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038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

038 - Das zweite Leben des Mortimer K.

Titel: 038 - Das zweite Leben des Mortimer K.
Autoren: A.F.Morland
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er mit seinen langen, spitzen Fingern seitlich aus.
    Gleichzeitig startete ich.
    Und wir attackierten den Wurmkiller im gleichen Moment. Ich hieb ihm die magische Streitaxt ins Kreuz. Er heulte auf. Mr. Silvers Finger bohrten sich in seine Seiten.
    Abermals heulte das Monster.
    »Laß ihn los, Silver!« rief ich.
    Der Ex-Dämon sprengte mit spielerischer Leichtigkeit die Umklammerung des Wurmkillers. Er stieß das Scheusal von sich, und ich wartete auf die Bestie mit erhobener Axt.
    Mein Schlag tötete auch den zweiten Killer. Er brach wie vom Blitz getroffen zusammen, und es war vorbei mit ihm. Er stellte für niemanden mehr eine Gefahr dar.
    Ich atmete erleichtert auf. »Weißt du, was mich jetzt brennend interessieren würde?« fragte ich den Ex-Dämon. »Wie du hierher kommst.«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Fasse dich kurz.«
    »Lance hatte rasende Zahnschmerzen«, begann Mr. Silver. »Er hielt die Schmerzen nicht aus, Oda war nicht zu Hause, deshalb hinterließ er für sie eine Nachricht. ›Bin bei Dr. Wissney, komme aber für das Open-Air-Konzert rechtzeitig zurück.‹ So ungefähr lautete sie.«
    »Open-Air-Konzert?«
    Mr. Silver rollte die Augen. »Mensch, weißt du denn nicht, was in deiner Heimatstadt vorgeht?«
    »Nicht alles.«
    »Davon müßtest du aber wissen. Es ist überall plakatiert. Nun, um 19 Uhr wollte Lance zu Hause sein. Er kam aber nicht, und Oda machte sich Sorgen. Also habe ich bei Wim Wissney vorbeigeschaut – und stellte fest, daß er überfallen worden war.«
    »Unser Zahnarzt? Von wem?« wollte ich erstaunt wissen.
    »Von zwei maskierten Männern. Sie trugen schwarze Lederbekleidung mit einem gelben Emblem über dem Herzen.«
    »Zwei ineinander verschlungene Buchstaben. Ein P und ein K!«
    sagte ich.
    Jetzt war der Ex-Dämon an der Reihe, zu staunen. »Woher weißt du…?«
    »Erzähle ich dir, wenn du mit deinem Bericht fertig bist«, gab ich zurück.
    »Die Gangster fesselten Wissney an seinen Behandlungsstuhl und vergaßen ihn. An die Ordinationstür klebten sie einen Zettel mit dem Hinweis, man möge sich in dringenden Fällen an Dr. Clive Jordan wenden.«
    »Lances Fall war dringend. Er kam hierher…«
    »Und wurde geschnappt«, setzte Mr. Silver fort. »Sie hatten die Fallen verdammt gut aufgebaut. Unser Freund mußte einfach ahnungslos hineintappen.«
    »Ist das Clive Jordan?« fragte ich und wies auf den Toten neben dem Behandlungsstuhl. Ja »Hast du ihn…?«
    »Nein«, sagte Mr. Silver griesgrämig. »Wofür hältst du mich? Ich habe ihm nur Fragen gestellt. Damit er sie nicht zu beantworten brauchte, zerbiß er eine Zyankalikapsel.«
    »Wo ist Lance?« wollte ich wissen.
    »Man hat ihn von hier fortgebracht. Ich konnte noch nicht herauskriegen, wohin. Hinter all dem steht ein Mann namens Professor Kull.«
    Ich nickte. »Weiß ich, Freund, weiß ich.«
    Nun war ich an der Reihe, zu berichten. Ich erzählte von John Fultons schrecklichem Ende, das ihm sein Sohn Charles bescherte, erwähnte Vurenne Bonx, die Ledermänner von Professor Kull, seine Wurmkiller, vor denen wir ins Abbruchhaus geflohen waren. So erklärte sich von selbst, wie wir zu Dr. Clive Jordan kamen.
    Jetzt überblickte ich den Fall auf einmal wesentlich besser. Lance Selby war Professor Kulls Leuten in die Falle gegangen.
    John Fulton war von Charles ermordet worden, und ich befürchtete, daß solch ein Schicksal auch für Tucker Peckingpah bestimmt war.
    Aus diesem Grund hatte ich Roxane als Schutzengel zu ihm geschickt. Peckinpah war zwar der Meinung gewesen, er wäre nicht in Gefahr, doch jetzt sah die Geschichte auf einmal ganz anders aus.
    Professor Kull hatte sich Lance nicht geholt, weil unser Freund ein so interessanter Mann war. Der wahnsinnige Wissenschaftler verfolgte damit einen ganz bestimmten Zweck.
    Davon mußten wir ausgehen.
    Es war nicht schwer, zu erraten, was Kull plante. Er mußte es auf Tucker Peckinpah abgesehen haben.
    Lance Selby genoß Peckinpahs uneingeschränktes Vertrauen.
    Diesen Umstand wollte sich Kull zunutze machen.
    Ich spürte ein häßliches Würgen im Hals. Sollte ich denn schon wieder einen Freund verlieren? Ich hatte den Verlust von Frank Esslin noch nicht ganz überwunden. Sollte nun auch Lance auf der Strecke bleiben?
    Ich dachte an Oda. Die weiße Hexe würde innerlich zusammenbrechen. Lance Selby war zu ihrem Lebensinhalt geworden. Sie liebte ihn. Er gab ihr den Halt, den sie brauchte.
    Wenn wir Lance verloren, würde das vor allem Oda völlig aus dem
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