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0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans

0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans

Titel: 0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans
Autoren: Ich zerschlug die Bande des Satans (3 of 3)
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Blutspuren untersucht werden. Außerdem hatte Briggs deine Dienstpistole. Er hat sie natürlich gefunden und wollte sie am Montag bei uns abgeben, weil die Waffe den FBI-Prägestempel hat.«
    »Natürlich«, brummte ich. »Weiß er, was mit mir geworden ist?«
    »Noch nicht. Sie wissen beide nicht, daß du noch lebst und daß du schon wieder hier bist.«
    »Das trifft sich gut. Sitzen sie mit dem Rücken zur Tür?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich komme ganz leise hinein. Ich trete erst in Erscheinung, wenn du es für nötig hältst und mir ein Zeichen gibst.«
    »Großartig! Bis gleich.«
    Ich legte auf. Bevor ich das Vernehmungszimmer auf suchte, zupfte ich mit spitzen Fingern aus der blutgetränkten Jacke, die in meinem Jaguar gelegen hatte, meine Brieftasche heraus und suchte in der Seitentasche vergeblich das Geld, das darin gewesen war, als Randolph und Briggs über mich hergefallen waren. Es war nicht mehr da.
    Auf Zehenspitzen betrat ich das Vernehmungszimmer. Briggs und Randolph saßen, mit Handschellen aneinandergefesselt, auf zwei Stühlen vor dem Schreibtisch, auf dem eine einzige Bürolampe brannte. Hinter dem Schreibtisch saß George Baker, am Fenster stand Ben Jackson, und neben dem Schreibtisch lehnte Bloyd Evans an der Wand. Sie waren mitten in der Vernehmung und sandteh nicht einmal einen Blick zur Tür, als ich hereinschlich.
    »Also«, knurrte Baker mißmutig, »obwohl die Frau des Bundesanwaltes euch nach den Fotos aus unserem Archiv wiedererkannt hat, bestreitet ihr, daß ihr es wart?«
    »Wir bestreiten es entschieden«, plärrte der dicke Briggs.
    »Ihr habt auch Weethers nicht ermordet, den Sprecher der Geschworenen bei der Verhandlung gegen euch?«
    »Natürlich nicht!« rief der lange Randolph in arrogant-näselndem Tonfall.
    »Ihr habt Bundesrichter Douglas nicht überfallen?«
    »Nein. Wir verlangen unsere Freilassung!« kreischte Briggs.
    Baker tat, als müßte er nachdenken. Dann erhob er sich und gab den beiden Kollegen einen Wink. Sie gingen schweigend ins Nebenzimmer. Kaum fühlten sich die beiden Gangster allein, da raunte Briggs leise:
    »Sie können uns nichts nachweisen! Gar nichts!«
    Das Zimmer lag im Halbdunkel, sobald man sich außerhalb des Lichtkreises von der Schreibtischlampe befand. Ich zog leise noch einmal die Tür hinter mir auf und gab ihr dann einen Stoß, so daß sie mit einem vernehmlichen Bums ins Schloß fiel.
    Die beiden wandten ruckartig den Kopf.
    »Briggs«, sagte ich halblaut und mit Grabesstimme. »Randolph!«
    »Huuu!« brüllte der Dicke. »Hilfe! Hilfe!«
    Baker, Evans und Jackson stürmten aus dem Nebenzimmer herein. Sie blieben wie angewurzelt stehen, als sie mich sahen. .
    »Sie haben mir Geld gestohlen«, erklärte ich mit tiefer, langgezogener Stimme.
    »Hundertvierzehn Dollar!« kreischte Briggs. »In meiner Brieftasche ist die Hälfte! Gebt sie ihm! Gebt sie ihm!«
    Briggs war mit den Nerven fertig. Daß er bei seinem beschränkten Geist außerdem abergläubisch war, wunderte uns nicht. Ihr Geständnis war nur noch eine Formalität. Dennoch brauchte es natürlich seine Zeit, bis es formuliert, getippt und von den beiden unterschrieben war. Und während dieser ganzen Zeit fiel mir etwas auf. Ich sagte es am Schluß zu George Baker:
    »Hast du es auch gemerkt?«
    »Ja. Sie schielen immer wieder auf die Uhr. Offenbar warten sie auf etwas. Aber auf was? Auf was, Jerry?«
    »Wenn man das wüßte«, brummte ich. Und dann ließ ich mir sagen, wo Krash vernommen wurde. Ich rief dort an.
    »Was Besonderes?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht, ob es etwas zu bedeuten hat«, erwiderte der Kollege, der dort die Vernehmung leitete. »Krash schielt dauernd auf die Uhr. Ich habe den Eindruck, als ob Krash auf irgend etwas Bedeutsames wartet.«
    »Also er auch«, brummte ich. »Danke.« Ich legte auf. Und sah auf die Uhr.
    Es war inzwischen kurz nach elf. Am Sonnabend, dem 16. Mai.
    ***
    Der schwarze Mercury kam sehr langsam zur Einfahrt herein und bog um die Ecke des Wohnhauses, als seine Scheinwerfer den Buick Phil Deckers und den alten Dodge von Polizeichef Snyder streiften. Die Bremsen des Wagens quietschten. Phil sah undeutlich in der fahlen Beleuchtung, die vom Armaturenbrett her auf den Fahrer fiel, daß offenbar nur ein einziger Mann im Wagen saß. Aber dieser Mann schien jeder Begegnung ausweichen zu wollen. Phil hörte, wie der Rückwärtsgang eingeworfen wurde. Im Nu stand er neben dem Fahrzeug. Das Fenster auf der Seite des Fahrers war fast völlig herabgekurbelt.
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