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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Unbekannt
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sondern ein Zivilist in Flottenmontur. Sensitiv, wie er war, hatte er sich an dieser Einstellung gestoßen und einen Groll in sich aufgespeichert, der ihn bitterer machte, als seine Karriere innerhalb der Flotte rechtfertigte. Die Abneigung, die er gegen Opal Flagg empfand, rührte aus demselben Anlaß: Flagg war ein „Richtiger".
    Er fuhr zu der bezeichneten Schleuse. Hunderte von Männern, zum Teil in Arbeitsmonturen, zum Teil schon in Kampfanzügen, füllten die Vorkammer. Lautsprecher brüllten eine Anweisung nach der andern. Den Richtungsangaben folgend, fand Wynn seine Gruppe. Er war der letzte und nahm sich Zeit, die Leute zu mustern, mit denen er in kurzer Zeit das Schiff verlassen würde, um gegen einen Feind anzugehen, den niemand kannte. Da war Flagg, mittelgroß, schwarzhaarig, adrett, hübscher - das ewige Lächeln auf dem Gesicht. Außerdem Laffitte und Bonmarchal, wi eihre Namensschilder auswiesen, ein merkwürdiges Paar: Laffitte hochgewachsen, schlank, normannischer Adel, Bonmarchal dagegen klein, stiernackig und klobig, ein bretonischer Bauer. Jem Fuquah - älter als der Durchschnitt, groß, hager und durchgeistigt. Und schließlich Eys Mendell, dick und aufgeschwemmt, wie nur einer sein konnte, der fortwährend gegen die Diätvorschriften sündigte schläfrig wirkend und dennoch mit schnellen, wachsamen Augen.
    Wynn stellte sich vor. Die Männer empfingen ihn gemessen, wie es sich gehörte. Ihre Reserviertheit war normal. Sie kannten ihn nicht. Sie würden einander näherkommen, sobald sie zum erstenmal vor feindlichem Feuer die Helmscheiben in den Schnee gedrückt hatten.
    Sie faßten Kampfanzüge und Waffen. Zu ihrer Ausrüstung gehörte ein Geländefahrzeug vom Shift-Typ, ausgestattet mit zwei mittelschweren Blastergeschützen. Der Shift bewegte sich auf Prallfeldern, aber im Falle eines Feldausfalls waren Raupen vorhanden, auf denen die Fahrt fortgesetzt werden konnte.
    Wynn und seine Gruppe bemannten das Fahrzeug und gelangten mit dem nächsten Schleusenschub in die äußere Kammer. Dort übernahmen sie die Roboter, zwei Jenny-zwo und einen Egon-fünf. Die Maschinen waren selbstbeweglich und bei durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeiten in der Lage, mit dem Shift Schritt zu halten. Bei höherer Fahrt würden sie aufsitzen.
    Während des kurzen Aufenthaltes in der Kammer ergingen Anweisungen an die einzelnen Gruppen.
    Wynns Einheit unterstand mit fünfzehn anderen Perry Rhodan unmittelbar. Das vorläufige Ziel des Unternehmens lag rund drei Kilometer südwestlich der augenblicklichen Position der CREST. Es handelte sich um einen Feldschirm, der den Eingang zur sogenannten Rettungszentrale beschützte.
    Die Rettungszentrale unterstand dem zu neunzig Prozent entstofflichten Bewußtsein von Major Gus Barnard. Aufgabe des Trupps war, den Feldschirm zu erreichen und von Barnard vorübergehende Löschung des Feldes zu erwirken, so daß der Zugang zur Zentrale betreten werden konnte.
    Die CREST, das erfuhr Kolmar Wynn zum erstenmal, würde sofort nach Ausschleusung des Trupps, ihren derzeitigen Standort verlassen und sich auf eine Parkbahn hoch über Scorcher begeben. Wynn musterte die Gesichter seiner Leute, als diese Meldung in den Helmempfängern aufklang. Sie verstanden, was sie bedeutete. Sobald sich das Schleusenschott hinter ihnen geschlossen hatte, standen sie an der Hauptkampflinie. Die erste Vorsichtsmaßnahme galt dem unersetzlichen Schiff. Es mußte schnellstens aus der Gefahrenzone gezogen werden.
    Die dröhnende Stimme, Oberst Merlin Akrans mächtiges Organ, fuhr fort: „Der Kontakt zwischen Einsatzgruppe und Schiff wird ununterbrochen aufrechterhalten. Das Schiff ist in jeder Sekunde zur sofortigen Hilfeleistung bereit. Für den Fall technischer Schwierigkeiten ist telepathische Verbindung vorgesehen."
    Opal Flagg sagte spöttisch: „Er macht sich ziemlich viel Mühe, uns die Angst zu vertreiben, wie? Mir persönlich genügt, daß Peter selbst an der Sache teilnimmt. Das ist mehr Lebensversicherung als ich brauche."
    Sekunden später öffnete sich das riesige Schott. Die drei Roboter waren vorübergehend aufgesessen. Kolmar Wynn drückte den Fahrthebel. Der Shift löste sich sanft vom Boden und glitt auf die breite Öffnung zu. Neben ihm, über ihm nahmen Dutzende von Shifts und Kampfpanzern mit aufgesessenen Robots denselben Kurs.
    Der ungefilterte Anblick der fremden Welt traf Wynn wie ein Hammerschlag. Grünliche, fluoreszierende Nebelfetzen trieben mit rasender Geschwindigkeit
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