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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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Weiteres als hoch bezahlter Spezialist in die Gang eintreten können.
    ***
    Um halb sieben Uhr am nächsten Morgen traf ich Phil an der Kaffeebar des FBI-Gebäudes. Er war noch nicht rasiert und übernächtigt.
    »Erfolg?«, fragte ich.
    »Wenig. Die Leute wurden alle vorher vom CIC genau unter die Lupe genommen. Auch jetzt noch unterliegen sie einer Routineüberwachung. Über keinen ist etwas Nachteiliges bekannt.«
    »Unter diesen 34 Personen muss einer sein, der mit den Verbrechern unter einer Decke steckt«, stellte ich fest. »Was ist mit diesem Ned Hartwick?«
    »Er wurde vor fünf Monaten von der Armee entlassen«, berichtete Phil. »Da er neun Jahre gedient hat, hatte er Anspruch auf eine staatlich vermittelte Stelle. Er wurde vier Wochen später an Cortland empfohlen und dort eingestellt.«
    »Als Lagerleiter hat er nicht unbeträchtliche Möglichkeiten, die Papierballen aus dem Haus zu schmuggeln. Wir werden ihn etwas genauer ansehen. Ist er verheiratet?«
    »Nein, eingefleischter Junggeselle.«
    »Hobbys?«
    »Autos und Pokern. Er war der beste Spieler seiner Einheit. Einmal hat er einem Sergeant den vollen Monatslohn abgeknöpft.«
    »Gut, in einer Stunde starten wir. Ich will doch wissen, was Hartwick von uns hält.«
    Phil verschwand in den Duschräumen, wahrend ich mich über den neuen Stand der Fahndung unterrichten ließ.
    Burt Abbots war noch immer nicht gefasst worden.
    Schweigend fuhren wir nach Stamford, denselben Weg, den ich gestern genommen hatte. Es war ein warmer Sommertag, der die Leute zu Tausenden an den Strand trieb.
    »Jetzt vierzehn Tage Ferien und dann Urlaub«, seufzte Phil.
    »Brauchst dich nur wegen Unfähigkeit vom Dienst befreien zu lassen«, stichelte ich.
    »Damit du die Lorbeeren allein erntest«, sagte Phil entrüstet. »Kommt gar nicht infrage.«
    Mit meinem Ausweis kamen wir ohne Aufenthalt durch die Absperrungen. Der Pförtner der Stamford Paper Mill erkannte mich wieder.
    »Wo finde ich Hartwick?«, erkundigte ich mich bei ihm.
    »In der Kantine. Es ist gerade Frühstückspause.«
    Die Kantine war ziemlich voll. Ich ließ mir von einer der Serviererinnen Ned Hartwick zeigen.
    Es war ein bulliger kleiner Mann mit Vierkantschädel und militärischer Bürstenfrisur. Er kaute an einem Schinkensandwich. Wir ließen uns an dem Tisch nieder.
    »Neu hier?«, fragte der Mann und kaute weiter.
    »Nur für kurze Zeit. Sozusagen auf Gastspiel«, sagte ich.
    »Und was für eine Art Gastspiel gebt ihr?«
    »Poker«, grinste ich freundlich. »Wir suchen den dritten Mann.«
    »Wie kommt ihr da auf mich?«
    Er wirkte plötzlich zugeknöpft wie ein Seemann bei Sturm. Sein Blick verriet Misstrauen.
    »Irrtum, wir kamen nicht auf Sie. Ich habe nur eine Frage beantwortet.«
    Hartwick fühlte sich überrumpelt. Er beschäftigte sich intensiv mit seinem Sandwich und dem Kaffee.
    Als er abrupt aufstehen wollte, hielt ich ihn auf.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, Mr. Hartwick, schauen wir uns bei Ihnen etwas um. Wir sind Cotton und Decker vom FBI.«
    So scharf ich ihn auch beobachtete, ich konnte keine Regung in dem harten Gesicht feststellen. Er hob nur fragend eine Augenbraue, dann nickte er stumm.
    Wir folgten ihm über den Hof zu einem breiten Aluminiumgebäude. Durch eine schmale Pforte betraten wir den Lagerraum.
    In Blechkisten, die allesamt versiegelt und verlötet waren, stapelte sich das kostbare Papier bis unter das Dach. Jede Kiste war mit einer großen Nummer und etlichen Kontrollstempeln versehen. Außerdem hingen in einer Plastikhülle jeweils an den Griffen detaillierte Angaben über Menge, Herstellungstag und Verschickung.
    Hartwick arbeitete in einem Glaskasten, von dem aus er die ganze Halle überblicken konnte. Drei Mann waren außerdem im Raum beschäftigt.
    Sie besorgten das Einpacken in die Kisten und verluden diese dann auf die gepanzerten Transportwagen.
    Eines dieser Ungetüme parkte mitten in der Lagerhalle. Die beiden Fahrer, mit Pistolen bewaffnet, lehnten an den vorderen Kotflügeln und unterhielten sich.
    Argus Transport stand in großen Lettern auf den graublau gestrichenen Türen.
    Unaufgefordert legte uns Hartwick die letzten Versandpapiere vor. Dann erklärte er uns, wie die Buchführung arbeitete. Jeder Ballen wurde etliche Male gezählt, notiert, plombiert und dann erst verladen.
    Ausschuss wanderte sofort in den Zerreißwolf, sodass auch hier kein Missbrauch getrieben werden konnte.
    Mit den Spezialtransportern wurden die Papierballen nach Washington in die
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