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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hielt an, wiederholte sich immer wieder. Sie flog mit ausgebreiteten Schwingen. Längst hatte sie das Gebäude verlassen. Niemand bemerkte es. Nicole und Raffael befanden sich auf der Rückseite, und sonst war niemand da. Nadine erreichte die Umfassungsmauer. Sie fand die Stufen, die auf den umlaufenden Mauergang hinauf führten, über das große Tor hinweg. Sie stieg hinauf, Oben blieb sie stehen. Sie glaubte in großen Höhen zu fliegen, ihre Kreise zu ziehen. Der Traum gaukelte es ihr vor.
    Sie stand jetzt über dem Tor, über der Zugbrücke. Sie konnte ihr Reich weiträumig überblicken. Sie sah zwei weiße Autos herankommen. Sie bewegten sich die Serpentinenstraße hinauf zum Château. Ein weißer BMW und ein weißer Cadillac.
    Nadine Lafitte richtete sich hoch auf.
    Die beiden Autos erreichten die Zugbrücke. Sie stoppten ab. Nadine sah die Insassen aussteigen. Zwei Menschen.
    Jetzt ! befahl das, was von Sammael in ihr war. Jetzt töte dein Opfer !
    Der große schwarze Vogel - Nadine - stürzte sich auf Zamorra hinab, um den Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
    ***
    Zamorra fuhr mit Nicoles BMW vorweg. Der Wagen wies außer den Rissen im Auspuff zu seiner Erleichterung keine weiteren Schäden auf. Es gab nicht einmal Kratzer im Lack, was ihn ein wenig verwundert hatte. Aber der Auspuff röhrte jetzt hundserbärmlich. Da mußte sehr schnell etwas geschehen. Zamorra hoffte, daß wenigstens der Katalysator unversehrt geblieben war. Sonst konnte die ganze Sache recht teuer werden.
    Plötzlich sah er eine Bewegung über dem Torbogen der Zugbrücke. Er stutzte. Eine junge Frau richtete sich da oben hoch empor. Sie war lediglich mit einem knappen Slip bekleidet, soviel konnte Zamorra sofort erkennen.
    Nicole war es nicht.
    Nadine Lafitte!
    Was machte sie dort oben, zum Teufel? Sie breitete die Arme aus und bewegte sie, als wären sie Flügel…
    Zamorra stoppte den BMW auf der Zugbrücke und sprang aus dem Wagen. »Nadine«, rief er die junge Frau an. Sie mußte den Verstand verloren haben, fast nackt dort oben herumzuturnen…
    Da beugte sie sich vor…
    »Nein!« schrie Zamorra. »Nicht -nicht springen!«
    Aber da ließ sie sich bereits fallen, stürzte direkt auf ihn herab.
    ***
    Der Dämon fühlte, daß ein großer Teil des infizierten, veränderten Bereiches zerstört worden war. Aber das bedeutete nichts. Er hatte ja sein Ziel fast schon erreicht. Er hatte seine »Agenten« in die Bastion des Feindes eingeschleust. Das war der eigentliche Zweck gewesen. Ein »Agent« befand sich noch draußen, aber unmittelbar vor dem Tor, und zahlreiche neue waren an diesem Vormittag entstanden. Es würde noch viele Stunden dauern, bis sich bei diesen der Erfolg einstellte, äber der Dämon hatte Zeit.
    Der Blasse hoffte, daß er mit geringstem Einsatz und geringster Gefährdung für sich selbst den größten Feind unschädlich machen konnte.
    Er brauchte doch selbst nicht mehr in Erscheinung zu treten. Die Zeit seiner Aktionen war vorbei. Er wartete nur noch. Das, was er geschaffen hatte, vermehrte sich fast von selbst.
    Es bedeutete wenig, daß die große Fläche am Fluß mit Feuer gerodet worden war.
    ***
    Wie ein Stein stürzte Nadine Lafitte in die Tiefe!
    Auch Pascal, der hinter Zamorra fuhr, hatte sie gesehen. Bestürzt hätte er fast vergessen, zu bremsen und wäre um ein Haar auf den stoppenden BMW aufgefahren. Er sah, wie Zamorra aus dem Wagen sprang, und er sah, wie Nadine sich nach vorn fallen ließ und stürzte!
    Pascal war wie gelähmt.
    Er konnte einfach nichts tun. Er saß im Wagen und er war zu weit entfernt. Selbst wenn er sofort nach draußen sprang - er konnte Nadine nicht mehr auffangen. Es waren doch nur rund sieben oder acht tödliche Meter…
    Weniger als eine Sekunde…
    Pascal Lafitte schloß die Augen. Er glaubte den gellenden Schrei zu hören, mit dem Nadine stürzte, aber sie schrie nicht! Er bildete sich den Schrei nur ein. Sie fiel völlig -lautlos, ruderte dabei mit den Armen, als könnte sie fliegen. Und dann…
    Als Pascal die Augen wieder öffnete, war alles vorbei.
    Zitternd tastete er nach dem Türgriff, öffnete ihn. Aber er schaffte es kaum, auszusteigen. Er mußte sich mit beiden Händen festhalten, wandte den Kopf ab, um das Furchtbare nicht sehen zu müssen und klammerte sich dabei verzweifelt an die Hoffnung, daß Nadine nicht tot war, daß sie nur verletzt war…
    Aber so, wie sie heruntergekommen war, konnte sie den Sturz kaum überlebt haben…
    Langsam drehte Pascal den Kopf.
    Da
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