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0380 - Jagd auf die Teuflische

0380 - Jagd auf die Teuflische

Titel: 0380 - Jagd auf die Teuflische
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erfüllte den Saal. Dazwischen als schwarzer Schatten, nur umrißhaft in der Helligkeit zu erkennen, Sara Moon! Und ihre Konturen verblaßten. Sie entfernte sich im zeitlosen Sprung! Sie ging in der Auseinandersetzung mit ihrem Gegner kein Risiko ein und entzog sich ihm, bevor er sie erreichen konnte.
    »Nein!« brüllte er. »Nein, bleib hier…«
    Und da explodierte der Tempel.
    ***
    Etwas stimmte nicht. Der zeitlose Sprung dauerte länger, als Sara Moon erwartet hatte. Etwas versuchte sie festzuhalten. Sie konnte nicht entscheiden, ob es die Dhyarra-Kraft des Tempels war, die Zamorra gegen sie einsetzte, oder ob es die Einwirkung des Amuletts war. Aber der Sprung war nicht ganz so zeitlos, wie es sonst üblich war. Sie war sicher, drei bis vier Sekunden in entstofflichter Form irgendwo im Nichts existiert zu haben.
    Außerdem hatte der Sprung sie nicht an ihr Ziel geführt.
    Sie hatte in der Nähe des Königspalastes auftauchen wollen. In Wirklichkeit aber entfernte sie sich gerade ein paar hundert Meter vom Tempel, Und der wurde in diesem Augenblick zu einem gewaltigen Vulkan, der Glut und Trümmer Hunderte von Metern hoch in die Luft schleuderte. Blau flammte es aus den berstenden Wänden hervor. Wie in Zeitlupe segelten tonnenschwere Trümmerstücke durch die Luft, beschrieben weite oder enge Bögen und schlugen rund um den Tempel in den Straßen oder Häusern ein. Menschen schrien erschrocken auf, duckten sich, warfen sich zu Boden.
    Nur einer nicht.
    Ein Mann, der direkt auf Sara Moon zulief. Seinen linken Arm verunzierte ein blutdurchtränkter Notverband. Der Mann wäre fast mit der entarteten Druidin zusammengestoßen. Im letzten Moment erkannte er sie, stoppte seinen Lauf und griff zum Schwert.
    Sara Moon streckte ihn mit einem Blitz nieder und wollte abermals im zeitlosen Sprung verschwinden.
    Aber diesmal kam sie nur ein paar Dutzend Meter weit. Sie fühlte sich ausgelaugt und entkräftet. Auf eine Weise, die sie nicht begriff, mußte ihr die Auseinandersetzung im Tempel Kraft entzogen haben. Weit mehr, als sie zunächst bemerkt hatte.
    Sie taumelte.
    Als sie sich umsah, sah sie die fette, schwarze Rauchwolke über den Überresten des Tempels emporquellen. Nur ein paar Säulen und Mauerreste standen noch, zwischen denen ein Feuerinferno loderte.
    Sara Moon hoffte, daß Zamorra in diesem Inferno umkam. Denn immerhin konnte er sich nicht wie sie nach Art der Druiden von einem Ort zum anderen versetzen.
    Die Druidin verspürte rasende Kopfschmerzen. Sie taumelte weiter, irgendwohin.
    ***
    Das grüne Leuchten schützte Zamorra auch vor der magischen Explosion, die den Tempel vernichtete. Allerdings fühlte er, wie das Amulett dabei auch nach seinen eigenen Kraftreserven griff, um eigene Energieverluste auszugleichen. Ringsum war alles eine gewaltige, feurige Hölle.
    Der Parapsychologe stand in dieser Feuerhölle wie erstarrt. Er hörte ringsum Mauern niederbrechen und Flammen prasseln, und die blaue, magische Glut ließ nach und wich normalem Feuer. Aber auch das war schon schlimm genug. Es war möglicherweise für ihn sogar noch schlimmer als ein magisches Inferno. Denn er war nicht sicher, ob das Amulett ihn auch gegen normales Feuer schützen würde.
    Von den Männern in den dunklen Kutten war nichts mehr zu sehen. Zamorra hoffte, daß es ihnen gelungen war, die Flucht zu ergreifen, bevor die Energiegewalt der Explosion sie erfaßte, aber er glaubte nicht daran. Es war alles zu schnell gegangen.
    Er hatte es nicht gewollt. Eine solche Vernichtungsorgie war nicht sein Ziel gewesen. Er hatte nur versucht, zu überleben, und er hatte den Angriff Sara Moons abwehren wollen. Was sich daraus entwickelt hatte, bedauerte er. Die Brüder vom Blauen Stein hatten ihn zwar eiskalt töten wollen, aber das bedeutete nicht, daß er rachsüchtig war. Sie waren nach Gesetzen erzogen worden, nach denen zu handeln sie gezwungen waren. Sie hatten nicht einmal anders gekonnt.
    Schlimmer war schon, daß Sara Moon ihm anscheinend wieder entwischt war.
    Er fragte sich nicht, weshalb sie hier im Tempel erschienen war. Es war ihm fast gleichgültig. Aber so, wie er die Sache sah, würde sie sich jetzt zurückziehen, und die Suche konnte von Neuem beginnen.
    Alles umsonst. Wieder einmal…
    Er stand inmitten der Trümmerglut und sah sich um. Seine Kleider waren wohl in diesem Inferno verbrannt. Einzig sein Dhyarra-Kristall konnte es überstanden haben. Zamorra begann nach ihm zu suchen. Er mußte es tun, solange das Amulett ihn
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