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0380 - Jagd auf die Teuflische

0380 - Jagd auf die Teuflische

Titel: 0380 - Jagd auf die Teuflische
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befand. Wenn sie weiterging, stieß sie auf den Marktplatz. Sie konnte sogar schon aus der Ferne den Lärm hören.
    Wenn nur diese verflixten Kopfschmerzen nicht wären, die sie seit der Flucht aus dem explodierenden Tempel hatte!
    Langsam setzte sie ihren Weg fort. Bis zum Markt war es schließlich nicht mehr weit. Und der Gedanke, Ted Ewigk schon bald zwischen ihren Händen zerquetschen zu können, beflügelte sie.
    ***
    Zamorra durchschritt die Flammen des Tempels. Noch leuchtete der grüne Schirm, der ihn wie eine zweite Haut umgab. Aber der Parapsychologe erkannte, daß das Amulett ihn nicht mehr lange aufrechthalten konnte. Schon jetzt wurde es kritisch. Das Amulett entzog ihm immer mehr Geisteskraft. Und der Schirm war schon sehr dünn geworden. Zamorra konnte die Gluthitze des Feuers deutlich spüren.
    Dann endlich war er hindurch. In der Hand seinen Dhyarra-Kristall, verließ er das chaotische Trümmerfeld.
    Ein Raunen ging durch die Schaulustigen. Unwillkürlich wichen sie vor dem Mann zurück, der nackt und grün leuchtend aus dem Inferno kam. Etliche hielten ihn für einen der Götter, den die Brüder vom Blauen Stein verehrten. Wie sonst sollte jemand dieges Flammeninferno heil überstanden haben?
    Zamorra war an dem Aufsehen, das er erregte, nicht viel gelegen. Er mußte sich etwas einfallen lassen, ehe die Gardisten sich um ihn kümmerten oder die Menschen vor ihm auf die Knie fielen.
    Der Dhyarra-Kristall!
    Für ihn brauchte er keine innere Kraft. Er brauchte nur eine klar, fest umrissene Vorstellung dessen, was er bewirken wollte. Der Kristall selbst holte sich seine Energie aus den Tiefen des Universums.
    Zamorra suggerierte der Menge ein, unsichtbar zu werden und zu verschwinden. Er stellte sich vor, daß er substanzlos wurde, durchsichtig, nicht einmal einen Schatten werfend. Und als er dann an sich herunter sah, konnte er sich selbst nicht mehr sehen. Er konnte seinen Körper lediglich noch fühlen.
    Jetzt endlich ließ er auch das grüne Schutzfeld des Amuletts erlöschen. Er brauchte es nicht mehr.
    Er suchte und fand Lücken in den Reihen der Schaulustigen und zwängte sich hindurch. Niemand begriff, wieso er plötzlich verschwunden war. Man redete von einem Wunder.
    Zamorra konnte es nicht ändern. Er ging langsam weiter. Was sollte er nun tun? Am besten war es, er kehrte, zum Treffpunkt zurück. Wahrscheinlich würde Wang dort entweder jetzt auf ihn warten oder von Zeit zu Zeit dort auftauchen, für alle Fälle…
    Ein paar hundert Meter weiter traf er auf Wang Lee Chan.
    ***
    Sara Moon stutzte. Sie spürte die Aura, die von einem aktivierten Dhyarra-Kristall ausging. Sie bedauerte, daß sie aus der Ferne nicht sondieren konnte, wie stark er war. Sonst hätte sie daraus Rückschlüsse auf seinen Besitzer ziehen können.
    Aber, von den winzigen Splittern mit ihrer völlig anderen Ausstrahlung einmal abgesehen, durfte sich derzeit außer ihrem eigenen und Ted Ewigks Kristall kein weiterer Dhyarra in Ash’Cant befinden. Entweder war also ein Ewiger ohne Erlaubnis hier eingetroffen - oder Zamorra hatte das Tempel-Inferno doch überlebt!
    Die Druidin war unwillkürlich stehengeblieben. Nun wartete sie ab, ob die Aura sich näherte.
    Sie tat es…
    ***
    Wang Lee zuckte erschrocken zusammen, als er angesprochen wurde. Das war doch Zamorras Stimme…!
    »Ich bin kein Gespenst, Lee«, hörte er den Professor sagen. Im nächsten Moment schälten sich Zamorras Umrisse aus dem Nichts. Nur für ein paar Augenblicke, dann wurde Zamorra wieder unsichtbar. »Ich halte es für besser, momentan diesen Weg zu wählen«, fuhr er fort. »Ich hätte viel eher darauf kommen müssen. Dann wäre uns wohl eine Menge erspart geblieben. Soll ich dich in das Unsichtbarkeitsfeld mit einbeziehen, Lee?«
    Der Mongole schüttelte den Kopf. »Nein, warte«, sagte er. »Damit kann ich mich nicht so recht anfreunden!«
    Zamorra verstand ihn. Wang Lee war ein Mann des Schwertes, nicht der Magie. Vielleicht war er in seiner Zeit als Leibwächter Leonardo deMontagnes auch gerade deshalb der Gegner von dessen Berater Eysenbeiß geworden. Denn Eysenbeiß war ein Magier…
    »Wie hast du es geschafft, zu entkommen?« fragte Wang Lee. »Ich erfuhr, wo du dich befandest, aber ich hatte keine Möglichkeit, dir zu helfen.«
    Zamorra erzählte. Er sprach auch von Sara Moon, gegen die er gekämpft hatte.
    »Sie war hier«, sagte Wang. »Ich habe sie gesehen. Sie hat mich mit einem Blitz niedergeschmettert, ehe ich sie überwältigen
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