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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gierig nach ihm bogen.
    Dann setzte er sich wieder hinter das Lenkrad und ließ den Rückwärtsgang bedächtig kommen. Mit leichtem Ruck spannte sich das Seil. Dann zog der weiße Cadillac Nicoles BMW vorsichtig auf die Straße zurück. Ein kratzendes, mahlendes Geräusch erklang. Der tiefhängende Auspufftopf scharrte über den Asphalt.
    Den und die dazugehörigen Rohre würde man wohl erneuern müssen, da führte nichts mehr daran vorbei. Wichtiger war, daß die Ölwanne nicht beschädigt worden war. Zamorra spähte unter den tief liegenden Wagen. Unter dem Motorraum war alles recht trocken geblieben. Auch im Gelände gab es keine Ölrückstände.
    Erleichtert atmete Zamorra auf.
    Pascal stoppte ab, als der BMW wieder ordentlich auf der Straße stand. Er stieg aus und grinste. »Sieht gut aus, wie? Flach und schnittig… bloß habe ich mir ein tiefergelegtes Sportfahrwerk doch immer ein wenig anders vorgestellt. Du solltest ’ne Tuning-Firma eröffnen, Zamorra.«
    »Sieh du nur zu, daß du nicht eines auf die Nase kriegst«, drohte Zamorra scherzhaft. »Los, pack die Ersatzräder aus. Ich versuche, den Wagenheber unter dieses Pfannkuchen-Coupé zu bekommen.«
    Es wurde schwierig, aber er schaffte es, den Wagen auf einer Seite so weit zu heben, daß die defekten Felgen abmontiert und die anderen mit der Winterbereifung aufgeschraubt werden konnten. Schwieriger wurde es auf der anderen Seite, da der Wagen hier jetzt natürlich noch tiefer durchhing. Aber mit vereinten Kräften ging es. Innerhalb einer halben Stunde war das Coupé wieder fahrbereit. Zamorra lenkte den Wagen ein Stück von der Unfallstelle fort.
    »Dann können wir das Gras ja jetzt niederbrennen«, sagte Renoir und rieb sich eifrig die Hände. »Wir hatten nur noch darauf gewartet, daß Sie kommen und den Wagen holen.«
    Zamorra nickte.
    Er zog sich mit Pascal etwas zurück. Sie sahen den Vorbereitungen skeptisch zu. Zamorra glaubte nicht daran, daß sich das Problem so einfach würde lösen lassen. Vor allem brachte das Feuer ihnen keine neuen Erkenntnisse.
    Jemand schüttete Kerosin über die Ränder des betroffenen Gebietes. Dann wurde die Flüssigkeit in Brand gesetzt. Innerhalb von Sekunden flammte es grell auf, zog sich ein Feuergürtel um die Kernfläche. Gluthitze breitete sich aus. Eine fette schwarze Qualmwolke stieg auf.
    Dann kam der Schrei, den Zamorra nur in seinen Gedanken wahrnehmen konnte.
    Sammael!
    ***
    Nicole Duval war unterwegs, um Raffael zu helfen. Er sollte sich nicht unbedingt mehr abrackern als unbedingt nötig. Sie konnte ihm einige Teile abnehmen, so daß er nicht alles tragen mußte.
    Sie sah ihn an der Sitzgruppe hantieren. Und sie sah Fenrir, den Wolf.
    Der graue Räuber kam aus dem Haupttrakt und verhielt zögernd.
    Irgendwie hatte Nicole das Gefühl, daß etwas nicht stimmt. Woher dieses Gefühl kam, konnte sie sich nicht erklären, aber sie war sicher, daß sie sich darauf verlassen konnte.
    Höchste Gefahr!
    Da hetzte Fenrir los. Mit großen, kräftigen Sprüngen - eigentlich zu kräftig für seine durch die zahllosen Ameisenbisse hervorgerufene Schwäche. Und sein Ziel war Raffael Bois.
    Nicoles Schrecksekunde war kurz. Sie begriff im gleichen Moment, in dem Fenrir loshetzte, daß das kein Spaß war.
    Zuweilen gefiel der Wolf sich zwar darin, seine Umgebung zu erschrecken und Leute rein zum Vergnügen anzuspringen oder in den Pool zu stoßen. Nicole war wie auch Zamorra schon einige Male Opfer dieser Späße geworden; Fenrir fand immer wieder eine Chance, wenn jemand abgelenkt war…
    Aber mit dem alten Raffaael hätte er sich einen solch derben Scherz niemals erlaubt.
    Das hier war ein gezielter Angriff.
    Nicole rannte ebenfalls los.
    »Raffael!« schrie sie. »Aufpassen -Überfall!«
    Der alte Mann drehte sich. Seine Augen wurden groß. Er sah Nicole heranstürmen, und im nächsten Moment geriet der rennende Wolf in seinen Blickwinkel. Raffael begriff nicht so ganz, aber er erkannte, daß er in Gefahr war - und sprang zur Seite. So erwischte Fenrir ihn nur zum Teil, verfehlte den Hals des Mannes, den er eigentlich treffen wollte, um ihm die Kehle durchzubeißen. Raffael stürzte. Der Wolf schnellte an ihm vorbei. Stoff riß, wo die Krallen ihn zerfetzten.
    Dann war Nicole heran.
    Sie warf sich förmlich auf das große Tier. Ihr Griff saß traumhaft genau, trotz der Schnelligkeit, mit der alles gehen mußte. Sie bekam Fenrir am Maul zu fassen und packte so zu, daß sie ihm die Kiefer sperrte. Das offene Maul mit
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