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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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bringen.
    Wir fingen bei dem Buchstaben A an. Die registrierten Verbrecher New Yorks waren mit ihren Prachtfotos vertretten, meistens mit einer fünfstelligen Nummer auf dem quer gestreiften Hemd.
    Mindestens 2000 Jahre Zuchthaus waren pro Band hübsch vereinigt.
    Obwohl die Alte sich am Anfang noch mit Misstrauen an die Aufgabe gemacht hatte, siegte doch bald die Neugier. Interessiert verfolgte ich ihre Blicke, die über die Bilder huschten.
    Wir hatten schneller Erfolg, als ich zu hoffen gewagt hatte. Ich sah das Aufblitzen ihrer Augen und den Triumphzug um ihren Mund.
    Mit einem Satz war ich neben ihr und sah ihr über die Schulter.
    »Nun, welcher ist es?«
    »Wieso wissen Sie, dass ich ihn schon entdeckt habe?«, fragte sie erstaunt.
    »Mein Genie«, erklärte ich bescheiden.
    Sie tippte auf den zweiten Namen von unten.
    »Burt Abbots also«, stellte ich zufrieden fest. »Kein Unbekannter für uns.«
    »Bei mir nannte er sich allerdings Bonnie Ashborn«, warf sie ein.
    »Diese Brüder wechseln ihre Namen wie unsereiner das Hemd.«
    Ich schrieb mir bereits die Aktennummer raus, unter der alle uns bekannten Einzelheiten abgelegt waren.
    »Bekomme ich jetzt mein Geld?«
    »Selbstverständlich.« Ich gab ihr einen Zehndollarschein. Hoffentlich erkannte die Spesenkasse diese Ausgabe an.
    »Noch etwas«, rief ich ihr nach, »sollte Abbots noch einmal auftauchen, rufen Sie uns an. Er ist ein gefährlicher Gewaltverbrecher.«
    Sie nickte eifrig und war schon um die Ecke.
    Zufrieden klappte ich den Bildband zu. Dann ließ ich mir vom Aktenarchiv die Unterlagen kommen.
    Phil platzte mit einer Neuigkeit herein.
    »Ich habe die City Police in Stamford von dem Mordversuch an dir verständigt. Eben kam die Nachricht, dass sie den Nash gefunden haben. Er wurde heute Vormittag am Ortsrand einem Vertreter gestohlen.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Alles abgewischt, am Wagen fanden sie nur die des Besitzers. Unter dem Sitz aber fand die Polizei einen Ladestreifen für eine automatische Pistole. Daran prangten zwei Prints.«
    Die Akte Abbots wurde gebracht. Wir vertieften uns in sie.
    »Die Prints von dem Ladestreifen aus Stamford stammen von einem gewissen Burt Abbots«, sagte der Kollege.
    »Na, dann schließt sich ja der Kreis«, meinte ich und bedankte mich.
    »Heiß«, sagte Phil nachdenklich. »Die Spur ist noch so heiß wie ein eben ausgetretenes Holzkohlefeuer.«
    »Das gleich wieder aufflackern kann«, sagte ich nachdenklich. »Es heißt jetzt aufpassen wie die Feuerhüter im Nationalpark. Wir müssen die schädliche Glut austreten, bevor sie weiteren Schaden stiften kann.«
    »Fahndung?«
    »Ja, Großfahndung wegen Mordversuchs. Kein Wort in dem Rundschreiben von dem Falschgeld.«
    »Die werden sich wundern, dass wir ihnen so schnell auf die Spur gekommen sind«, meinte Phil lächelnd.
    »Vor allem will ich sie nervös machen. So begehen sie am ehesten einen Fehler«, sagte ich.
    Abbots würden wir bald haben. Er war weder intelligent noch gerissen. Aus den Unterlagen ging klar hervor, dass er bis jetzt immer im Auftrag gehandelt hatte.
    Wenn wir ihn hatten, kamen wir vielleicht dem Drahtzieher auf die Spur. Demjenigen, der es fertigbrachte, aus einer der bestgehüteten Fabriken Notenpapier zu stehlen und damit Geld in Mengen zu drucken.
    Ich war überzeugt davon, dass Tioga nur einer der kleinen Verteiler war. Es existierten bestimmt noch mehr dieser unauffälligen Geschäfte.
    Die Großfahndung nach Burt Abbots lief um 16 Uhr 30 Ostküstenzeit, über acht Bundesstaaten und die gesamte FBI-Organisation an.
    Die lokalen Fernseh- und Rundfunk-Stationen wurden eingeschaltet. Alle Tageszeitungen erhielten eine genaue Beschreibung mit Foto. Das Hafengebiet von Stamford wurde gründlich durchgekämmt.
    Bis 22 Uhr Waren neunzehn Personen festgenömmen worden, doch Burt Abbots befand sich nicht unter ihnen.
    Phil hatte die Abendmaschine nach Washington genommen. Er setzte sich dort mit dem Personalreferat des Schatzministeriums in Verbindung. Sie gingen noch am selben Abend die Liste der Angestellten der Stamford Paper Mill gründlich durch und überprüften noch einmal alle Verdachtsmomente.
    Aus der Bibliothek hatte ich mir ein Nachschlagewerk über Geldfälschungen der letzten zwanzig Jahre besorgt. Alle großen Fälle waren darin verzeichnet, mit sämtlichen Tricks zur Herstellung und Vertrieb der Blüten.
    Spät nachts warf ich mich auf ein Feldbett und schlief sofort ein. Mit dem Wissen über die Blüten hätte ich ohne
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