat Ihnen gutgetan, Wyatt«, sagte er.
    Sein Name war Blake Huston. »Sie sehen großartig aus.«
    »Danke, Blake«, sagte Fonda. »Schade, daß Sie schon wieder zurückfliegen müssen. Ich hätte Ihnen noch gern die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt.«
    »Die kennen wir schon lange.«
    »Oh«, sagte Fonda schmunzelnd. »Nicht alle. Ich wette, Sie kennen noch lange nicht alle.« Er sprach von jungen, hübschen, willigen Mädchen. Ein Augenzwinkern genügte, und die Männer aus Kalifornien verstanden.
    »Wir nehmen uns ein andermal mehr Zeit«, versprach Lammery, der solche Gelegenheiten nur in den seltensten Fällen ausließ. Zu Hause verbuchte er das Ganze dann als Geschäftsessen. Das war ein dehnbarer Begriff, unter dem man sehr viel unterbringen konnte.
    »Ich habe läuten hören, daß Ihre geschiedene Frau bereits eine Nachfolgerin hat, Wyatt«, sagte Huston. »Darf man fragen, wer die Glückliche ist?«
    »Sie werden Deborah bei Ihrem nächsten Besuch kennenlernen, denn dann müssen Sie unbedingt als Gäste in mein Haus kommen.«
    »Es wird uns ein Vergnügen sein«, sagte Lammery. »Grüßen Sie Deborah unbekannterweise von uns. Sagen Sie ihr, daß wir uns darauf freuen, ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Ich werd’s ausrichten«, erwiderte Fonda.
    Huston meinte: »Jetzt ist es aber höchste Zeit.«
    Nochmaliges Händeschütteln. Und dann gingen Huston und Lammery. Wyatt Fonda begab sich zur verspiegelten Bar und nahm sich einen Bourbon. Es klopfte. »Ja!« rief Fonda.
    Seine Sekretärin trat ein. »Brauchen Sie mich noch, Mr. Fonda?«.
    Er lächelte sie um Verzeihung bittend an. »Heute abend wurde es sehr spät, Melanie. Das tut mir leid.«
    »Es macht nichts, Mr. Fonda.«
    »Ich möchte, daß Sie sich dafür morgen vormittag frei nehmen. Oder wäre Ihnen der Nachmittag lieber?«
    »Der Vormittag ist mir schon recht.«
    »Und zu Mittag führe ich Sie zum Essen aus, einverstanden?«
    »Da sind Sie doch schon mit Miß Deborah Hall verabredet.«
    »Ach ja. Na, dann übermorgen. Und merken Sie sich eines: Seinem Chef darf man keinen Korb geben.«
    Das Mädchen zog sich lächelnd zurück, meldete sich aber gleich über die Sprechanlage wieder. »Miß Hall ist hier.«
    »Schicken Sie sie herein.«
    Die Tür öffnete sich, und Deborah Hall erschien. Aschblond, elegant, groß und schlank. Eine wahre Augenweide. Wyatt Fonda konnte sich an ihr nicht satt sehen.
    Sie war in jeder Beziehung anders als Sue, seine geschiedene Frau. Deborah war ein Engel. Warmherzig, verständnisvoll, friedfertig – und sie konnte ihm so viel Liebe geben, wie er sie noch nie im Leben von einer Frau bekommen hatte.
    »Deborah, mein Liebling«, sagte er und ging ihr mit ausgebreiteten Armen entgegen. Er drückte sie innig an sich.
    »Du scheinst vergessen zu haben, daß wir uns für heute abend verabredet haben, Wyatt.« Es klang kein bißchen vorwurfsvoll.
    »Huston und Lammery sind eben erst gegangen.«
    »Du bist ein vielbeschäftigter Mann, deshalb verzeihe ich dir.«
    »Noch einen Drink, bevor wir gehen?«
    »Aber nur einen ganz kleinen.«
    Er goß Bourbon für sie ein, nicht höher als seinen kleinen Finger.
    Als er ihr zuprostete, schlug eines der Telefone auf seinem Schreibtisch an. »Entschuldige«, sagte er und nahm das Gespräch entgegen.
    Plötzlich sah Deborah, wie er blaß wurde. Er stellte das Glas, das ihm beinahe aus der Hand gerutscht wäre, hart auf den großen Schreibtisch, krallte die Finger um die Kante.
    »Wann?« preßte er heiser hervor. »Ja, Captain, ich komme sofort!«
    Zitternd legte er den Hörer auf. Deborah hatte ihn noch nie in so einer furchtbaren Verfassung gesehen. Es mußte etwas Schreckliches geschehen sein.
    »Wyatt, was ist passiert?« fragte sie, von seiner Erregung angesteckt.
    »Man hat Emily entführt!« antwortete er gebrochen.
    ***
    Deborah Hall wollte Fonda begleiten, doch er schickte sie nach Hause. Nicht, weil er sie jetzt nicht bei sich haben wollte, sondern weil ihm Captain Jack Davenport mitgeteilt hatte, daß er sich im Penthouse-Atelier auf einiges gefaßt machen müsse. Diesen Anblick wollte er ihr ersparen.
    Da es in seiner Verfassung unverantwortlich gewesen wäre, selbst Auto zu fahren, nahm er sich ein
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