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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1
Autoren: Jason Dark
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zu haben. Es fehlte einfach der normale Druck der Luft, dem ein menschlicher Körper ausgesetzt worden ist.
    Ich stand im Zeitloch…
    Und ich kämpfte.
    Diesmal nicht mit normalen Waffen oder mit einem körperlichen Einsatz, wie ich es eigentlich gewohnt war. Nein, rein geistige Kräfte mußte ich einsetzen, damit es dem Würfel gelang, die Zeiten wieder in die Reihenfolge zu bringen.
    Nur dieser eine Gedanke beschäftigte mich. Er nahm mein gesamtes Ich ein.
    Es gab keinen Körper mehr. Nur dieses Ich war vorhanden, vielleicht war ich, ohne es bewußt zu merken, in eine andere Form der Materie übergegangen.
    Leider drohte die Gefahr auch von einer anderen Seite.
    Da kamen die Schergen.
    Und sie waren bereits verdammt nahe. Ihre Äxte wippten im Gleichklang der Schritte. In den brutalen und wüsten Gesichtern mit den abgestumpften Augen regte sich nichts, als sie mich fixierten, der ich dastand und meine Hoffnung auf den rotvioletten Gegenstand zwischen meinen Händen setzte. Es mußte mir gelingen, die Zeiten wieder zu ordnen, sonst konnte ich mit meiner Existenz abschließen. Ich würde in der Vergangenheit getötet und in der Gegenwart zur Leiche werden.
    Pervers war so etwas.
    Sie waren da.
    Der Würfel zwischen meinen Handflächen schien zu glühen. Er war voll aktiviert worden, und dennoch fühlte er sich nicht heiß oder warm an. Er hatte seine Temperatur behalten.
    Die Schergen wollten mich überhaupt nicht foltern, sondern gleich killen. Das bemerkte ich, als sie ihre kräftigen Arme hoben, um die Klingen der Beile in meinen Körper zu wuchten.
    Ich hatte es noch immer nicht geschafft.
    Plötzlich hörte ich etwas wie aus weiter Ferne. Ein Ruf, ein Schrei, ein Wort.
    Topar, hatte dort jemand gerufen!
    ***
    Die Zeitbrücke brach zusammen!
    Fünf Sekunden blieben dem Chinesen, um eine Lösung aus dieser schier unmöglichen Lage zu finden.
    Fünf Sekunden, in denen diejenigen, die der Ruf erreicht hatte, sich nicht bewegen konnten und es nur dem Rufer selbst gelang, seine normalen Tätigkeiten fortzusetzen.
    Die Pistole hatte Suko verloren, seine Peitsche half ihm nicht viel, der Stab reagierte nur auf die bestimmte Zeitspanne, und Suko war noch immer unter dem Balken eingeklemmt.
    Er zerrte wie wild, wollte sein Bein unbedingt hervorziehen, aber er bekam es nicht völlig unter dem Balken weg.
    Dabei hatte er seinen Körper gedreht, der Blick war in eine andere Richtung gefallen, und Suko sah nicht weit entfernt die Waffe liegen, die er mitgenommen hatte.
    Es war die Axt!
    In Griffweite lag sie da.
    Der Chinese packte zu, als wäre sie der letzte rettende Strohhalm für ihn, und das mußte auch so sein, denn als er den Arm mit der Axt hochgerissen hatte, waren die fünf Sekunden vorbei.
    Jetzt lief alles wieder normal.
    Und Kamikaze wollte werfen. Er hatte seine rechte Hand mit dem Messer zwar erhoben gehabt, aber noch kein Ziel gefunden.
    Vielleicht benötigte er noch eine halbe Sekunde, genau die Zeitspanne rettete Suko, denn er war um den berühmten Bruchteil schneller.
    Sehr viel Kraft hatte er in seinen Wurf gelegt. Möglicherweise alles, was er momentan aus seinem Körper herausholen konnte. Er schaute dem wirbelnden und fliegenden Mordinstrument nach, das exakt ins Ziel hieb.
    Kamikaze wurde erwischt.
    Irgendwo zwischen Schulter, Brustseite und Hals, so genau sah Suko das nicht, weil sich der Killer nach hinten bewegte und sich noch drehte, so daß er dem Inspektor den Rücken zuwandte.
    Er brach zusammen.
    Dicht vor der entsetzten Uta Gerber berührte er den Boden und schaffte es, sich trotz seiner fürchterlichen Schmerzen auf Händen und Füßen abzustützen.
    Nicht nur Suko atmete erlöst auf, auch die Frau stieß die Luft aus.
    Dazwischen hörten sie das Stöhnen des verletzten Killers, der versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, schaffte es aber nur, sich hinzuknien.
    Und so ruckte er herum.
    Sein Messer hatte er verloren. Er starrte Suko aus blutunterlaufenen Augen an, während die Schneide der Axt in seinem Körper steckte und Blutfäden aus der Wunde rannen.
    »Noch nicht!« keuchte er, »noch bin ich nicht tot. Ich…« Er hob die Hand, sein Gesicht verzerrte sich, und er umklammerte tatsächlich den Griff der Waffe, um sich diese aus der Brust zu reißen.
    Das geschah nicht mehr, denn nun griffen seine Helfer ein. Es waren der Spuk oder Samaran, vielleicht auch beide. Jedenfalls senkte sich plötzlich etwas Schwarzes herab, das Ähnlichkeit mit einer Wolke hatte.
    Es war der Spuk.
    In
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