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0380 - Jagd auf die Teuflische

0380 - Jagd auf die Teuflische

Titel: 0380 - Jagd auf die Teuflische
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich nicht lieber gehen? Bis nach Caermardhin hinauf ist es eine schöne Strecke bergauf, und vielleicht haben die Höllischen inzwischen herausgefunden, was wir hier machen und überfallen dich. Dann könnte ich mir besser helfen als du dir.«
    »Was noch zu beweisen wäre«, konterte sie. Sicher, in einem Punkt hatte Tendyke recht: Wenn schon die DYNASTIE DER EWIGEN erfahren hatte, daß Su Ling von Amerika nach England gebracht wurde, und sie dann abfing und zu einer Art magischen Bombe machte, dann konnten auch die Höllenmächte erfahren haben, daß sich die gesuchte Chinesin inzwischen hier befand - im Gasthaus in Cwm Duad, und noch nicht hinter der Unangreifbarkeit der Mauern Caermardhins.
    »Aber es ist besser, wenn ich selbst gehe«, fuhr sie fort. »Amos kennt mich. Bei dir wird er dein ständiges Mißtrauen ihm gegenüber spüren, und vielleicht reagiert er dann ablehnend. Außerdem ist es besser, wenn du hier bleibst. Du kannst Su Ling eher schützen.«
    »Die Telepathinnen…«
    »Du vergißt, daß Uschi als Kämpferin ausscheidet, weil sie dein Kind in sich trägt«, fuhr Nicole ihn an. »Ein Grund mehr für dich, hierzubleiben und aufzupassen! Ich gehe selbst zu Merlins Burg. Wenn ich nur wüßte, wie wir dann in die Luft kommen…«
    »Darüber solltest du dir Gedanken machen, wenn du weißt, wo die Stelle ist«, empfahl Tendyke nüchtern. »Gut, vielleicht kann Amos etwas erreichen. Bestell ihm einen schönen Gruß von mir.«
    »Sei nicht so zynisch!«
    Nicole erhob sich und suchte nach ihrer Wetterjacke am Kleiderständer. »Ich fahre mit dem Wagen so hoch hinauf, wie’s nur geht. Dann geht es schneller…«
    Tendyke nickte. »Paß auf dich auf«, mahnte er. »Wenn dir was zustößt, verhaut Zamorra mich anschließend, wenn er heimkehrt…«
    Sie grinste.
    »Bisher habe ich immer alles einigermaßen heil überstanden«, sagte sie und verließ die Gaststube. Wenig später sah Tendyke durchs Fenster den britischgrünen Jaguar davonrollen.
    Südwärts, dem bewaldeten Berghang entgegen, auf dessen Spitze sich die unsichtbare Burg erhob…
    ***
    Zamorra und Wang waren in einer Taverne eingekehrt. Es war eine von denen, die Zamorra bei seinem früheren Aufenthalt in Ash’Cant noch nicht betreten hatte, wo man ihn deshalb auch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht kannte. Zudem lag sie in einem etwas zwielichtigen Gebiet der Stadt. Aber der Mongole schien sich hier auszukennen. Zielbewußt hatte er Zamorra hierher dirigiert.
    Jetzt nippte der Parapsychologe an einem Krug mit Wein, der zu seiner Verblüffung besser schmeckte, als er befürchtet hatte. Wang Lee war sofort wieder losgezogen und hatte Zamorra in der Taverne zurückgelassen.
    Ghasho, Oberherr der Diebesgilde von Faronar!
    Zamorra war oft genug in Welten und Städten mit mittelalterlichen oder antiken Strukturen gewesen, um nicht sofort ablehnend zu reagieren, was auch immer man über Diebstahl und Kriminalität denken mochte - in manchen Kulturen galt die Diebesgilde gar als fast ehrbare Zunft, höher im Ansehen als des Königs oder Kaisers Scharfrichter. In anderen Kulturen wiederum blieb so manchem einst ehrbaren Bürger gar nichts anderes übrig, als seinen Unterhalt mit »berufsmäßigen Eigentumsveränderungen« zu bestreiten. Und wer wie Zamorra wußte, wie er sich vor Dieben schützen konnte, der war in der Lage, in den entsprechenden Gesellschaften auch Dieben relativ unbefangen entgegentreten zu können. Zumindest in Faronar raunte man sich zudem zu, daß man günstiger dabei wegkäme, sich von einem Dieb bestehlen zu lassen, als des Königs Steuereintreiber die Tür zu öffnen… Nicht umsonst waren die Rüstungen der königlichen Leibgarde mit echtem Gold verziert! Der Schatzmeister Seiner Majestät wußte sehr wohl den Untertanen die Goldstücke aus den Taschen zu ziehen…
    Dennoch fragte Zamorra sich ernsthaft, wie ihnen ein Dieb helfen konnte, auch wenn’s der Oberdieb war. Wollte Wang ihn beauftragen, Sara Moon wie einen Sack mit Goldmünzen zu stehlen? Wohl kaum… darauf würde sich auch ein Angehöriger der Diebesgilde niemals einlassen. Dafür waren andere zuständig…
    Es mochten etwa zwei Stunden vergangen sein, und Zamorras Krug war trotz langsamen Genießens leer, als Wang Lee zurückkehrte. Er kam allein.
    »Und? Hast du deinen speziellen Freund gefunden?« fragte der Parapsychologe mit mildem Spott.
    Wang setzte sich zu ihm und winkte dem Wirt, zwei neue Weinkrüge zu bringen. »Es hat mich eine Menge Goldstücke
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