Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0380 - Jagd auf die Teuflische

0380 - Jagd auf die Teuflische

Titel: 0380 - Jagd auf die Teuflische
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
die Oberfläche. Es gab überall in Faronar geheime Zugänge zu den Überresten der einstigen alten Stadt, deren Geschichte sich im Dunkel der Vergangenheit verlor und von der man nicht einmal wußte, wann welcher Feind sie niedergebrannt hatte.
    »Was nun?« murmelte Wang Lee ratlos. Er verließ den Lagerschuppen, orientierte sich und stellte zu seiner Erleichterung fest, daß er sich erstens in Sichtweite des Tempelbauwerks befand und zweitens keine Patrouille der königlichen Garde in der Nähe war. Die hätte ihm jetzt gerade noch gefehlt…
    Was sollte er tun?
    Einfach so den Tempel erstürmen? Eindringen, sich den Weg freikämpfen und nach Zamorra suchen?
    Die Brüder würden ihn mit ihrer Magie schneller ausschalten, als er das Schwert schwingen konnte.
    Und es wie Zamorra machen, sich mit einer Kutte tarnen und sich einschleichen? Es schien die einzige Möglichkeit. Aber dazu mußte er erst einmal eine Kutte haben. An diesem Morgen liefen nirgends Brüder herum, denen er solch ein Kleidungsstück abnehmen konnte.
    Und mit jeder Minute, die verstrich, sanken Zamorras Chancen…
    Unschlüssig trat Wang auf den Vorplatz des Tempels hinaus. Langsam ging er auf den Tempeleingang zu. Das Bauwerk mit der großen Dachkuppel überragte die meisten Häuser der Umgebung. Nur der Königspalast war noch entschieden höher und von jeder Stelle der Stadt stets zu erkennen.
    Da sah Wang goldene Rüstungen.
    Er murmelte einen Fluch, wandte sich ab und entfernt sich. Aber die Gardisten hatten ihn wohl bemerkt -genauer gesagt, den blutgetränken Notverband um seinen linken Arm. Und das war mehr als verdächtig.
    Sie setzten sich im Laufschritt in Bewegung und kamen hinter Wang her.
    In diesem Moment explodierte der Tempel.
    ***
    Im gleichen Augenblick, als sich Zamorras und Saras Blicke kreuzten, griff die Druidin bereits an. In ihren schockgrünen Augen blitzte es grell auf. Ihre Hände beschrieben glühende Zeichen in der Luft. Ein Kraftfeld stieß die Brüder beiseite und faßte nach Zamorra, dessen grünes, leuchtendes Schirmfeld aufflammte. Das Amulett vibrierte stark. Die beiden gegensätzlichen Magien kämpften miteinander um die Vorherrschaft.
    Gehetzt sah Zamorra sich um. Er konnte weder seine Kleider noch seinen Dhyarra-Kristall irgendwo in der Nähe erkennen. Aber es war auch zu bezweifeln, ob er mit dem Dhyarra dritter Ordnung gegen Sara Moon ankam. Vielleicht besaß sie längst wieder einen Machtkristall! Und dagegen hatte Zamorra ohnehin keine Chance. Er hatte gehofft, Sara Moon überraschen zu können, als er mit Wang Lee nach Ash’Cant kam. Statt dessen hatte sie ihn mit ihrem Auftauchen überrascht.
    Das Amulett schoß silbrige Blitze ab, die Sara Moon höhnisch lachend mit den Händen auffing und als Staub zu Boden rieseln ließ. Wieder schlug sie mit ihrem Kraftfeld zu. Zamorra stöhnte auf. Etwas drohte ihn zusammenzupressen und zu erdrücken. Er stemmte sich dagegen.
    Die anwesenden Brüder vom Blauen Stein spielten keine Rolle. Sie konnten in diese Auseinandersetzung nicht mehr eingreifen. Sie überstieg ihre Macht längst. Wichtig war nur der grün leuchtende Mann, der gerade noch auf dem Opferstein gelegen hatte, und die Frau im weißen Overall.
    Ein Gedanke durchzuckte Zamorra. Wenn die winzigen, blauen Steine am Altar kleine Dhyarras waren, konnte er sie vielleicht benutzen…
    Er war in der Lage, einen Dhyarra dritter Ordnung zu beherrschen. Die Stärke eines Kristalls hing zwar seines Wissens nicht von der äußerlichen Größe ab, aber er vermutete, daß diese Mini-Kristalle nicht besonders stark sein konnten. Er zweifelte daran, daß die Brüder vom Blauen Stein parapsychisch stark genug waren, höherwertige Kristalle zu benutzen.
    Zamorra riskierte es!
    Er berührte die Zierleiste mit den Kristallen - und aktivierte sie!
    Nein, er brauchte sie nicht zu aktivieren, denn das waren sie schon, weil sie seine Lebensenergie hatten aufnehmen sollen - aber er brauchte sie nur auf sich zu justieren, unter seine Kontrolle zu bringen! Und im gleichen Moment befahl er diesen Kristallen den Angriff auf Sara Moon!
    Diesmal gab es keinen Rückschlag. Diese Dhyarras gehörten zum Tempel. Sie wurden nicht blockiert. Die Energie, die sie entfesseln konnten, packte zu.
    Aber Sara Moon wehrte sie ab. Sie benutzte jetzt ihren Dhyarra-Kristall. Auf ihre Druiden-Kraft schien sie sich hierbei doch nicht mehr ausschließlich verlassen zu wollen!
    Zamorra sah ein feuriges Fanal aufflammen. Gleißende, blaue Helligkeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher