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0390 - Die CREST im Strahlensturm

Titel: 0390 - Die CREST im Strahlensturm
Autoren: Unbekannt
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zahllose Zwischenraumflüge - und er hatte plötzlich das Empfinden, als vermittelten ihm die Klänge der Sinfonie eine erste Ahnung von den kosmischen Zusammenhängen zwischen den verschiedenen Kontinua.
    Anderthalb Stunden verstrichen ohne daß der Großadministrator es bemerkte. Als die letzten Takte verhallten, lag er noch minutenlang reglos in seinem Schalensessel.
    Als er endlich die Augen öffnete begegnete er Atlans erwartungsvollem Blick.
    Rhodan seufzte und richtete sich auf.
    „Du hast mich nicht enttäuscht, Freund", sagte er leise. „Wahrhaftig, das sollte jeder hören, der noch an dem Sinn überlichtschneller Fernflüge zweifelt.
    Ich glaube, Gerasow trägt nicht weniger als wir dazu bei die Menschheit zu einer höheren Stufe des kosmischen Denkens zu erziehen."
    Atlan strahlte.
    „Eine phantastische Leistung, nicht wahr. Noch dazu, wenn man bedenkt, daß Edmondi Gerasow seit seinem achten Lebensjahr ein blinder, strahlenverseuchter Krüppel ist, der nur durch intensive Behandlung am Leben erhalten werden kann. Er hat niemals einen Linearflug erlebt."
    Der Großadministrator blickte den Arkoniden bestürzt an. Dann nickte er sinnend.
    „Vielleicht ist es das", murmelte er. „Vielleicht kann nur der so tief empfinden, der die Realitäten nicht kennt. Der Mann muß eine tiefe Sehnsucht nach den Sternen im Herzen tragen, Freund."
    Impulsiv sprang er auf.
    „Weißt du was, Atlan! Wenn wir wieder einmal auf der Erde sind und etwas Ruhe haben, werden wir Gerasow besuchen und ihm von unseren Raumflügen erzählen. Ich muß diesen Mann kennenlernen."
    Der Lordadmiral seufzte.
    „Vielleicht ist er dir dankbar, Perry, aber ich bezweifle es. Menschen wie er können durch die Schilderung der Realitäten nichts gewinnen. Gerasow hat den Zwischenraum so phantastisch beschrieben, daß jede Prosaschilderung dagegen blaß und verschwommen wirken muß."
    „Ja, wahrscheinlich hast du recht."
    Rhodan strich sich geistesabwesend übers Kinn.
    Dann fiel sein Blick auf die Uhr, und er erschrak.
    „Anderthalb Stunden. Wir haben eine Menge Zeit verloren. Das Schiff müßte unterdessen dicht am Zentrum der KMW stehen. Kommst du mit?"
    Er ging zur Tür.
    Atlan folgte ihm. Um seine Lippen spielte ein undefinierbares Lächeln.
    „Was sind anderthalb verlorene Stunden", flüsterte er zu sich selbst, „wenn man dafür eine halbe Ewigkeit gewonnen hat ..."
     
    *
     
    „Nach den Unterlagen der Baykalobos sind wir nur noch vierhundert Lichtjahre von der Sonne Huas entfernt, Sir", berichtete Merlin Akran, nachdem Rhodan sich neben ihm niedergelassen hatte.
    Die CREST Vwar vor wenigen Minuten in den Einstein-Raum zurückgekehrt und hatte sich erneut in den Ortungsschutz einer Sonne begeben.
    Laufend gingen Ortungs- und Meßergebnisse ein.
    Die Sonnendichte betrug in diesem Raumsektor 1,2 Lichtjahre. Näher an Huas heran wurde sie auf 0,5 Lichtjahre geschätzt. Ständig wirbelten - wenn auch für menschliche Zeitbegriffe unendlich langsam - gigantische Materiemengen aus dem rotierenden Kern der Kleingalaxis. Sie schufen einen breiten Ring leuchtenden Wasserstoffs außerhalb des eigentlichen Zentrumskerns und sonderten Ballungen ab, in denen man die Sternentstehung der verschiedensten Entwicklungsstufen deutlich beobachten konnte.
    „Es ist ein ähnlicher Vorgang wie in unserer Galaxis, Sir", berichtete der Chefastronom. „Das Zentrum der KMW fängt die >Abfälle< der Galaxienbildung ein, die als Halo die ganze Satellitengalaxis umgeben, aber die Tendenz zeigen, zu den beiden Polen des Kerns zu strömen. Innerhalb des Kerns wird die Materie aufgeheizt, teilweise auch >veredelt< und nach der Verdichtung abgeschleudert.
    Danach beginnt die Sternentwicklung. Am Ende steht die Freigabe der Materie als Folge von Supernovae und das erneute Eingliedern in den Zyklus der Evolution, wobei die schweren Elemente von Stufe zu Stufe zunehmen."
    „Und welche Rolle spielt dabei die Entwicklung intelligenten Lebens auf den Planeten?" fragte der Großadministrator.
    Der Chefastronom lächelte ironisch.
    „So gut wie überhaupt keine, Sir. Schließlich ist alles Leben nur eine zeitlich eng begrenzte Begleiterscheinung in der Entwicklung des Sternenabfalls, der Planeten also. Vom Standpunkt des Universums betrachtet also nicht mehr als eine Kinderkrankheit, die es gesetzmäßig durchmacht."
    „Derartige Theorien kenne ich zur Genüge", erwiderte Perry Rhodan mit unbegründeter Schärfe.
    „Von Ihnen hoffte ich etwas Besseres zu
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