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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit
Autoren: Lisa J. Smith
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Mensch oder Dämon, er war stets eine beeindruckende Erscheinung. Und ob es mir gefiel oder nicht, er war mein Bruder. Es war das gleiche Blut, das durch unsere Adern floss. Wenn es mich nach England zog– lag es da nicht nahe, dass es ihm genauso ging?
    Ich blickte wieder in die Zeitung.
    Wer war Charlotte Dumont? Und wo war der Journeyman? Vielleicht würde ich mich auf die Suche danach machen, wenn ich in London nach der Besprechung mit dem Rechtsanwalt noch Zeit hatte. Das würde zumindest mein Unbehagen etwas dämpfen. Ich war mir ziemlich sicher, dass er Charlotte Dumonts Blut trank, aber wenn das der Gipfel von Damons schlechtem Benehmen war, hatte ich dann das Recht, irgendein Wort darüber zu verlieren? Und wenn er etwas Schlimmeres tat, nun… darüber würde ich mir den Kopf zerbrechen, wenn es soweit war.
    Auf dem Sitz gegenüber stach George gerade sein Messer in das Butterstückchen auf seinem Teller. So wohlhabend er auch war, an Tischmanieren mangelte es ihm. Aber sein bäuerliches Verhalten riss mich aus meinen Gedanken. Unsere Blicke trafen sich und ich spürte, dass George mein blaues Hemd mit den Grasflecken und meine schwarzen Hosen musterte. Es waren die besten Kleider, die ich besaß, aber ich wusste, dass ich darin wie ein Arbeiter aussah.
    »W enn wir in London sind, bringe ich Sie vielleicht zu meinem Schneider und lasse Ihnen ein paar Anzüge machen«, meinte George.
    »V ielen Dank, Sir«, murmelte ich. Wir näherten uns der Stadt, und die weite offene Landschaft füllte sich zunehmend mit kleinen Siedlungen niedriger Häuser. »A ber eigentlich würde ich nach der Besprechung die Stadt lieber allein erkunden. Verstehen Sie, ich habe Verwandte in London. Wenn Sie einverstanden sind, würde ich mir gern ein paar Tage freinehmen, um sie zu besuchen. Ich verspreche auch, den Zaun am unteren Ende der Weide zu flicken, sobald ich wieder zurück bin«, log ich. Ich hatte noch nie um freie Tage gebeten. Wenn George auch nur eine Sekunde zögerte, dann würde ich nicht gehen. Aber wenn er mir seinen Segen gab, würde ich es als Wink des Schicksals deuten, meinen Bruder zu suchen.
    »N un, warum haben Sie das nicht schon etwas früher gesagt, Junge?«, dröhnte George. »I ch habe mir Sorgen um Sie gemacht, so ganz allein auf der Welt. Es ist immer gut, Verwandte zu haben, selbst wenn man nicht mit ihnen auskommt. Denn letztendlich trägt man den gleichen Namen; man hat das gleiche Blut. Es ist gut zu wissen, was sie so treiben.«
    »D as nehme ich auch an, Sir«, erwiderte ich nervös. Wir bewegten uns auf dünnem Eis. Ich hatte ihm natürlich niemals meinen echten Nachnamen genannt. Stattdessen kannte er mich als Stefan Pine. Pine hatte ich nicht nur wegen seiner Schlichtheit gewählt, sondern auch, weil es Kiefer bedeutete und zugleich das Symbol für Beständigkeit war. Ein Hinweis auf meine wahre Natur. Vermutlich ebenso wie Damons persönliche Wahl seines Spitznamens.
    »S ie bekommen eine Woche frei«, sagte George.
    »V ielen Dank, aber das wird auf keinen Fall notwendig sein. Ich habe lediglich vor, meine Verwandten zum Tee zu besuchen. Und das auch nur, wenn ich sie finden kann. Aber ich danke Ihnen trotzdem«, fügte ich verlegen hinzu.
    »I ch sage Ihnen was«, entgegnete George und beugte sich verschwörerisch zu mir vor. »I ch werde Sie zu meinem Schneider bringen, Ihnen einige Anzüge kaufen und dann werden Ihre Verwandten große Augen machen.«
    »N ein, d…« Ich unterbrach mich. »J a, das würde mir gefallen«, sagte ich entschieden. Schließlich legte Damon so viel Wert auf Äußerlichkeiten, dass ich ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen würde. Ich wollte, dass er mich als einen Mann sah, der stolz auf sein Leben sein konnte. Damon mochte sich mit Lug und Trug in alle möglichen gesellschaftlichen Kreise einschleichen, aber es erforderte harte Arbeit, das Vertrauen von Menschen zu gewinnen, wie ich es getan hatte. Vielleicht konnte ich ihm sogar ein gutes Vorbild sein, eine leise Erinnerung daran, dass er kein bedeutungsloses Leben führen musste.
    »D as ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann, mein Sohn«, sagte George, bevor wir wieder in Schweigen verfielen. Die einzigen Geräusche waren das rhythmische Rattern des Zuges auf den Gleisen und das Schmatzen von George. Ich seufzte. Plötzlich fühlte ich mich eingeengt in unserem Abteil und wünschte, ich wäre in meinem Cottage, allein mit meinen Gedanken.
    »S ie sind heute sehr still, hm? Und gestern Abend auch
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