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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Unbekannt
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und ihr unaufhörliches Feuer verwandelte die Dunkelheit in eine blitzdurchzuckte, surrealistische Szene.
    „Die Spitze der Kolonne hat den lemurischen Feldschirm erreicht" horte Wynn aus dem Helmempfänger. „Verbindung mit Barnard besteht nach wie vor." Eine kurze Pause folgte, dann erklangen die triumphierenden Worte: „Der Schirm öffnet sich! Die Vorhut betritt den Zugang zur Rettungszentrale!"
    Wynns Fahrzeug befand sich am rückwärtigen Ende der Hauptkolonne. Er war noch knapp einen Kilometer von dem rot leuchtenden Feld entfernt, als er über das dreißigste oder vierzigste Loch hinwegglitt und dabei eine Entdeckung machte, die ihm für einen Augenblick den Atem verschlug.
    Etwas Großes bewegte sich in der Finsternis dort unten. Die flackernde Helligkeit ließ zunächst nur einen rechteckigen Umriß erkennen. Wynn legte den Shift ein wenig auf die Seite, um besseren Einblick zu erhalten. Das kastenförmige Ding trieb mit beachtlicher Geschwindigkeit nach oben, setzte über den Rand des Loches hinweg und glitt, offenbar auf Prallfeldern ruhend, in südlicher Richtung davon. Flagg, der den Vorgang verfolgt hatte, meldete: „Sehr starker Streustrahler, Sir Da sitzt mindestens ein Gigawatt-Generator drin!"
    Wynn hielt an, unschlüssig darüber, wie er auf das Ereignis reagieren sollte. Er wies Flagg an, eine Meldung an das Kommandofahrzeug abzusetzen, aber bevor Flagg zur Ausführung des Befehls kam, änderte der feindliche Kastenrobot plötzlich seinen Kurs. Er beschrieb eine enge Kurve und kam wieder zurück. Wynn starrte ihm entgegen.
    „Ich würde dem Ding nicht trauen", hörte er einen seiner Männer sagen. „Es sieht ganz schön gefährlich aus."
    Wynn machte eine ungeduldige Kopfbewegung. Ohne den Blick von dem Robot zu wenden, fauchte er Flagg an: „Funken Sie schon!"
    Flagg begann: „Morris-siebzehn an Kommando. Wir haben..."
    Der Kasten verwandelte sich in einen Ball aus grellem blauweißen Feuer. Wynn schrie auf riß die Arme hilflos in die Höhe, um die Augen vor der unheimlichen Glut zu schützen. Ein berstender Krach schleuderte ihn halb aus dem Sessel über das Armaturenbrett. Jemand schrie. Es stank nach heißem Metall und verbrannter Isolierung. Wynn stemmte sich gegen den Druck, der auf ihm lastete und sank zurück in seinen Sessel. Etwas glitt ihm von den Schultern und fiel zu Boden - Jem Fuquahs hagere Gestalt. Wynn wurde sich darüber klar, daß sein Kampfanzug ein Leck haben mußte, sonst hätte er den Gestank nicht wahrnehmen können.
    Der Bildschirm funktionierte noch. Dreißig Meter entfernt, dicht über dem Eis schwebend, verhielt der feindliche Robot.
    „Egon - fünf!" krächzte Wynn. „Feuer frei! Schieß ihn ab!"
    Der Kampfrobot hatte sich in der Deckung eines Felsens verborgen und war der Aufmerksamkeit des Gegners entgangen. Jetzt schoß er blitzschnell aus seinem Versteck hervor und eröffnete das Feuer auf den Kasten, der wenige Meter vor dem Shift zum Stehen gekommen war, als wolle er den Erfolg seiner ersten Salve in Ruhe abwarten.
    Egon-fünf traf ihn voll. Der Kasten leuchtete auf. Die Umrisse begannen zu fließen, als das Metall sich verflüssigte und zu verdampfen begann. Dann ein greller Blitz - und von dem unheimlichen Robot war nichts mehr übrig.
    Kolmar Wynn erwachte aus seiner Starre. Unter ihm am Boden begann Jem Fuquah sich zu rühren.
    Kolmar half ihm auf.
    „O mein Gott!" jammerte Jem.
    Eys Mendells Gesicht unter der Helmscheibe war totenbleich. Laffitte und Bonmarchal hatten den Angriff schadlos überstanden. Flagg war von der Explosion aus dem Sessel gerissen worden, jedoch unverletzt geblieben. Als wäre nichts geschehen, fuhr er mit dem Funkspruch fort, den er abzusetzen begonnen hatte, als der feindliche Robot den Shift angriff.
    Wynn überprüfte die Kontrollen. Der feindliche Treffer hatte das Schirmfeld für Bruchteile einer Mikrosekunde durchbrochen. Der Energiebetrag, der sich in dieser winzigen Zeitspanne gegen das Fahrzeug selbst entladen hatte, war beachtlich, aber er reichte nicht aus den Shift ernsthaft zu beschädigen. Das Durcheinander im Fahrzeuginnern war beträchtlich, aber alle wesentlichen Funktionen waren noch verfügbar. Der Feldschirm stand, die Klimaaufbereitung lief auf Hochtouren, um die Qualmreste zu beseitigen, und das Triebwerk reagierte bereits willig auf den Hebeldruck, mit dem Wynn den Shift wieder in Bewegung setzte.
    Vom Kommandofahrzeug kam Antwort auf Opal Flaggs Funkspruch. Feindliche Roboter waren auch an anderen
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