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0379 - Todesfalle unter Wasser

0379 - Todesfalle unter Wasser

Titel: 0379 - Todesfalle unter Wasser
Autoren: Jason Dark
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schleuderte.
    Kamikaze drückte noch ab. Die Garbe fuhr in den Himmel, ohne Schaden anzurichten.
    Dann rammte ihn der nächste Tritt, und dieser harte Treffer riß den Killer von den Füßen und schleuderte ihn schräg über das Deck des Schiffes.
    Kamikaze machte dabei eine etwas unglückliche Figur. Ohne es zu wollen, schlug er um sich und wurde erst von der Wand des Steuerhauses aufgehalten.
    Beide wußten genau, daß sie nur eine Galgenfrist erhalten hatten.
    Kamikaze würde sich wieder erholen. Der konnte mehr als andere Menschen einstecken.
    Auch wenn er jetzt ein wenig groggy und überrascht vor dem Niedergang des Ruderhauses lag.
    Alles war sehr schnell gegangen. Samaran, ebenfalls völlig perplex, wurde weiß im Gesicht, doch im nächsten Moment übermannte ihn der Haß.
    Das sahen auch die Gefangenen.
    »Weg!« schrie Bill.
    Da gab es nur eine Möglichkeit. Auf dem Schiff konnten sie sich nicht verstecken. Sie mußten mit gefesselten Händen über Bord hechten und versuchen, sich über Wasser zu halten und vor den Garben wegzutauchen.
    Auch Kamikaze wollte sie haben. Sein Chef feuerte ihn an. Er brüllte etwas von Niederschießen und verschluckte sich mitten im Satz, denn etwas trat ein, mit dem er selbst wohl nicht gerechnet hatte.
    Jemand kletterte an Bord.
    Er hatte die Außenleiter benutzt und das Sichtfenster zurückgeschoben, so daß der Mann alles erkennen konnte.
    »John!« schrie Suko.
    ***
    Auch Bill war von meinem Auftauchen so überrascht, daß er seinen Hechtsprung verzögerte, ausrutschte, gegen die Reling prallte, sich hart stieß und ein schmerzerfüllter Keuchlaut über seine Lippen drang, bevor er sich auf die Planken legte.
    »Nicht schießen!« brüllte ich.
    Kamikaze kniete bereits. Er hatte die MPi wieder an sich gerissen.
    Sein Gesicht wirkte nicht mehr so hölzern, es zeigte sich verzerrt.
    Wahrscheinlich verspürte er Schmerzen und mußte auch Schwierigkeiten mit der Atmung haben.
    Jedenfalls war er durch mein Auftauchen überrascht. Dennoch schwenkte er die Waffe, so daß die Mündung auf mich zeigte.
    Samaran stand in Sicherheit. Er hielt den Würfel mit nur einer Hand und hatte den linken Arm erhoben. Vielleicht ein Stoppsignal für seinen Killer, mir konnte es nur recht sein.
    So kletterte ich an Bord. In meinen Augen brannte noch das Wasser, es trübte meinen Blick, und ich war auch nicht in bester Form, das schnelle Schwimmen hatte Kraft gekostet, aber ich wollte den anderen beweisen, daß mit mir noch zu rechnen war.
    Unter den rechten angewinkelten Arm hatte ich den Würfel geklemmt. Mit der anderen Hand umklammerte ich die Leiter, um mich endgültig an Bord zu ziehen.
    Waffenlos war ich im Prinzip. Nur den zweiten Würfel hielt ich fest, und er war mein großer Trumpf.
    Ich sollte ihn vernichten, deshalb würde sich Samaran auch hüten, seinem Gorilla den Befehl zu geben, auf mich zu schießen.
    Wir warteten…
    Auch Suko war noch nicht gesprungen. Er stand jedoch so, als wollte er jeden Augenblick über Bord hechten, falls sich eine Chance dazu ergab.
    »Ich habe mein Versprechen gehalten, Samaran!« rief ich laut.
    »Hier ist der Würfel.«
    Mein Feind nickte. »Das sehe ich.«
    »Und du wolltest meine Freunde erschießen.«
    »Ja, Sinclair, weil du dich nicht an die Abmachungen gehalten hast.«
    »Ich bin doch hier!«
    »Und was war auf dem Weg aus der Tiefe?«
    »Wieso?«
    »Tu nur nicht so unschuldig. Du hast versucht, den Würfel zu manipulieren. Du wolltest sehen, wie er reagiert und den Todesnebel einsetzen. Du allein trägst die Schuld, wenn…«
    »Hättest du das an meiner Stelle nicht getan?«
    »Nicht wenn ich gewußt hätte, welcher Feind mir gegenübersteht.« Damit meinte er sich wohl selbst.
    So unrecht hatte er nicht. Die Lage war ziemlich bescheiden, wenn nicht noch schlimmer. Einen Vorteil hatten wir erreichen können.
    Suko und Bill befanden sich nach wie vor an Deck des Schiffes und schwammen nicht irgendwo verzweifelt in der See umher mit ihren gefesselten Händen.
    Ich stand unter einer hohen Spannung. Zu vergleichen mit einem inneren Fieber, das mich zu verzehren drohte. Viel Zeit blieb uns nicht, aber die wollte ich nutzen.
    Ich hatte nicht vergessen, daß unter meiner abgelegten Kleidung die Beretta lag. Um mich nicht zu verraten, hütete ich mich, meinen Blick in diese Richtung zu schicken. Hoffentlich behielten Bill und Suko ebenfalls die Nerven.
    Zeit verstrich.
    Von uns sprach niemand. Kamikaze hatte sich wieder auf die Beine gequält und
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