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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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zweiten Gang, damit der Motor nicht aufheulte.
    Mit den vorgeschriebenen 50 Meilen rollten die Gangster auf den Mann zu, der in die Hocke gegangen war und das Ventil untersuchte.
    ***
    Kaum noch dreißig Schritt von dem Mann entfernt, gab Burt Vollgas. Der Wagen schoss vorwärts. Haarscharf hielt Burt auf die linke Seitenlinie des fremden Wagens zu.
    »Handbreit links«, brüllte Eddy und stützte sich mit den Händen ab.
    Beide Gangster hatten Sicherheitsgurte umgelegt, um den zu erwartenden Aufprall unbeschadet zu überstehen.
    Sie rasten jetzt mit auf jaulendem Motor an dem Wagen vorbei, genau auf ihr Opfer zu. Burt kniff die Augen zusammen, Eddy schloss sie ganz.
    Es gab einen harten Schlag, und sofort riss Burt das Steuer nach links. Er fing den Wagen ab, bevor er ins Schleudern geriet, und entfernte sich mit Vollgas.
    »Den können wir abhaken«, frohlockte Eddy zynisch, »das hat noch keiner überlebt.«
    Sie befanden sich auf einer Landstraße, auf der kein Verkehr herrschte, da sie nur ein Zubringer zu der Papierfabrik war.
    Eine halbe Meile weiter bogen sie ab und rumpelten über ein Bahngleis. An Lagerhallen vorbei steuerten sie den Wagen auf einen großen Schuppen zu.
    Die Tore standen offen.
    Burt fuhr hinein und ließ den Wagen in dem Gebäude stehen.
    Die beiden stiegen aus und verschwanden durch eine Seitenpforte. Im Schatten der Hallen drückten sie sich an den Wänden entlang und erreichten nach ein paar Minuten eine belebte Straße.
    Sie zwangen sich, langsam zu gehen. In einer schwarzen Aktentasche trug Eddy die Maschinenpistole und die Handgranaten.
    Lässig stiegen sie in einen parkenden Chevy, der so unauffällig war wie eine Fichte im Nadelwald.
    Sie tauchten im Verkehr unter, ohne dass ihnen jemand auch nur einen Blick nachgeschickt hätte.
    Äußerlich unterschieden sie sich in nichts von den Hunderten von ehrbaren Bürgern, die um diese Zeit und in dieser Gegend ihren Geschäften nachgingen.
    ***
    Mein sechster Sinn gab Alarm, als ich feststellte, dass ein Reifen platt war. Ich stoppte sofort, stieg aus und ging nach vorn.
    Im linken Vorderreifen war keine Luft mehr. Platt quetschte er sich unter die Felge.
    Ich bückte mich und griff zum Ventil. Es war locker.
    In die Stille des frühen Nachmittags hinein hörte ich einen Automotor aufheulen. Ich wandte den Kopf und sah einen schwarzen Wagen auf mich zurollen.
    Als der Wagen noch dreißig Yards entfernt war, erkannte ich den Plan. Der Wagen machte eine kleine Schwenkung in meine Richtung.
    Sie wollten mich auf die Hörner nehmen.
    Ich konnte nicht mehr zur Seite springen. Der Wagen war schon zu nahe. Immer näher kam das rasende Auto. Zwischen ihm und der linken Seite meines Jaguars war höchstens eine Handbreit Platz.
    Ich hechtete nach rechts und lag platt auf der Straße. Aus dem Schwung heraus quetschte ich mich halb unter den Wagen. Dann war der Nash auch schon heran.
    Irgendeine scharfe Ecke erwischte mein Hosenbein und riss den Stoff auf. Dann hörte ich einen metallischen Schlag und spürte, wie der Jaguar einen kleinen Ruck machte.
    In Sekundenschnelle war der Spuk vorüber. Ich lag immer noch auf die Straße gepresst und wagte kaum, mich zu rühren.
    Nach ein paar Atemzügen bewegte ich vorsichtig meine Glieder. Aufatmend stellte ich fest, dass nichts gebrochen war.
    Ich erhob mich und sah mir den Schaden an. Eine zerrissene Hose und ein zerschrammter Kotflügel waren das Ergebnis dieses Mordversuchs.
    Dass es ein geplanter und raffiniert vorbereiteter Mordversuch war, daran zweifelte ich keinen Augenblick.
    Ich brauchte nur eine Viertelstunde, um den Reifen zu wechseln. Dann konnte ich starten und weiterfahren.
    Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass die Verbrecher mich verfolgt hatten, als ich zur Paper Mill fuhr. Es war aber genauso gut denkbar, dass sie von einem Unbekannten erst auf den Plan gerufen worden waren, nachdem ich schon eingetroffen war.
    Das würde bedeuten, dass irgendjemand in der Fabrik zu der Gangsterbande gehörte. Gesehen hatten mich während der Besichtigung mindestens zwanzig Leute.
    Ein Telefonat genügte, um dann die beiden Killer auf den Plan zu rufen.
    Ich hatte jetzt die Gewissheit, auf der richtigen Spur zu sein. Denn dass ich verfolgt worden war, schloss ich nach einigem Nachdenken aus.
    Erstens konnte der Nash niemals die Geschwindigkeit mithalten, die ich unterwegs eingehalten hatte. Zum anderen wäre mir der Wagen bestimmt aufgefallen, wenn er mir längere Zeit gefolgt wäre.
    ***
    Phil
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