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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1
Autoren: Jason Dark
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unten.
    Kamikaze kam wieder hoch. Er stierte Suko haßerfüllt an.
    »Okay«, sagte er nur, »okay, du hast es nicht anders gewollt. Du wolltest wohl nicht hängen, wie? Ich habe dafür Verständnis, kann aber deinen Wunsch nicht berücksichtigen.«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als er in die Tasche griff und eine dünne Schnur hervorholte.
    Suko konnte sie genau erkennen, und er dachte wieder an den Toten, den er und John oben am Eingang gefunden hatten. Dieser Mann war erdrosselt worden, wahrscheinlich durch die gleiche Schnur, die Kamikaze eben hervorgeholt hatte.
    Sie war sehr widerstandsfähig. Kamikaze hatte sie zweimal um seine beiden Gelenke gewickelt und zog sie vor Sukos Augen stramm. Es entstand dabei ein typisches Geräusch, das Sukos Nerven nicht gerade zuträglich war. Wenn er noch etwas retten wollte, mußte er schnell handeln.
    Am besten versuchte er es mit einer Kugel. Richtig gezielt, würde sie den Killer stoppen können.
    Sukos Hand tastete bereits nach der Waffe, aber Kamikaze war schneller.
    Er stand längst auf den Beinen, hatte sich ein wenig gebückt und schlich auf den Inspektor zu.
    »Keine Chance mehr, du gelber Affe«, sagte er leise.
    »O doch, du Mörder!«
    Es war nicht Suko, der gesprochen hatte, sondern eine Frau, die nahe des Blutgerüstes stand.
    Uta Gerber!
    ***
    Und ich sah den Würfel!
    Den echten wohlgemerkt, denn vor mir stand Akim Samaran, der ihn ebenso zwischen seinen Handflächen festgeklemmt hielt wie ich den meinigen. Wie viele Schritte trennten uns?
    Genau wußte ich es nicht zu sagen. Vielleicht waren es fünf, möglicherweise auch nur vier. Es ist wirklich seltsam, über welche Lappalien man in einer so entscheidenden Situation nachdenken kann. Hatte ich mir überhaupt gewünscht, ihm gegenüberzustehen?
    Im Prinzip ja, und ich wartete auch weiterhin ab, wie er reagieren würde.
    Noch tat er nichts.
    Aber ich sprach ihn an. »Du hast den Würfel bekommen, wie ich sehe?«
    »Natürlich.« Bei der Antwort zeigte er ein breites Grinsen. In seinen Augen flackerte es unruhig.
    »Hat ihn der Spuk dir überlassen?«
    »Auch das. Damit siehst du, welch ein Verhältnis ich zu ihm habe. Ich stehe mit ihm auf gutem Fuß, und er hat mir einen folgenschweren Auftrag gegeben, denn durch die Kraft des Würfels ist es mir gegeben, dich zu vernichten.«
    »Glaubst du?«
    »Ja.«
    »Und was halte ich zwischen den Händen?«
    Er schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich bin nur gespannt, welcher von beiden Würfeln stärker ist.«
    »Ich auch.« Allmählich kam mir die Chose vor wie eine billige Schmierenkomödie. Kaum zu glauben, daß es blutiger Ernst war und es um Leben und Tod ging.
    Er redete weiter. Ich hatte das Gefühl, als wollte er einen Triumph auskosten, als er sagte: »Du bist reingefallen. Ich habe dich in dieses Verlies gelockt, um dir einen würdigen Platz zum Sterben zu geben. Diese Umgebung ist richtig. Die Anrufe, das Auftauchen der Wachsfigur, die du besiegt hast, wie ich vermute und es auch gewollt habe, das alles findet sich zusammen und wird zu einem wahren Meisterwerk meiner Improvisationskunst. Du bist verloren, Sinclair, denn ich kam nicht allein, wie du dir sicherlich vorstellen kannst. An Kamikaze ist bisher noch jeder gescheitert, wenn der es gewollt hat. Dein Partner hat es verstanden, den Würfel vor uns in Sicherheit zu bringen, aber nur einmal. Mehr geht nicht, denn hier übernehmen wir die Regie, und wir besitzen zahlreiche Helfer, da die Puppen allein auf mein Kommando hören. Wir ziehen den Kreis enger und enger. Du wirst eingekesselt und nicht mehr ein noch aus wissen.«
    »Mir sind deine Wachsfiguren begegnet«, erwiderte ich. »Und ich lebe noch, wie du siehst.«
    »Ich habe es bemerkt. Ich wußte, wie du gegangen bist und daß wir aufeinandertreffen würden. Das alles habe ich einkalkuliert, denn der richtige Kampf beginnt jetzt, Geisterjäger. In diesem Augenblick!«
    Er hatte nicht gelogen, denn ich spürte, wie Akim Samaran die Kraft des Würfels gegen mich einsetzte…
    ***
    »O doch, du Mörder!« hatte die Frau gesagt und allein durch ihre Worte dem Chinesen wieder einen Adrenalinstoß versetzt, der die Hoffnung in seinem Körper aufflammen ließ.
    Und Kamikaze stoppte.
    Er hatte sich bereits auf dem Weg zu seinem Opfer befunden, als er kurz einhielt, sich drehte und seinen Oberkörper dabei aufrichtete, so daß er die Frau direkt anschauen konnte.
    Auch Suko schaute zu ihr hin.
    Gesehen hatte er sie bisher noch nicht, aber er wußte
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