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040 - Ein Monster namens Charlie

040 - Ein Monster namens Charlie

Titel: 040 - Ein Monster namens Charlie
Autoren: A.F.Morland
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flogen Larven hoch, bis zur Decke hinauf, und prasselten dann auf den Boden.
    Der üble Gestank von Verwesung schlug mir entgegen.
    Sämtliche Killertermiten erstarrten, und als ihre Königin sich in einen stinkenden Brei verwandelte, der allmählich verdampfte, endete auch ihre Existenz.
    Ringsherum brachen sie zusammen und lösten sich auf.
    Brubaker und Brennan trauten ihren Augen nicht. Sie konnten nicht begreifen, daß ich es geschafft hatte, eine ganze Armee von Killerameisen zu besiegen.
    Atax, einer meiner Erzfeinde, hatte hinter dem grausigen Horror gesteckt, und es freute mich, ihm wieder einmal eine Niederlage bereitet zu haben. Ich erreichte mit der Kraft meines Willens, daß der Dämonendiskus zu mir zurückkehrte. Ich fing ihn ab und hängte ihn an die Kette. Irgendwann würde dieser Diskus die Seele des Teufels vielleicht vernichten. Ich gab diese Hoffnung jedenfalls nicht auf.
    Hinter mir nahm ich eine Bewegung wahr. Doch es waren nur Vicky Bonney und Emily Fonda. Sie konnten sich wieder frei bewegen. Das Sekret hatte sich aufgelöst, klebte nicht mehr an ihnen.
    Die beiden Mädchen kamen zu mir.
    Brubaker und Brennan waren so konfus, daß sie nicht an Flucht dachten. Ich hatte Zeit, meine Waffe nachzuladen, drückte Vicky Bonney den Diamondback in die Hand und sagte: »Wenn einer der beiden zu fliehen versucht, schießt du.«
    »Worauf du dich verlassen kannst!« sagte Vicky und blickte die Männer eisig an.
    Ich sammelte meine Wurfsterne ein und verließ das Lagerhaus.
    Mit Brubakers Wagen fuhr ich bis zur nächsten Telefonzelle. Nachdem ich Captain Davenport angerufen hatte, kehrte ich zu den Mädchen zurück und wartete mit ihnen auf das Eintreffen der Polizei.
    »Habe ich zuviel versprochen?« sagte Vicky Bonney zu Emily Fonda.
    Diese schüttelte den Kopf. »Nein. Zu Ihrem Freund kann man wirklich Vertrauen haben.«
    »Er hätte sogar versucht, uns aus der Hölle zu befreien«, sagte Vicky und schlang stolz und dankbar ihre Arme um mich.
    Die Polizei kam – angeführt von Jack Davenport. Er schob sich den obligatorischen Inhalationsstift in die Nase. »Ich denke, Sie haben mir nun eine ganze Menge zu erzählen, Mr. Ballard«, sagte er.
    »Richtig. Aber nicht heute, Captain. Das hat Zeit bis morgen. Jetzt würde ich Mr. Fonda gern seine Tochter zurückbringen.«
    Davenport nickte. »Das verstehe ich. Dann sehen wir uns also morgen in meinem Büro.« Er wandte sich an einen Lieutenant und sagte: »Lesen Sie Mr. Brubaker und Mr. Brennan ihre Rechte vor.«
    Ich begab mich mit den Mädchen zu meinem Leihwagen und fuhr auf dem kürzesten Weg zum Long Island Sound. Die Szenen, die sich wenig später im Hause der Fondas abspielten, kann ich nicht beschreiben. Sie bewegten mich tief. Deborah Hall weinte, Emily und ihr Vater weinten, Vicky Bonney weinte – und ich hatte ein lästiges Würgen im Hals.
    Als sich die hochschlagenden Wogen der Gefühle geglättet hatten, mußte ich ausführlich berichten.
    Wyatt Fonda wollte mir einen Scheck mit einer fünfstelligen Summe aufdrängen, doch ich lehnte ab. »Kommt nicht in Frage«, sagte ich. »Wenn Sie eine so hohe Summe unbedingt loswerden möchten, überweisen Sie sie irgendeiner Stiftung.«
    »Meinetwegen, Mr. Ballard«, sagte Fonda. »Haben Sie diesbezüglich irgendeinen speziellen Wunsch?«
    »Wie wär’s mit den Polizeiwaisen?«
    »Einverstanden. Der Scheck geht gleich morgen früh ab.«
    Da wir kein Hotelzimmer mehr hatten, blieben wir im Hause von Wyatt Fonda.
    Tags darauf suchte ich Captain Davenport, wie versprochen, auf.
    Ich erzählte ihm die gleiche Geschichte wie Wyatt Fonda, und der Captain nahm alles zu Protokoll.
    Nachdem ich geendet hatte, meinte er: »Sie waren uns eine große Hilfe, Mr. Ballard. Ich weiß nicht, wie ich den Fall ohne Sie hätte lö- sen sollen.«
    Ich schmunzelte. »Eine meiner Stärken ist es, dazusein, wenn ich gebraucht werde.«
    »Dafür gebührt Ihnen Lob und Anerkennung.«
    Ich winkte ab. »Ach was. Hauptsache, ich konnte helfen.«
    Wir kehrten noch am selben Tag nach London zurück. Und Gordon Brubaker und Vic Brennan verschwanden lebenslänglich hinter Gittern. Eine angemessene Strafe für das, was sie angerichtet hatten…
    ENDE
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 39 »Wolfsnacht«
    [2] Siehe Tony Ballard Nr. 21 »Die Totenuhr«
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