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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt
Autoren: Dämonenkiller
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Innere des Tempels.
    Als sich seine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, sah er, daß die Inka-Prinzessin friedlich auf dem Steinsockel lag. Ihm war nur, als hätte sie ihre Lage etwas verändert, aber sicher war er sich nicht.
    Draußen kreischte Arturo Pesce: »Sucht nicht lange nach den Schuldigen! Da habt ihr sie! Die Spanier werden schon gewußt haben, warum sie die Inkas ausrotteten. Diese scheinheiligen Bestien haben Daponde auf dem Gewissen.«
    Neben Dorian tauchte ein Schatten auf. Es war der Opferpriester Huica. Sein Gesicht war ausdruckslos wie immer, nur seine Blicke wanderten unruhig umher – von Dorian zu der schlafenden Machu Picchu, über das Quipu und zurück zu Dorian.
    Er erwiderte den Blick.
    Da sank der Opferpriester auf die Knie und bat in altertümlichem Spanisch: »Laßt die Prinzessin im heiligen Schlaf ruhen, Konquistadores! Weckt nicht die Schrecken ihrer Träume!«
    Dorian nickte leicht mit dem Kopf, dann wandte er sich ab und ging ins Freie.
    Der Tempelhof zeigte drei große Blutlachen, so als hätte eine ungeheure Macht Daponde immer wieder zu Boden geschleudert.
    Daponde war Machu Picchus Geheimnis auf der Spur gewesen und hatte mit dem Leben bezahlen müssen. Der kleine Franzose hatte immer wieder die Vermutung geäußert, daß zwischen der Inka-Prinzessin und dem Quipu eine magische Symbiose bestehen würde. Was immer er mit dem Öffnen der Knoten beabsichtigte, es hatte nicht den gewünschten Erfolg gebracht, sondern ihn das Leben gekostet. Und wollte Daponde Dorian vor seinem Tod nicht das gleiche raten wie soeben Huica? Nämlich, daß man Machu Picchu ruhen lassen sollte? Als Daponde sie wecken wollte, war er zerrissen worden. Von wem?
    »Weckt nicht die Schrecken ihrer Träume!« hatte der Inka-Priester verlangt. Und Dapondes letzte Worte waren gewesen: »Wecken Sie …«
    Machu Picchu nicht , fügte Dorian in Gedanken hinzu. Er kam zu der Ansicht, daß man Machu Picchus Träume vorerst nicht stören sollte.

    Sie hatten Jean Daponde begraben, das heißt, das, was von ihm übriggeblieben war. David Astor war wieder in die blutbefleckte Mönchskutte geschlüpft und hatte die Grabrede gehalten. Es war bezeichnend für ihre Unsicherheit und die Angst vor der unbekannten Gefahr, daß sie auch während der kurzen Trauerfeierlichkeiten ihre Waffen nicht abgelegt hatten.
    Dorian beschloß danach, die Situation auszunutzen, um die Männer dazu zu bewegen, dieser Inka-Stadt, auf der der Fluch eines Dämons lastete, den Rücken zu kehren. Aber obwohl den Männern die Angst in den Knochen saß, war ihre Gier nach Gold größer. Bei einer Abstimmung stellte sich heraus, daß nur er selbst und Sacheen für eine Rückkehr in die Zivilisation waren. Die anderen brachten mannigfaltigste Gründe und Argumente vor, um hierbleiben zu können.
    »Ich habe Hunderttausende in diese Expedition gesteckt«, argumentierte Parker. »Einige meiner Freunde mußten ihr Leben lassen. Und wofür das alles? Daß ich jetzt mit leeren Händen zurückkehre? Wir haben etwas geschafft, was noch niemandem vor uns gelungen ist. Wir haben das Land El Dorado gefunden. Wir sind in der Inka-Stadt Manoa. Jetzt kann mich nichts davon abhalten, ihre Geheimnisse zu ergründen. Das ist sicherlich auch im Sinne der Wissenschaftler.«
    Der Anthropologe Abraham Coe, die Biologen James Rogard und James Wood und natürlich auch der Missionar David Astor, dem es die Inka-Kultur angetan hatte, stimmten zu.
    Elliot Farmer steckte seinen Stenogrammblock weg, klemmte sich den Schreibstift hinters Ohr und spuckte in weitem Bogen seinen Priem aus, während er sich den Cowboyhut ins Genick schob. »Ich habe den größten Knüller zu Papier gebracht, aber ich kann meine Aufzeichnungen auf den Lokus hängen, wenn ich sie nicht effektvoll abschließe. Wenn es sein muß, bleibe ich allein hier zurück.«
    »Auf mich kannst du zählen, Elliot«, sagte Jörn Geregaad. Der hünenhafte Däne mit dem von der Sonne gebleichten Blondbart, der wegen seines offenen Wesens allen sympathisch war, sprach auch diesmal ehrlich aus, was ihn zum Hierbleiben bewegte. »Wenn wir den Inka-Schatz finden, bin ich fein heraus. Ich brauche dann nie mehr wieder reiche abgetakelte amerikanische Witwen zu besteigen.«
    Elmar Freytag, den alle für einen deutschen Betrüger hielten, der sich vor brasilianischen Erpressern in den Dschungel flüchtete, schloß sich Geregaads Argumenten an.
    Arturo Pesce, den sie auch »Spaghetti« nannten, weil er
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